Parkett in Bad und Wellness-Bereich
Holz in einer Oase der Ruhe und Entspannung
Wellness, Natur, Behaglichkeit und Holz - das passt gut zusammen. Der Wunsch von Endverbrauchern nimmt zu, Holzfußböden in Bad und Küche einzusetzen. Doch Parkett reagiert empfindlich auf Feuchtigkeit. Daher sehen Anwendungstechniker den Trend zum hölzernen Bad mit gemischten Gefühlen. ParkettMagazin hat nachgefragt: Welches Parkett kann im Feuchtraum verlegt werden und was müssen der Parkettleger und sein Kunde wissen?
"Ich habe zwei Herzen in der Brust. Das Verkäuferherz ist dafür, das Technikerherz dagegen", sagt Rainer Link, Anwendungstechniker bei Kährs/Bauwerk. Genau so sieht die gesamte Branche das Problem von Parkett in Feuchträumen. Aber die Nachfrage des Verbrauchers nach hölzernem Ambiente in Bad und Küche ist nicht aufzuhalten. Mit stilvollen Werbebildern hat die Parkettindustrie diese Sehnsucht geschürt. Jetzt muss sie das Verlangen befriedigen.
Luxuriöse Wellness- und Sauna-Zentren nutzen Holzfußböden und der Verbraucher wünscht ein ebenso ästhetisches Ambiente für sein heimisches Bad. Die Industrie hat eine gute Nachricht: "Parkettböden sind im Bad und Wellnessbereich heute ohne Probleme einsetzbar", heißt es bei Hoco. Doch ganz ohne Haken ist die Sache nicht. "Dafür sind verschiedene Voraussetzungen notwendig" lautet die nachfolgende Aussage und auch Kährs betont "gewisse Einschränkungen, auf die wir den Endverbraucher hinweisen müssen".
Was sind das für Einschränkungen, die Sicherheit für den Verarbeiter und anhaltende Freude des Nutzers gewähren sollen? Laut Drüsedau ist die Umgebungsfeuchte entscheidend für die Auswahl geeigneter Holz- und Bodenarten sowie für die Ausführung der Verlegung. Während in den Wellnessbereichen von Hotels die Feuchte erfahrungsgemäß sehr hoch ist, findet man in privaten Bädern wegen der oft höheren Temperaturen eher niedrige oder zumindest schwankende Feuchten vor.
Welche Parkettart ist geeignet?
Dimensionsstabilität sowie geringes Quellen und Schwinden sind die wesentlichen Merkmale für einen Holzboden im feuchten Klima. Für Boxler kommt es darauf an, welcher Belastung der Holzboden standhalten muss und für welche Bereiche und Zwecke er eingesetzt wird - ob nur in der Feucht- oder gar in einer Nasszone, etwa unmittelbar vor einem Schwimmbecken. Boxler verlegt ausschließlich Mehrschichtparkett im Bad- und Wellnessbereich. Der Sandwich-Aufbau mache das Produkt sehr viel stabiler als das eher zu Rissen und Verzug neigende Massivholz.
Auch Osmo, Hamberger, Kährs/Bauwerk und Admonter Stia sprechen sich aufgrund der Stabilität und der reduzierten Quell- und Schwindmaße für Mehrschichtparkett aus.
Wer allerdings viel Massivholz im Sortiment führt, macht sich für dessen Verwendung in Bäderlandschaften stark. So erklärt Weitzer, dass in bestimmten Bereichen, etwa bei leichter Feuchtigkeitseinwirkung von oben, massives Holz besser geeignet sein kann. Auch Drüsedau empfiehlt den Einsatz von Massivdielen und Massivparkett, vorzugsweise aus Thermoholz. Als Alternative bietet das Unternehmen Dielen mit einer werkseitig eingeklebten Neopren-Fuge, die ein zusätzliches "Arbeiten" des Holzes erlaubt.
Welche Holzarten sind geeignet?
Die Holzvielfalt im Bad muss nicht eingeschränkt sein, sagt Parador, weist jedoch darauf hin, dass sich Hölzer mit kleineren Quell- und Schwindmaßen besser für den Einsatz im Bad eignen, ebenso Hölzer mit natürlichem hohen Öl-Anteil.
Boxler plädiert für harte und ölhaltige Hölzer und nennt deshalb neben der heimischen Lärche vor allem Exotenhölzer. Teakholz wird seit Hunderten von Jahren für den Schiffsbau verwendet. Dieses extrem ruhige Holz weist einen hohen Ölgehalt auf, ist dadurch besonders wasserresistent und witterungsbeständig und eignet sich auch zur Verlegung auf beheizten Fußböden. In Verbindung mit einer elastischen Kautschukfuge ist es absolut wasserfest und sogar für Bereiche mit direkter Wassereinwirkung tauglich.
Exoten sind bei allen Herstellern unumstritten. Als geeignet für den Bad- und Wellnessbereich gelten Iroko, Jatoba, Doussie, Merbau, Massaranduba und Bangkirai. Boxler empfiehlt zudem seine Altholzböden, die Douglasie sowie Räuchereiche und behandeltes Thermoholz, das durch die Wärmebehandlung wesentlich weniger Feuchtigkeit aufnimmt und auch schneller wieder abgibt.
Aufgrund ihrer dominanten Stellung im Parkettbereich ist auch die Eiche mit von der Partie, wird aber nicht von allen Anbietern für Wellnessräumlichkeiten eingesetzt. Auf gar keinen Fall dürfen nervöse Holzarten wie Ahorn und Buche verwendet werden, sagen Kährs, Hoco und andere Parketthersteller. Und obwohl die Branche selbst in diesem Punkt keine Einigkeit zeigt, tut der Verleger gut daran, sich für Feuchträume an "gutmütige" Hölzer sowie Tropenhölzer zu halten.
Wie muss Parkett im Bad verlegt werden?
Das Wichtigste vorweg: Hier muss der Profihandwerker ran. "Es kommt auf die fachlich einwandfrei ausgeführte Verlegung an", betont Drüsedau. Parkett im Feuchtraum sei keine Sache für den Heimwerker.
"Ausschließlich" vollflächiges Kleben verlangt Weitzer und zusammen mit der Stia Holzindustrie (Admonter) halten fast alle Holzbodenhersteller dies für die sicherste Verlegeoption. Elastische Kleber ermöglichen gegenüber harten, schubfesten Klebern ein Arbeiten des Holzes. Hoco hat gute Erfahrung mit dem 1-K-PU-Klebstoff Ultrabond Eco P991 von Mapei gemacht. Osmo empfiehlt einen elastischen Kleber von Sika. Derart geeignete Parkettkleber gibt es bei allen bekannten Verlegewerkstoffproduzenten.
Die vollflächige Verklebung hat eine Reihe von Vorteilen. Spezielle Gummi-Verfugungen funktionieren ohnehin nur bei vollflächiger Verklebung, da es sonst durch das Arbeiten des Bodens zu Rissbildung kommt. Auch bei der häufigen Kombination mit Fußbodenheizungen ist die vollflächige Verklebung im Badbereich die ideale Verlegetechnik. Natürlich muss der Untergrund fest sein und darf nicht nachgeben.
Eine Alternative zur Verklebung bietet eine mechanische Dielenverriegelung, wie Woodloc von Kährs. Solch schwimmend verlegtes Mehrschichtparkett bleibt auch in der trockenen Heizperiode fugenfrei, verspricht der Hersteller. Und sollte ein Holzboden im Feuchtraum doch einmal verschraubt werden, so weist Drüsedau darauf hin, dass die Randfugen unbedingt dauerelastisch abgedichtet werden müssen.
Ein Wort schließlich zu den Verlegemustern. Der Kreativität ist im Bad keine Grenze gesetzt: Schnecke oder Flechtmuster, Schiffsboden, Fischgrät- oder Würfelverlegung - alle Varianten können ausgeführt werden
Wie steht es um Einbaufeuchte?
Die Einbaufeuchte von Parkett im Badbereich wird von Hamberger mit 7% empfohlen, Kährs nennt 7,5% und Stia, Hoco sowie Boxler einigen sich auf 8%.
Private Bäder und Wellnessbereiche sind nur kurzzeitig durch hohe Luftfeuchtigkeit "belastet". In der Zeit, in der ein Bad nicht nass genutzt wird, entspricht die Luftfeuchtigkeit dem normalen Klima in Wohnräumen. "Hohe Luftfeuchtigkeit, die durch Baden und Duschen entsteht, schadet dem Boden nicht und ist durch nachfolgendes Lüften wieder auf max. 70% abzubauen", erklärt Hersteller Hoco.
Ausgiebiges Lüften nach Vollbad oder Dusche ist deshalb wichtig, weil jedes Holz sich der Luftfeuchte angleicht. In einem kurzen Zeitraum erhöhter Luftfeuchte, beispielsweise einer Stunde, findet aber noch kein Ausgleich statt.
Erst wenn die relative Luftfeuchte über längere Zeit erhöht ist, nimmt das Parkett zusätzlich Feuchte auf. "Die Ausgleichsfeuchte wird sich je nach Nutzungsdauer um 1 bis 2% erhöhen", heißt es bei Stia.
Hersteller Osmo bevorzugt im Bad Thermoholz, besonders aus Eiche. Nicht nur weil bei diesem Boden die einzelnen Schichten quer zueinander verleimt sind und der Diele höhere Dimensionsstabilität geben, sondern weil die Holzfeuchte durch die Wärmebehandlung auf 4-5% reduziert worden ist. Dadurch vermindert sich das Quellen und Schwinden entscheidend. Deshalb sind diese Dielen für eine Verlegung im Wellnessbereich, auch auf beheizten Böden, geeignet.
Welche Oberflächenbehandlung?
Geölte und gewachste Oberflächen werden bevorzugt. Allerdings sind die Ansichten der Hersteller nicht deckungsgleich. Boxler und Hoco etwa wollen einzig oxidativ härtende Naturöle im Einsatz sehen. Deren offene, atmungsaktive Oberfläche, heißt es, macht den Boden zum Klimaregulator, dem selbst nasse Füße nichts anhaben könnten. Boxler nutzt ausnahmslos ein spezielles Hartwachsöl. Marktführer Hamberger empfiehlt ebenfalls mehrfaches Ölen der Oberfläche und hat dafür ein eigenes Haro "Spa Öl natura" im Programm.
Kährs gibt zu bedenken, dass eine lackierte Oberfläche das Holz etwas besser gegen wechselndes Raumklima schützt. Und Weitzer hält seine werkseitig aufgebrachte Versiegelung "ProStrong" und "ProMatt" für geeignet, wenn die Pflegehinweise genau eingehalten werden.
Jedoch besteht bei einer zusammenhängenden Lackschicht die Gefahr, dass im Falle von Beschädigungen Nässe durch kleine Risse oder durch die Stirnfuge in das Holz eindringt. In beiden Fällen "sperrt" eine schichtbildende Versiegelung die Feuchtigkeit ein, das Holz kann nicht Trocknen und quillt auf. Am Ende sind Farbflecken und eine stärkere Abnutzung der Oberfläche das mögliche Resultat.
Niemand bezweifelt daher die Vorteile diffusionsoffener Oberflächen. Sie reagieren schnell auf raumklimatische Veränderungen, nehmen Feuchtigkeit in kleinen Dosen auf und geben sie wieder ab. Eine mit Naturöl behandelte Oberfläche wirkt nach Angaben der Naturöl-Hersteller so wasserabweisend, dass nicht einmal eine stehende Wasserpfütze rasch einen Quellungsschaden hervorrufen wird.
Was muss der Parkettleger beachten?
Wie bei allen Parkettlegearbeiten sind grundsätzlich die entsprechenden DIN und EN-Normen zu beachten, der Untergrund muss geprüft werden und die Verlegeanleitung des Herstellers ist zu befolgen.
Einige Parketthersteller, wie Parador, machen dazu für Holzböden im Bad Einschränkungen: Kein Einbau in dauerhaft feuchten Nassräumen. Keine Verlegung in Spritzwasserbereichen wie Dusche, Badewanne, Toilette, Waschbecken. Die relative Feuchte soll kontinuierlich im normalen Bereich zwischen 50% und 65% gehalten werden.
Natürlich ist der Parkettleger nicht für die relative Feuchte zuständig, sobald er seine Arbeiten beendet hat. Aber Bad ist nicht gleich Bad und Feuchtigkeit ist bekanntlich einer der größten Feinde von auf Wohnraumklima getrocknetem Parkettholz. Der Parkettleger muss seinen Kunden also sorgfältig auf die Behandlung eines Holzfußbodens im Feuchtbereich hinweisen.
Bei der Verlegung ist besonders auf die Randfugen zu achten. Der Randabstand muss größer als üblich sein, da der Boden wahrscheinlich stärker quellen wird. Die Randfugen sind mit einer dauerelastischen Parkettfugen-Dichtmasse zu versiegeln, um ein seitliches Eindringen von Wasser zu vermeiden.
Das Abdichten des Randbereiches und ein sauberer Abschluss zu Wand und Einbauteilen ist allen Parkettherstellern besonders wichtig. "An den Rändern ist Wassereintritt unbedingt zu vermeiden", bekräftigen Osmo, Hamberger und Stia. Silikon oder ein entsprechend farbig abgestimmtes Acrylat sind geeignete Mittel. Weitzer rät überdies dazu, unmittelbar vor einer Badewanne oder einer Duschtasse ein oder zwei Reihen Fliesen zu verlegen, um Spritzwasser abzufangen.
Mit einer abschließenden intensiven Einpflege mit Pflege- bzw. Objektöl werden nicht nur zusätzlich die Stöße geschützt, der gesamte Boden erhält eine bestmögliche Schutzschicht gegen Wassereinwirkung. Um den Boden wieder mit oxidativ härtendem Öl zu sättigen und vor allem die Kanten des Parketts zu schützen, verlangt Hoco zur Ersteinpflege den Einsatz einer schweren Einscheibenmaschine mit weißem Pad. Weitzer lässt die Ersteinpflege mit seinem ProVital Finish zweimalig durchführen - wobei Trocknungszeiten eingehalten werden müssen.
Was muss der Verbraucher wissen?
Alles, was der Verbraucher über die Behandlung seines "hölzernen" Bades wissen muss, sollte der Parkettleger ihm sagen oder in schriftlicher Form zukommen lassen. Beim Fachmann liegt die Informationspflicht. Er muss seinem Kunden erklären, wie der Holzboden im Bad in Zukunft zu nutzen und zu pflegen ist.
Die Einwirkung direkter Nässe ist dabei der wichtigste Punkt. Nicht ohne Grund gibt es in der Branche vollständig gleichlautende Reinigungs- und Pflegeanleitungen, die besagen, dass Parkett nur nebelfeucht gereinigt werden darf und ausgelaufene Flüssigkeiten sofort aufzuwischen sind. Für das Bad gilt der gleiche Grundsatz. Ein direkter Wasserkontakt und Pfützenbildung muss sowohl im Rand- und Fugenbereich als auch auf der Fläche unbedingt vermieden werden. Stehendes Wasser könnte in das Holz eindringen und es dauerhaft schädigen.
Ebenso wichtig ist es, extreme Klimaschwankungen zu vermeiden. Die Raumluftfeuchte sollte die meiste Zeit zwischen 30 und 60% liegen. Problematisch sind Bäder, die nicht kontinuierlich beheizt und vor der Benutzung kurzzeitig hochgeheizt werden. Dabei kommt es zu hoher Raumtemperatur mit hoher Luftfeuchtigkeit, die bis über 80% reichen kann. Bei der folgenden Abkühlung entsteht dann eine Taufeuchte auf der Oberfläche des Parkettbodens. Eine solche Nässe aber verkraftet selbst ein Bad geeignetes Parkett nicht auf Dauer. Das Raumklima sollte also keinen krassen Schwankungen ausgesetzt sein. Hilfreich ist nach der Nutzung eine gute Belüftung. Die dabei erreichte Reduktion der Luftfeuchte verlängert die Lebensdauer eines Holzbodens im Bad.
Wie lange darf Parkett der Nässe ausgesetzt sein?
Stundenlang stehende Nässe muss unbedingt vermieden werden, sonst gibt es zunächst optische Schäden wie Wasserflecken. Auch tropfende Installationen sind abzudichten und Pfützen müssen sofort entfernt werden. Länger anhaltende Feuchtigkeit lässt das Holz quellen, der Quelldruck staucht das Holz und es entstehen später Fugen, die nur noch mit Reparaturmasse oder durch Auswechseln der Stäbe geschlossen werden können.
Grundsätzlich ist die Widerstandsfähigkeit eines Parketts im Bad abhängig von Variablen wie Holzart, Feuchtigkeitsgrad, Aufbau, Oberflächenbehandlung und Einsatzbereich. Generelle Richtlinien, wie lange und intensiv Parkett Feuchtigkeit ausgesetzt sein darf, gibt es keine, doch alle Hersteller sind sich einig: Nässe so kurz wie möglich, Pfützen, Spritzer oder Tropfen umgehend aufwischen, da stehendes Wasser Schäden wie Anquellen, Schüsselung, Überzähne, Flecken- und Schimmelbildung verursachen kann. Kährs/Bauwerk lässt direkte Nässe selbst kurzzeitig nicht zu. Der Hersteller empfiehlt daher, beim Wannen- oder Duschtassenausstieg eine schützende Fußmatte zu platzieren, die Tropfwasser aufnimmt.
Unabhängig vom Bodenbelag ist Schimmelbildung im Bad immer möglich - man denke an schimmelige Silikon- oder Fliesenfugen. Wenn jedoch ein relativ konstantes Klima eingehalten wird und kein extremer Temperaturwechsel Taufeuchte verursacht, bleibt die Gefahr gering. Schimmel kann nur bei zu hoher Feuchtigkeit überleben. Ausgiebiges Lüften und eine relative Luftfeuchte im normalen 50% Bereich entziehen ihm die Grundlage. Kondenswasser im Randbereich muss natürlich weggewischt werden. Unter dem Parkett, betonen die Parketthersteller, kann es bei einer vollflächigen, fachgerechten Verklebung eigentlich nicht schimmeln.
Wie muss Parkett im Bad gepflegt werden?
Für Kährs/Bauwerk ist die Pflege von Parkett im Bad zu handhaben wie bei Parkett in Wohnräumen. Lackierte Oberflächen kann man mit dem Lack-Refresher zusätzlich schützen, geölte Böden werden mit Naturöl-Pflegewachs eingepflegt.
In der Regel empfehlen die Parketthersteller Pflegemittel aus ihrem eigenen Angebot, die mit der Oberflächenbeschichtung kompatibel sind. Weitzer macht hauseigene Pflegemittel zur Bedingung, da diese eingehend getestet wurden.
Hamberger nennt Naturbodenseife, für Drüsedau genügt bei geölten und gewachsten Massivholzoberflächen der regelmäßige Einsatz von Naturhaus Clean & Polish sowie gelegentlich Refresher. Osmo betont die Wichtigkeit der Erstpflege für den Fugenschutz und lässt mit Osmo Hartwachs-Öl behandeln, das tief ins Holz eindringt. Spätere, regelmäßige Pflege sollte mit dem Wachspflege- und Reinigungsmittel des Herstellers durchgeführt werden, damit das Holz offenporig und feuchtigkeitsregulierend bleibt.
Die Stia Holzindustrie rät, die Pflege aufgrund größerer Strapazierung von Parkett im Bad alle 6 bis 12 Monate mit Pflegeöl durchzuführen. Boxler macht keine Zeitangaben, sondern will sein Parkett entsprechend der Belastung mit Wachspflege und zur Auffrischung mit Teaköl behandelt sehen. Hoco reicht regelmäßiges Wischen mit Bodenseife, doch sollen die Poren des Holzes immer mit Öl gefüllt sein. Wenn der Nutzer merkt, der Boden saugt oder nimmt beim Wischen mehr Feuchtigkeit als normal auf, ist der Boden wieder vom Parkettleger oder vom Nutzer mit Öl einzupflegen.
Diese Holzarten empfehlen Hersteller für den Feuchtbereich
Bangkirai
Burma Teak
Douglasie
Doussie
Eiche kerngeräuchert
Eiche (Thermo)
Esche (Thermo)
Ipé Lapacho
Iroko
Jarrah
Jatoba
Kempas
Kirsche
Lärche
Massaranduba
Merbau
Tigerwood
Walnuss
Wenge
Klebstoffhersteller bleiben skeptischObwohl vollflächiges Kleben als die beste Verlegetechnik von Holzböden in Feuchträumen angeführt wird, wollen Klebstoffproduzenten selber keine Produktempfehlungen geben. Einem Klebstofflieferanten ist das Thema schlicht "zu heikel". Und Ardex sagt: "Das überlassen wir den Parkettherstellern, die haben mehr Erfahrung. Grundsätzlich sind PU-Klebstoffe oder elastische Kleber geeignet, es kommt aber auf die Holzart, den Aufbau und die Oberflächenbehandlung des Parketts an."
Einer der Gründe, warum die Klebstoffindustrie Zurückhaltung übt, ist die Erfahrung, dass der Holzboden oft untertrocknet ausgeliefert wird. In feuchter Umgebung entwickelt solch ein Parkett ungeheure Quellkräfte. "Für derartige Anwendungen sollte man meiner Ansicht nach keramische Fliesen nehmen", erklärt deshalb Ernst Dieckmann, Geschäftsführer des Klebstoffherstellers Wulff. "Wenn Holz durch Feuchtigkeit arbeitet - und das tut es nun mal - ist dieses durch Verklebung nicht zu halten."
So sehen Architekten und Verbraucher das moderne BadEin Statement von Christoph Ribbers, Parador-Produktmanager
"Unsere Bedürfnisse gehen heute im Bad weit über die rein funktionellen Aspekte des Waschens und Pflegens hinaus. Das Bad als reine Hygienezone ist passé. Entspannung und "Wellbeing" spielen eine zentrale Rolle. So wird das Bad als neuer Lebensraum wahr genommen und ganzheitlich gestaltet. In einem solchen Architekturverständnis verschwimmen die Raumgrenzen. Badzonen werden immer häufiger mit anderen kombiniert, z. B. mit dem Schlaf-, Ruhe- oder Fitnessbereich. In diesem Zusammenhang ist es natürlich, dass einer der ältesten und natürlichsten Werkstoffe, der den Menschen begleitet und Räumen mehr Emotionalität und Behaglichkeit verleiht, in Bädern einzieht. Holz eignet sich in seinen vielfältigen Ausprägungen ideal, das Bad als Wohlfühloase mit privatem Spa- und Wellnessbereich zu gestalten. Holz ist trendig, fußwarm und lässt sich im Bad mit zeitgemäßen Gestaltungsmaterialien wie Glas, Edelstahl, Fliesen oder auch Putz kombinieren."
aus
Parkett Magazin 03/07
(Bodenbeläge)