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Beaulieu installiert erste 5 m-CV-Anlage
Die CV-Welt blickt zur Zeit nach Wielsbeke. Dort hat Dominiek de Clerck, der bislang nur im Textilbereich agierte, in weniger als einem Jahr ein neues, hochmodernes CV-Werk aus dem Boden gestampft und dabei an nichts gespart: 35 Mio. EUR hat er in die Produktionseinheit und das angeschlossene Lager investiert, die zusammen eine überbaute Fläche von 25.000 qm belegen. Nicht nur für ihn, sondern auch für Maschinenbauer Olbrich hängt einiges von dem prestigeträchtigen Pilot-Projekt ab; der jüngste der De Clerck-Geschwister muss das ungewohnte Metier CV in den Griff bekommen und einen Return on Investment generieren, Olbricht die Funktionsfähigkeit seiner weltweit ersten 5 m-CV-Anlage belegen.
Dazu hat man sich professionelle Hilfe gesichert und CV-Kompetenz nach Wielsbeke geholt, damit Produktion und Vertrieb von Anfang an in den richtigen Schienen laufen. Carl Six begleitete als Projektmanager die Installation der Anlage und brachte dabei seine Erfahrungen von IVC ein, Ivan Vandeputte, zuvor zwanzig Jahre in der CV-Division der Domo-Gruppe aktiv, wurde als Key Account engagiert und die Vertriebsleitung in Deutschland einem hierzulande in der Branche bestens bekannten Mann übertragen - Peter Roos, vorher viele Jahre lang bei Tarkett.
Bisher läuft alles nach Plan. Mitte November hatte Beaulieu Wielsbeke zum "Tag der offenen Tür" geladen, um unter anderem die neuen CV-Aktivitäten vorzustellen. Allein die Ausmaße der Anlage beeindrucken: 310 m lang, U-förmig gebaut, mit 10 Druckwerken (2 x 5) , mechanischer Prägung per Revolver, selbstverständlich mit verschiedenen Prägearten, einer Lackieranlage für zwei Lacktypen, Platz für eine zweite Lackieranlage und Platz für Chipeinstreuung, die im Laufe dieses Jahres installiert werden soll. Bestausgestattet ist auch das Labor mit einer 70 x 70 cm-Labormaschine, eine weitere kommt noch hinzu, einer mechanischen Präge-Presse und komplett computergesteuerter Farbmischanlage, die 1:1 die Farben für Labor und Produktionsanlage ansetzt, so dass noch so geringfügige Abweichungen vermieden werden. Das benachbarte Lager fasst 30.000 Rollen.
Bislang läuft alles nach Plan. Eine Woche vor der Veranstaltung lief die Anlage - zunächst in 4 m Breite - auf Papierträger an, kurz darauf wurde sie auf Glasvlies umgestellt, Mitte Dezember auf 5 m. Dabei galt es im Vorfeld noch ein drängendes Problem zu lösen: Glasvlies ist nicht in 5 m Breite erhältlich, es musste also ein anderer Träger mit vergleichbaren Eigenschaften gefunden werden. Aber Not macht erfinderisch und man entdeckte eine Alternative, die in den praktischen Eigenschaften sogar noch besser sein soll als Glasvlies - ein thermisch fixiertes Vlies aus einem nicht näher benannten Material , elastisch, reißfest und dimensionsstabil. Einziger erkennbarer Nachteil ist die gegenüber Glasvlies etwas gröbere, ungleichmäßige Faserstruktur, was in Wielsbeke aber nicht als große Hürde angesehen wird.
Der neue CV-Bereich operiert nicht als eigenständiges Unternehmen, sondern ist eine Sparte innerhalb von Beaulieu Wielsbeke. Der Marktauftritt erfolgt unter dem Namen Beauflor.
Beauflor tritt zunächst mit zwei Kollektionskonzepten an, die auf verschiedene Vertriebsschienen zielen:
- Primavera spricht mit 3 Qualitäten - 1,5 mm Stärke mit 0,15 mm Nutzschicht, 2,5/0,20 mm, 3/0,20 mm - Baumärkte, Großflächen-Anbieter und Discounter an. Alle drei sind in 400 und 500 cm Breite mit zwei Rückenvarianten erhältlich. Die Oberfläche ist mit der Lackversiegelung Premium Protect ausgerüstet. Laufzeit: 1 Jahr.
- Verano ist mit 4 Qualitäten für den Fachhandel und den Großhandel gedacht, wo Peter Roos "auf jeden Fall stärker Fuß fassen will". Zur Auswahl stehen1,75 mm mit 0,25 mm Nutzschicht, 2,25/0,25 mm, 3,25/0,25 mm und 2,55/0,55 mm. Letzterer Belag ist auch für das Semi-Objek geeignet. Insgesamt sollen es 45 Referenzen werden, alle 400 und 500 cm, mit geprägtem Rücken und Kompaktrücken, die 2,25 mm-Ware wird es auch in 300 cm geben, eventuell sogar in 250 cm. Die Beläge werden zusätzlich durch Multiprotect-Versiegelung und Anti-Rutsch-Ausstattung aufgewertet. Laufzeit: 2 Jahre. Die Verkaufspreislagen im dreistufigen Vertrieb bewegen sich zwischen 9,95 EUR als Einstieg, 14,95 EUR, 19,90 EUR und 22,90 EUR.
Bei den Dekoren findet sich alles, was im Markt gängig und gefragt ist: ein reiches Holzangebot von Ahorn-Stab über Buche-Schiffsboden und Fischgrat bis hin zu Blockeiche und Kirsche, Allovers feiner oder gröber strukturiert, mal wolkig, mal marmoriert, mal als Chipdessin, Marmor-, Travertin- und Ziegelstein-Optiken, Terracotta- und Fliesendekore, abgerundet durch Kork, Schwarz-Weiß-Fliesen und Textilanmutungen.
Bis zur Domotex sollen 70% des Sortiments fertiggestellt sein, ab Ende Januar, Anfang Februar wollen die Belgier voll lieferfähig sei. Bei seinen ersten Gesprächen im Handel ist Roos auf "ermutigende Resonanz und großes Interesse" gestoßen. Bemerkungen des Wettbewerbs, dass keine Nachfrage für einen 5 m breiten CV-Belag bestünde, schmettert er ab: "Bislang wurde diese Breite ja auch von keinem angeboten". In Wielsbeke rechnet man sich schon einen gehörigen Marktanteil aus: 15% wollen die Belgier gewinnen. Bislang schätzen sie den Anteil von 2 m-Ware auf 18%, von 3 m auf 27% und von 4 m auf 55%. Große Absatzchancen werden zudem in Osteuropa für Breiten zwischen 1,50 und 3,50 m gesehen, darüber hinaus im amerikanischen Fertighaus-Markt, wo als Standardbreite 12 Fuß gefragt sind, das sind 4,85 m. aus BTH Heimtex 01/04 (Wirtschaft)
Die 35 Mio. EUR CV-Investition
Vor einem Jahr grasten noch die Kühe auf der grünen Wiese hinter dem Stammwerk von Beaulieu Wielsbeke, jetzt steht dort eine nagelneue, 25.000 qm große Halle mit der ersten 5 m breiten CV-Anlage der Welt. Die 35 Mio. EUR-Investition von Dominiek de Clerck ist eins der größten Projekte der letzten Jahre in der Bodenbelagsbranche. Claudia und Michael Steinert haben sich als erste Fachredakteure die 310 m-Anlage und die Pilot-Kollektion angesehen, die auf der Domotex offiziell Premiere feiert.Die CV-Welt blickt zur Zeit nach Wielsbeke. Dort hat Dominiek de Clerck, der bislang nur im Textilbereich agierte, in weniger als einem Jahr ein neues, hochmodernes CV-Werk aus dem Boden gestampft und dabei an nichts gespart: 35 Mio. EUR hat er in die Produktionseinheit und das angeschlossene Lager investiert, die zusammen eine überbaute Fläche von 25.000 qm belegen. Nicht nur für ihn, sondern auch für Maschinenbauer Olbrich hängt einiges von dem prestigeträchtigen Pilot-Projekt ab; der jüngste der De Clerck-Geschwister muss das ungewohnte Metier CV in den Griff bekommen und einen Return on Investment generieren, Olbricht die Funktionsfähigkeit seiner weltweit ersten 5 m-CV-Anlage belegen.
Dazu hat man sich professionelle Hilfe gesichert und CV-Kompetenz nach Wielsbeke geholt, damit Produktion und Vertrieb von Anfang an in den richtigen Schienen laufen. Carl Six begleitete als Projektmanager die Installation der Anlage und brachte dabei seine Erfahrungen von IVC ein, Ivan Vandeputte, zuvor zwanzig Jahre in der CV-Division der Domo-Gruppe aktiv, wurde als Key Account engagiert und die Vertriebsleitung in Deutschland einem hierzulande in der Branche bestens bekannten Mann übertragen - Peter Roos, vorher viele Jahre lang bei Tarkett.
Bisher läuft alles nach Plan. Mitte November hatte Beaulieu Wielsbeke zum "Tag der offenen Tür" geladen, um unter anderem die neuen CV-Aktivitäten vorzustellen. Allein die Ausmaße der Anlage beeindrucken: 310 m lang, U-förmig gebaut, mit 10 Druckwerken (2 x 5) , mechanischer Prägung per Revolver, selbstverständlich mit verschiedenen Prägearten, einer Lackieranlage für zwei Lacktypen, Platz für eine zweite Lackieranlage und Platz für Chipeinstreuung, die im Laufe dieses Jahres installiert werden soll. Bestausgestattet ist auch das Labor mit einer 70 x 70 cm-Labormaschine, eine weitere kommt noch hinzu, einer mechanischen Präge-Presse und komplett computergesteuerter Farbmischanlage, die 1:1 die Farben für Labor und Produktionsanlage ansetzt, so dass noch so geringfügige Abweichungen vermieden werden. Das benachbarte Lager fasst 30.000 Rollen.
Bislang läuft alles nach Plan. Eine Woche vor der Veranstaltung lief die Anlage - zunächst in 4 m Breite - auf Papierträger an, kurz darauf wurde sie auf Glasvlies umgestellt, Mitte Dezember auf 5 m. Dabei galt es im Vorfeld noch ein drängendes Problem zu lösen: Glasvlies ist nicht in 5 m Breite erhältlich, es musste also ein anderer Träger mit vergleichbaren Eigenschaften gefunden werden. Aber Not macht erfinderisch und man entdeckte eine Alternative, die in den praktischen Eigenschaften sogar noch besser sein soll als Glasvlies - ein thermisch fixiertes Vlies aus einem nicht näher benannten Material , elastisch, reißfest und dimensionsstabil. Einziger erkennbarer Nachteil ist die gegenüber Glasvlies etwas gröbere, ungleichmäßige Faserstruktur, was in Wielsbeke aber nicht als große Hürde angesehen wird.
Der neue CV-Bereich operiert nicht als eigenständiges Unternehmen, sondern ist eine Sparte innerhalb von Beaulieu Wielsbeke. Der Marktauftritt erfolgt unter dem Namen Beauflor.
Beauflor tritt zunächst mit zwei Kollektionskonzepten an, die auf verschiedene Vertriebsschienen zielen:
- Primavera spricht mit 3 Qualitäten - 1,5 mm Stärke mit 0,15 mm Nutzschicht, 2,5/0,20 mm, 3/0,20 mm - Baumärkte, Großflächen-Anbieter und Discounter an. Alle drei sind in 400 und 500 cm Breite mit zwei Rückenvarianten erhältlich. Die Oberfläche ist mit der Lackversiegelung Premium Protect ausgerüstet. Laufzeit: 1 Jahr.
- Verano ist mit 4 Qualitäten für den Fachhandel und den Großhandel gedacht, wo Peter Roos "auf jeden Fall stärker Fuß fassen will". Zur Auswahl stehen1,75 mm mit 0,25 mm Nutzschicht, 2,25/0,25 mm, 3,25/0,25 mm und 2,55/0,55 mm. Letzterer Belag ist auch für das Semi-Objek geeignet. Insgesamt sollen es 45 Referenzen werden, alle 400 und 500 cm, mit geprägtem Rücken und Kompaktrücken, die 2,25 mm-Ware wird es auch in 300 cm geben, eventuell sogar in 250 cm. Die Beläge werden zusätzlich durch Multiprotect-Versiegelung und Anti-Rutsch-Ausstattung aufgewertet. Laufzeit: 2 Jahre. Die Verkaufspreislagen im dreistufigen Vertrieb bewegen sich zwischen 9,95 EUR als Einstieg, 14,95 EUR, 19,90 EUR und 22,90 EUR.
Bei den Dekoren findet sich alles, was im Markt gängig und gefragt ist: ein reiches Holzangebot von Ahorn-Stab über Buche-Schiffsboden und Fischgrat bis hin zu Blockeiche und Kirsche, Allovers feiner oder gröber strukturiert, mal wolkig, mal marmoriert, mal als Chipdessin, Marmor-, Travertin- und Ziegelstein-Optiken, Terracotta- und Fliesendekore, abgerundet durch Kork, Schwarz-Weiß-Fliesen und Textilanmutungen.
Bis zur Domotex sollen 70% des Sortiments fertiggestellt sein, ab Ende Januar, Anfang Februar wollen die Belgier voll lieferfähig sei. Bei seinen ersten Gesprächen im Handel ist Roos auf "ermutigende Resonanz und großes Interesse" gestoßen. Bemerkungen des Wettbewerbs, dass keine Nachfrage für einen 5 m breiten CV-Belag bestünde, schmettert er ab: "Bislang wurde diese Breite ja auch von keinem angeboten". In Wielsbeke rechnet man sich schon einen gehörigen Marktanteil aus: 15% wollen die Belgier gewinnen. Bislang schätzen sie den Anteil von 2 m-Ware auf 18%, von 3 m auf 27% und von 4 m auf 55%. Große Absatzchancen werden zudem in Osteuropa für Breiten zwischen 1,50 und 3,50 m gesehen, darüber hinaus im amerikanischen Fertighaus-Markt, wo als Standardbreite 12 Fuß gefragt sind, das sind 4,85 m. aus BTH Heimtex 01/04 (Wirtschaft)