ParkettMagazin Wissen

Rüster (RU)


Botanische Bezeichnung
Ulmus spp.

Handelsnamen
Deutsch: Bergulme (U. glabra), Feldulme (U. minor), Flatterulme (U. laevis)
Englisch: Elm
Französisch: Orme
Italienisch: Olmo
Spanisch: Olmo
Russisch:

Natürliche Verbreitung / Baumbeschreibung
Ulmen wachsen auf allen drei Kontinenten der Nordhalbkugel, überwiegend in den gemäßigten Breiten. In Mitteleuropa sind Berg-, Feld- und Flatterulme heimisch. Die Bäume mit astfreien Längen bis 10 m sind gut an den nicht-symmetrischen Blättern zu erkennen.
Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts reduziert das durch Pilze ausgelöste Ulmensterben die Bestände, so dass vor allem europäischer Rüster nur begrenzt verfügbar ist. Das vom Ulmensplintkäfer übertragene Pilzmyzel dringt in die Gefäße der wasserführenden, äußeren Jahrringe ein. Der Abwehrmechanismen des Baumes verstopft die Röhren, so dass die Ulmen vertrocknen. Durch jahrzehntelange Forschungsarbeit mit resistenten Sorten bzw. Bekämpfung der Erreger besteht Hoffnung, dass sich das Ulmensterben verlangsamt.

Holzbeschreibung
Das ringporige Ulmenholz ist durch auffällige Jahrringe gekennzeichnet. Da sich die großen Frühholzporen stark von den feinen Spätholzporen unterscheiden, wirkt das Holz lebhaft und dekorativ. Zudem verlaufen die Spätholzporen in welligen Bändern, so dass auf den Tangentialflächen zusätzlich zu den auffälligen Frühholzfladern eine gezackte Zwischenfladerung zu erkennen ist. Darüber hinaus ist Splint- und Kernholz bei Ulmen gut voneinander zu unterscheiden: Der Splint ist gelblich-weiß, das Kernholz blassbraun bis rötlich mit Farbstreifen. Unter Lichteinfluss dunkelt das Holz nach. Teilweise entwickeln Ulmen Wurzelmaserknollen und gemaserte Stammabschnitte.

Eigenschaften
Das Holz der Ulme ist hart und mäßig schwer, vergleichbar mit Eiche und Buche. Es schwindet nur im geringen Umfang. Rüster gilt mit seinem charakteristischen Geruch als außerordentlich zäh und schwer spaltbar. Teilweise können beim Sägen, Hobeln, Fräsen, Drechseln und Schleifen "filzige' Oberflächen entstehen. Amerikanischer Rüster ist etwas leichter als die europäischen Arten.

Verwendung
Rüsterholz ist wertvoll geworden. Auf Grund der ansprechenden Farbe und der lebhaften Maserung wird es heute vor allem als Furnier für Möbel, aber auch als Parkett sowie für Gewehrschäfte und Treppen verwendet. Früher wurden aus Rüster auch Speichen und Räder sowie Langbögen gefertigt. Die europäische Flatterulme wiederum wird auf Grund ihrer wenig dekorativen Färbung nicht so geschätzt.

Quelle: Handelshölzer (H.G. Richter und M.J. Dallwitz), Holz-Lexikon, Informationsdienst Holz, Schreiner-Seiten.de


Eigenschaften RU

Gewicht (12 % Holzfeuchte): 0,64-0,68 g/cm3
Druckfestigkeit (lutro): 35-65 N/mm2
Biegefestigkeit (lutro): 65-110 N/mm2
Brinell-Härte (bei 12 % Holzfeuchte):
- quer zur Faser: 30 N/mm2
- parallel zur Faser: 64 N/mm2
Dauerhaftigkeitsklasse: 4
Differenzielles Quell- und Schwindmaß (je 1 %-Holzfeuchteänderung):
- radial: 0,22 %
- tangential: 0,43 %
aus Parkett Magazin 04/07 (Holz)