Nachgefragt

Schleifbarkeit und Härte von Bambus-Parkett


Bambus-Böden sind schon längst keine Seltenheit mehr auf dem europäischen Markt. Dennoch ergeben sich in der Praxis immer wieder konkrete Fragen zu diesem 'Holz" aus der Gruppe der Bambus-Gräser. ParkettMagazin hat bei Stefan Becker, Bambus-Importeur und Geschäftsführer Becker & Grossgarten, nachgefragt.

ParkettMagazin: Sind Bambusböden schleifbar?

Stefan Becker: Die Schleifbarkeit der Böden, die wir unter dem Markennamen "bambeau" vertreiben, ist gegeben. Für unsere mehrschichtigen Böden verwenden wir Decklagen von mind. 3,5 mm Dicke und mehr - je nach Produktlinie. Hinsichtlich der konstruktiven Merkmale entsprechen diese mehrschichtigen Böden der EN 13489. Die in der Norm geforderte mindestens zweimalige Möglichkeit zum Aufarbeiten der Fläche sehen wir mit mind. 3,5 mm-Decklage gewährleistet. Insofern gilt hier für Bambus nichts anderes als für konventionelle Hölzer mit gleicher Deckschichtdicke auch.

ParkettMagazin: Ist die besondere Struktur bzw. Härte für die üblichen Schleifmaschinen und Schleifmittel der Parkettleger ein Problem?

Becker: Bambus stellt diesbezüglich an die Parkettschleifmaschinen keine höheren Anforderungen als konventionelle Laubhölzer. Die Brinellhärte von Bambus (HB 40 N/mm2 quer zur Faser) ist mit der von kanadischem Ahorn vergleichbar. Im Markt findet man viele Parkette aus Hölzern mit weit höheren Härten als die von Bambus, so z.B. Muhuhu (HB 57 N/mm2), Olive (HB 47 N/mm2) oder Robinie (HB 46 N/mm2), die der Parkettleger mit seinen Maschinen problemlos bearbeiten kann.

Als Vorteil bei Schleifarbeiten mit Bambus erweisen sich die - nach unseren Erfahrungen - höheren Standzeiten der Schleifmittel. Da Bambus kein Öl und/oder Harz enthält, drohen die Schleifmittel nicht durch erwärmte Harze zu verkleben und müssen in der Regel nicht so früh gewechselt werden wie bei harzhaltigen Hölzern.
aus Parkett Magazin 04/07 (Handwerk)