2004: verhaltener Optimismus im Facheinzelhandel


Auf den ersten Blick ein Hoffnungsschimmer: Die diesjährige Befragung der Branchfachverbände durch die Zeitschrift "Handelsjournal" brachte positivere Einschätzungen als im Vorjahr. Während von den 24 Branchenvertretern 2003 noch alle bis auf einen mit zurückgehenden Gewinnen gerechnet haben, erwarten nun immerhin acht, ihre Gewinne halten zu können. Mit gleichbleibenden Umsätze rechnen vier Verbände, sieben erwarten einen Anstieg.

Gute Nachrichten? Nicht unbedingt, denn: Erstens steigen mit den Umsätzen nicht unbedingt die Gewinne. Durch Tabaksteuer und Lkw-Maut wachsen in erster Linie die Kosten und damit auch die Preise, es wird aber noch lange nicht mehr konsumiert.

Und wenn die Konjunktur 2004 ein bisschen anzieht, so ist das auch bitter nötig. "Die beiden letzten Jahre waren so schlecht, dass es nicht mehr weiter nach unten gehen darf", bringt es Axel Augustin vom Bundesverband des Deutschen Lederwareneinzelhandels auf den Punkt.

In die Enge getrieben fühlt sich der Facheinzelhandel vor allem durch die Preispolitik insbesondere der Discountmärkte. Weiter Negativfaktoren: verschmutzte Innenstädte mit schlechten Verkehrskonzepten. Eine Chance sehen die Fachhandelsverbände in der Konzentration auf "Klasse statt Masse", außerdem hofft man auf die Durchsetzung angekündigter Reformen.
aus BTH Heimtex 04/04 (Handel)