Marktsituation Laminatboden im März 2004 von Günter Kelm
Preiserosion gebremst
Die Laminatindustrie
Der Ausbau der Produktionskapazität für Laminatboden geht unvermindert weiter und wird in absehbarer Zeit wahrscheinlich weltweit ein Volumen von 1Milliarde Quadratmeter erreichen.
Während sich die westeuropäischen Hersteller bei ihren Investitionen vorrangig auf den Ersatzbedarf konzentrieren und mit der Installierung der moderneren und schnelleren Anlagen ihre Produktionskapazität erhöhen, entstehen in Osteuropa, Asien und Nordamerika völlig neue Produktionsstätten.
Die Konsequenz wird sein, dass sich der Absatzmarkt nicht nur von Westeuropa nach Osten verändert, sondern Hersteller aus Osteuropa und Asien mit ihren preisaggressiven Angeboten auf den gut vorbereiteten Absatzmarkt Westeuropa drängen werden.
Für die westeuropäischen Hersteller wird zwangsläufig auch ein Absatzproblem in Nordamerika entstehen - sofern sie dort nicht investieren.
Im März hat sich der Absatz der westeuropäischen Laminatindustrie und der Vorproduktlieferanten positiv entwickelt. Allerdings gilt das nur für die niedrigen Preislagen, so dass die Deckungsbeiträge bei den meisten Unternehmen weiter zu wünschen übrig lassen.
Laminat im Großhandel
Im Bodenbelagsgroßhandel sind im März die Umsätze wieder leicht im Plus ohne dass die zwei zusätzlichen Arbeitstage berücksichtigt wurden. Der Gesamtmonat mit 23 Arbeitstagen wurde bei den meisten befragten Unternehmen mit einem Zuwachs zwischen 7 und 10% gegenüber Vorjahr abgeschlossen.Erfreulich ist, dass daran mehr oder weniger alle Produktgruppen beteiligt sind.
Laminat im Handwerk
Auch das Handwerk ist im März mit der Umsatzentwicklung zufrieden. Die Aufträge für Erstausstattungen im Wohn- und Objektbereich haben zugenommen, so dass bereits ein kleines Auftragspolster in das zweite Quartal übernommen werden konnte. .
Bei Laminatboden entwickelt sich der Umsatz mit Premium-Produkten aus Spezialkollektionen des Großhandels sehr positiv, gefördert durch gezielte Marketingaktivitäten.
Laminat in den Fachmärkten und DIY
Auch in den Fachmärkten sowie den Bau- und Heimwerkermärkten weist die Umsatzkurve im März nach oben. Noch erfreulicher wiegt, dass bei den Niedrigpreisangeboten das Preisniveau um mehr als 15 % angehoben wurde.
Nachdem die Fachmarktsparte von Globus in der Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG zusammengefasst wurde, hat das Unternehmen die seit längerem eingeleitete Umstrukturierung dieser Sparte abgeschlossen.
Hellweg präsentiert sich mit neuem Marktauftritt, Logo und Erscheinungsbild unter dem Slogan "Hellweg - Ideen muss man haben", der das alte Credo "Die Profi-Baumärkte" abgelöst hat. Auch alle Werbemaßnahmen wie Beilagen, Großflächenplakate, Funkspots etc. werden neu gestaltet.
Außerdem werden die Mitarbeiter in den Märkten geschult und erhalten neue Berufskleidung. Neue Produkte und Serviceleistungen ergänzen die Veränderung.
Große Beachtung findet die aktuelle Kampagne von Hornbach. Die drei neuen TV-Spots unter dem Motto "Liebe dein Zuhause" spielen den Konflikt eines "guten" Heimwerkes mit einem "bösen" Gegenspieler durch. Sie läuft in Deutschland und Österreich und soll außerdem in der Schweiz, Tschechien und Schweden erscheinen. Parallel werden Print-Anzeigen geschaltet, die sich allerdings inhaltlich nicht direkt auf die Fernsehwebung beziehen.
Auch Marktführer Obi hat sich neu positioniert unter dem Leitgedanken "Obi ist mehr", mit dem man sich als Komplettanbieter für die Bereiche Bauen, Wohnen und Garten darstellt und den "Mehrwert" für die Kunden betont. Das gesamte Erscheinungsbild von der Gestaltung der Märkte über alle Werbebeilagen bis zum Internetauftritt und dem 40-sekundigen TV-Spot sind darauf abgestimmt. Der Markenumbau gilt auch als Stellungnahme gegenüber aggressiven Preiskampf einiger Wettbewerber.
Praktiker konnte 2003 seinen Netto-Umsatz um 8,8% auf 2,8 Mrd. EUR erhöhen, flächenbereinigt wurde sogar ein Plus von 9,3% erzielt. Die Zahl der Standorte hat sich um 7 auf 339 verringert; in Deutschland wurden nur noch 283 gegenüber 294 Märkten im Vorjahr betrieben, demgegenüber stehen 4 Neueröffnungen im Ausland. Der Auslandsanteil am Umsatz belief sich auf 22,3% bzw. 628 Mio. EUR. Die Praktiker-Mutter Metro führt die Umsatzsteigerungen in erster Linie auf Investitionen ins Marketing und die aggressive Preispolitik zurück. Das operative Ergebnis war mit -13,8 Mio. EUR noch immer deutlich negativ, lag damit aber klar über dem Vorjahr, als ein Minus von 41,6 Mio. EUR ausgewiesen wurde.
Für das laufende Jahr sind etliche Neueröffnungen vorgesehen. In Deutschland liegt der Schwerpunkt in Ballungsgebieten wie Hamburg, München und dem Ruhrgebiet, im Ausland hat Praktiker vor allem Rumänien und Bulgarien im Visier.
Expansionsgebiete für weitere Eröffnungen in Deutschland sind Ballungszentren wie Hamburg, München und das Ruhrgebiet. Im Ausland sind vor allem weitere Märkte in Rumänien und der Markteintritt in Bulgarien vorgesehen.
E/D/E hat das Geschäftsjahr 2003 mit einem Umsatzzuwachs von 2,8% auf 2,5 Mrd. EUR abgeschlossen. In den nächsten drei Jahren will das Unternehmen die 3 Mrd. EUR-Umsatzgrenze erreichen.
Die Zeus, Tochter von E/D/E, EK Großeinkauf und Hagebau, nennt für 2003 einen Einkaufsumsatz von 1,5 Mrd. EUR. Dabei hinkten die Sortimente DIY und Holz um 1 bzw. 3% hinter dem Vorjahr hinterher, während der Gartenbereich um 3% zulegte, berichtet Geschäftsführer Dr. Peter Breidenbach.
aus
BTH Heimtex 04/04
(Bodenbeläge)