Lastschriftverfahren: Mit überschaubaren Ausfallraten
Köln - Das elektronische Lastschriftverfahren mit ec-Karte erfreut sich im Textilfachhandel trotz eines leicht rückläufigen Nutzungsanteils nach wie vor großer Beliebtheit.
Nach einer gemeinsamen Erhebung von BTE und dem EHI-EuroHandelsinstitut entfielen im vergangenen Jahr 38,1 Prozent der Umsätze des Textilfachhandels auf die elektronischen Lastschriftverfahren ELV, OLV und PoZ. Der Anteil von Bar-Zahlungen betrug 44,0 Prozent. Erst mit deutlichem Abstand folgt die Kreditkarte mit einem Anteil von 8,2 Prozent, electronic cash (mit PIN) mit 7,7 Prozent und Kundenkarten mit Zahlungsfunktion mit 1,3 Prozent. An der Umfrage beteiligten sich die meisten Textil-Großfilialisten, aber auch viele mittelständische Modefachgeschäfte.
Gegenüber dem Vorjahr 2005 hat sich der Anteil der Lastschriftverfahren um fast drei Prozentpunkte verringert. Gewinner war das Bargeld, das fast im gleichen Maße zugelegt hat. Zurückgeführt wird diese Entwicklung u.a. darauf, dass Textildiskonter (zumindest im Kreis der Befragten) an Umsatz zugelegt haben und dort wegen der niedrigen Bons überdurchschnittlich bar bezahlt wird. Die Anteile der anderen Zahlungsarten haben sich 2006 kaum verändert.
Erfreulich ist die in 2006 wiederum leicht rückläufige endgültige Ausfallquote (nach Mahnungen usw.) bei Lastschriftverfahren auf jetzt 0,101 Prozent vom Lastschriftumsatz im gesamten Einzelhandel. Ursache hierfür ist das verbesserte Risikomanagement mit fallweiser Umstellung auf electronic cash, aber wohl auch zunehmende Versicherungen gegen ELV-Zahlungsausfälle. Zum Vergleich: 2004 lag dieser Wert bei 0,123 Prozent, 2005 bei 0,109 Prozent.
Kleiner Wermutstropfen: Mit durchschnittlich 0,4 bis 0,5 Prozent sind die vorläufigen Ausfälle (Rücklastschriften-Quote vor erneuter Einreichung) unverändert geblieben. Damit können zwar immer noch vier von fünf Rücklastschriften nach nochmaliger Einreichung, Mahnung, Inkasso usw. wieder eingebracht werden, doch ist dies mit Zeit- und meist auch Kostenaufwand verbunden.
Ärgerlich hoch liegen nach wie vor die Bearbeitungskosten der Kundenbanken für die Rücklastschriften mit Werten mehrheitlich zwischen 3,00 und 7,50 Euro. Hinzu kommen meist noch gestiegene Gebühren für die Herausgabe der Kundenanschrift von durchschnittlich 13 bis 14 Euro, in der Spitze sogar bis zu 50 Euro. Allerdings erhalten insbesondere mittelständische Fachhändler in ländlichen Gebieten die Adressen zum Teil von ihren Banken gebührenfrei.
BTE-Tipp: Verwenden Sie Zahlkarten-Terminals, die auf Knopfdruck vom preiswerten ELV auf das ausfallsichere (aber teurere) electronic-cash (mit PIN-Eingabe) umzustellen sind, um kundenbezogen flexibel reagieren zu können. Alternativ kann auch eine Versicherung gegen ELV-Ausfälle mit dem Dienstleister vereinbart werden. Dadurch können Zahlungskomfort für den Kunden (Unterschrift, keine PIN-Eingabe) und Zahlungssicherheit miteinander verbunden werden.
aus
Haustex 08/07
(Handel)