Elektro-Fußbodenheizungen unter Holz- und Laminatfußböden

Empfohlen als Ergänzungsheizung und für Sonderanwendungen

Beheizte Fußbodenkonstruktionen gelten als schwierige Untergründe für Fußböden aus Holz und Holzwerkstoffen. Zu hohe Oberflächentemperaturen und Schwankungen im Raumklima können dem Oberbelag schaden. Das gilt für Warmwasserfußbodenheizungen, aber mehr noch für Elektro-Fußbodenheizungen, die schneller und intensiver Wärme entwickeln und oft nicht in einen Heizestrich eingebettet sind. Wie stehen die Fachleute beider Seiten zu diesem Thema?

Hersteller von elektrischen Fußbodenheizungen haben großes Interesse, ihre Produkte auch in Verbindung mit Parkett und Laminatböden einzusetzen. Vorbei sind die Zeiten, da nur Fliesen als Oberbelag bei beheizten Fußbodenkonstruktionen in frage kamen. Auch die Hersteller von Parkett und Laminatfußböden verschließen sich dieser Entwicklung nicht. Allerdings halten sie sich nach wie vor mit Produktempfehlungen zurück. Beispiel: Devi Deutschland, Ableger eines dänischen Heizmattenherstellers, hat alle namhaften Laminatbodenhersteller gebeten, sich zur Verträglichkeit elektrisch beheizter Fußböden mit ihren Produkten zu äußern. Geantwortet haben nur Witex, Hamberger und die Meisterwerke. Verbindliche Festlegungen gab es dabei nicht.

Bauarten

Elektro-Fußboden-Speicherheizung:
Bei diesem klassischen Systemaufbau sind die Heizleiter in 80-100 mm dickem Heizestrich eingebettet. Diese Niedertemperatur-Flächenheizung gilt als Vollheizung, speichert die Wärme überwiegend nachts bei günstigen Stromtarifen und gibt sie zeitlich versetzt wieder ab.

Elektro-Fußboden-Direktheizung:
Bei diesem Aufbau darf der Heizestrich eine Dicke von 60 mm nicht überschreiten. Die Heizmatte wird dicht unter der Estrichoberfläche verlegt. Ohne große Verzögerung gibt diese Heizung die Wärme direkt über den Boden an den Raum ab. Nur bei großer Heizfläche reicht dieser Aufbau als Vollheizung.

Werden die Heizmatten unmittelbar in den Klebstoff oder in die Spachtelmasse eingelegt, wird von einer Direktheizung im Dünnbettverfahren gesprochen.

Elektrische Fußbodentemperierung:
Hierbei handelt es sich um schwimmend verlegbare Heizmatten mit kleiner Heizleistung zum Beheizen von Teilflächen.

Elektro-Randzonen-Zusatzheizung:
Diese Sonderform eignet sich als Zusatzheizung im Bereich verglaster Außenwände. Verlegt wird ca. 30 mm unter Oberkante Estrich.

Wärmeleistungen bis zu 300 W/qm

Gesteuert und geregelt werden Elektro-Fußbodenheizungen über ein oder mehrere Fühler, die direkt unter dem Bodenbelag oder im Raum die Temperatur elektronisch erfassen. Diese Art der Regelung gewährleistet keine kontinuierliche Wärmeabgabe. Bei der neueren Generation der elektrischen Heizungen sorgt eine sogenannte "fuzzy-logic"-Steuerung für ein verzögertes Aufheizen und damit für eine gleichmäßigere Wärmezufuhr. Elektro-Fußbodenheizungen gibt es in vielen Leistungsstufen. Unter Fliesen entwickeln sie Wärmeleistungen bis zu 300 W/qm, für Holz- und Laminatböden empfehlen die Bodenhersteller aber, die zulässige Leistung auf lediglich 100 W/qm zu begrenzen.

Normen und andere Regelwerke

Für Holz- und Laminatfußböden auf elektrisch beheizten Fußbodenkonstruktionen gibt es in Deutschland keine detaillierten Vorschriften. Der Parkett- und Bodenleger muss sich an die einschlägigen Normen, insbesondere an die Merkblätter des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes und an das Merkblatt Schnittstellenkoordination Warmwasser-Fußbodenheizung halten. Bei einer Elektro-Fußbodenheizung ist entsprechend zu verfahren, heißt es dort jeweils.

Sachverständiger und Innungsobermeister Norbert Strehle ergänzt: "Grundsätzlich gibt es nach meiner Auffassung aus heutiger Sicht keine Bedenken hinsichtlich der Elektro-Fußbodenheizungen. Insbesondere seit sie sich auch stufenweise regeln lassen. Ein Verleger muss lediglich beachten, dass das Belegreifheizen wie bei Warmwasser-Fußbodenheizungen auch tatsächlich ausgeführt wurde."

In der österreichischen Norm B 2242 ist der Teil 3 für Elektro-Fußbodenheizungen entfallen. Die Norm bezieht sich nur noch auf Warmwasser-Fußbodenheizungen und hat die elektrischen Systeme stillschweigend integriert.

In der Schweiz sind Elektro-Fußbodenheizungen laut Auskunft der Interessengemeinschaft der Schweizer Parkett-Industrie (ISP) nicht sehr verbreitet. Meist handelt es sich um Heizleiternetze, die eingespachtelt werden müssen. Daher wird in der Schweiz zwischen elektrischer Beheizung des Untergrundes, Warmwasser-Bodenheizungen und Zuleitungen im Estrich zu Radiatoren nicht unterschieden. Alle Wärme erzeugenden Quellen im Estrich gelten als Fußbodenbeheizung und unterliegen damit den SIA Normen. Gemäß dieses Regelwerks darf die Oberflächentemperatur des Parketts - gleich ob schwimmend verlegt oder vollflächig geklebt - 27 Grad C nie und nirgends übersteigen. "Ansonsten kommt es zu übermäßigen Austrocknungen und meist auch Schäden in Form von Rissen und Ablösungen im Holz", warnt ISP-Geschäftsführer Bernhard Lysser. Seiner Ansicht nach scheitert der Einsatz von elektrischen Fußbodenheizungen oft daran, dass der Hersteller oder Lieferant dieser elektrischen Heiznetze zu hohe Wärmebelastungen des Parketts nicht ausschließen kann. Das technische Merkblatt (Nr. 5, 27) der Schweizer zu diesem Thema kann über www.parkett-verband.ch abgerufen werden.

Produkte

"Devicell dry" des dänischen Herstellers Devi ist "ein elektrisches Heizsystem zur Temperierung von Laminat- und Holzbelägen". Konzernmutter Danfoss vertreibt das gleiche Produkt unter der Bezeichnung EFCI Dry. Seine 13 mm dicken Systemplatten bestehen aus dämmendem Polystyrol und aufkaschierten Aluminium-Wärmeleitblechen. Die Platten werden mit Haltestegen ineinander gesteckt. Ihre maximal zulässige Heizleistung liegt bei 100 W/qm. Damit lassen sich Temperaturen bis 80 Grad C erzielen, aber der zugehörige Thermostat begrenzt den Raumtemperaturbereich von 5 bis 35 Grad C und die Fußbodentemperatur von 20 bis 50 Grad C. In der Montageanleitung weisen Devi und Danfoss ausdrücklich darauf hin, dass eine Bodentemperatur von 26 Grad C nicht überschritten werden darf. Um das zu gewährleisten, werden NTC-Fühler mittig zwischen zwei Heizleitungen innerhalb der beheizten Fläche positioniert und mit dem Untergrund verschraubt. Die exakte Temperaturbegrenzung auf 26 Grad C ist, laut Hersteller, kein Problem, da sich die Begrenzungsfunktion des Reglers nur über einen nicht für jedermann zugänglichen Code gradgenau einstellen lässt.

"AL Twin" von Domoteck funktioniert in nahezu gleicher Weise. Diese Matte besteht aus einem Textilgewebe mit Alubeschichtung. Der Radiatoreffekt, der durch die Aluminiumbeschichtung erreicht wird, sorgt für eine besonders gute Wärmeleitung, verspricht der Hersteller. Die Heizmatte wird auf einer temperaturbeständigen Trittschalldämmung (CCPE) verlegt. Direkt darauf liegt dann schwimmend der Laminatboden oder das Parkett. Die "AL Twin"-Elt-Heizung erfordert eine geringe Aufbauhöhe, bietet ideale Wärmeverteilung und wird als wartungsfrei beschrieben.

Die "heat-com"-Heizung kann laut Herstellerangaben ebenfalls direkt unter Holz-, Laminat- und Teppichböden verlegt werden. Mit einer Bauhöhe von nur 2 mm lässt sie sich ohne Spachtelmasse schwimmend auf einer mindestens 3 mm dicken Isolierplatte verlegen. Die Heizbänder sind an beiden Enden mit doppelseitigem Klebeband versehen und werden nebeneinander verlegt. Das Anschlusskabel wird an der Wand entlang geführt.

Den "AEG Thermo Boden" für Parkett und Laminatbeläge gibt es seit Anfang 2007. Bei diesem Produkt gewährleistet die Aluminiumbeschichtung der eingewebten Heizleiter eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Mitgeliefert werden Dämmplatten und Ausgleichsmatten. Letztere sind für nicht beheizte Flächen vorgesehen, um in der gesamten Fläche eine gleichmäßige Aufbauhöhe sicherzustellen.

"T2Red" und "T2Reflecta" sind zwei Systemkomponenten der Elt-Heizung von "Tyco Thermal Controls Raychem". T2Reflecta ist eine 13 mm dicke Formplatte aus Polystyrol und Aluminium. Die Verlegenuten dieser Formplatte nehmen die T2Red-Heizbänder auf. Die Wärmeleistung ergibt sich aus dem Verlegeabstand der Heizbänder. Abgedeckt werden die Reflecta-Platten mit Wellpappe oder Schaumstoff. Darauf kann dann der Holz- oder Laminatboden entsprechend den Herstelleranleitungen verlegt werden. Die Candor Laminat-Fußbodenheizung kommt von einem langjährigen Hersteller von Infrarot-Flächenheizungen. Die Heizelemente dieses Produktes bestehen aus Folien, die mit Kleinstspannung beaufschlagt werden. Geregelt wird die Wärmeleistung durch direkt unter dem Laminatboden angebrachte Fühler, die die Stromzufuhr über ein Regelgerät steuern.

Empfehlungen der Parketthersteller

Die Haltung von Parkettherstellern zur Verlegung ihrer Böden auf elektrisch beheizten Fußbodenkonstruktionen ist unterschiedlich.

Gunreben lehnt eine Verlegung auf elektrischer Fußbodenheizung ab, solange für seine nach EN bzw. DIN genormten Produkte keine klaren und einheitliche Empfehlungen oder Vorschriften der verschiedenen Verbände und der Sachverständigen vorliegen.

Von Hamberger heißt es: "Im Prinzip gelten hier die gleichen Vorgaben wie für die Warmwasserfußbodenheizung."

Der belgische Furnierbodenhersteller Par-ky hat keine Bedenken: "Natürlich sind unsere Böden zur Verlegung auf Fußbodenheizungen geeignet, vor allem bei schwimmender Verlegung."

Eine umfassende Stellungnahme hält Jaso für den Parkettleger bereit: "Als wichtige Voraussetzung für die Einhaltung der auf 26 Grad C begrenzten Oberflächentemperatur sehen wir die einwandfreie Funktion der elektronischen Steuerung an. Dennoch empfehlen wir unbedingt, für die Eventualität eines Schadensfalles, an mehreren dokumentierten Stellen zur Kontrolle der erreichten maximalen Temperatur Sicherheitsplomben im Kleberbett unter dem Parkett einzubauen. Eine weitere, wichtige Voraussetzung ist, dass die Wärme auf der Fläche unter dem Parkett eine möglichst gleichmäßige Verteilung hat. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind und auf die Einhaltung der für Parkett vorgeschriebenen raumklimatischen Bedingungen geachtet wird, bestehen keine Bedenken gegen den Einbau unserer Zweischichtparkette Duo-, Eco- und Country-Line. Ausgenommen sind jedoch generell die Hölzer Jatoba und Wenge (Rissbildung), auch bei den stärker arbeitenden Holzarten wie Buche und Ahorn ist der Endkunde auf die Gefahr der Fugenbildung hinzuweisen, wenn die vorgeschriebenen raumklimatischen Werte über längere Zeit unterschritten werden. Auch bei Bambus ist dieser Hinweis nötig, wobei eine Fugenbildung bei Bambus aber eher im Kopfbereich als an den Längskanten auftreten würde."

Das Holzwerk Bimbo macht es wegen der vielen verschiedenen Heizungssysteme auf dem Markt vom Einzelfall abhängig, wie mit einer Parkettverlegung zu verfahren ist. "Grundsätzlich geben wir unsere mehrschichtigen Dielen bis max. 22 mm Dicke für die vollflächige Verklebung auf Fußbodenheizungen frei", sagt dieser Hersteller, hält es aber für besser, wenn die verwendeten Dielen eine Dicke von 16 mm nicht überschreiten. Bisher hatte Bimbo, nach eigenen Angaben, keine Probleme mit seinen Dielen auf elektrisch beheizten Flächen. Allerdings werden solche Verlegungen auch nicht häufig ausgeführt. Bimbo achtet auf die Einhaltung des Merkblatts Schnittstellenkoordination für beheizte Fußbodenkonstruktionen. Außerdem werden hauseigene Regeln zum Aufheizen nach der Verlegung des Bodens und vor dem Schleifen vorgegeben. Diese Aufheizphase dauert etwa 12 Tage.

"Weil wir durch den mehrschichtigen Aufbau unserer Dielen optimale Stabilität erreichen, geben wir alle Hölzer, außer kanadischem Ahorn und Buche, auf Fußbodenheizung frei", erklärt Christiane Fillafer, Marketing- und Verkaufsleiterin bei Mafi.

Und von der Stia Holzindustrie heißt es: "Admonter Naturböden sind bestens für Fußbodenheizungen bis zu einer Oberflächentemperatur von 29 Grad Celsius geeignet - egal, ob elektrische oder Warmwasser-Systeme. Die einzigen Ausnahmen sind die Holzarten Buche und Sibirische Lärche astrein. Sie neigen vermehrt zu Rissbildungen und deshalb raten wir hierbei von einer Verlegung auf Fußbodenheizungen ab."

Steirer Parkett hat den Aufbau "Elektroheizungen und Parkett" getestet. Als maximale Leistung werden 100 Watt/qm und eine Oberflächentemperatur bis 26 C zugelassen. "Für eine Zusatzheizung ist das ausreichend", erklärt Klaus Bauer aus der Steirer-Entwicklungsabteilung. "Elektrische Fußbodenheizungen sind keine Vollheizung. Der Vorteil liegt ja darin, dass sich kleinere Flächen relativ kurzfristig über eine optimale Zeitspanne beheizen lassen."

Empfehlungen der Laminatbodenhersteller

Dem Verbraucher wird es nicht leicht gemacht. In einer Prüfliste "Laminat verlegen" kann er im Internet den Satz lesen: "Auf elektrischer Fußbodenheizung sollte nicht verlegt werden." Ein anderes Webportal sagt das genaue Gegenteil: "Unter Laminat oder Parkett sollte man eine elektrisch betriebene Heizung einsetzen. Diese empfiehlt sich eher vom Aufbau als Warmwasser-Heizungen." Und Norbert Menke, Vertreter des Heizmattenherstellers Devi, hat im eigenen Haus zweierlei Erfahrungen gemacht. Ein Laminatboden im Wohnzimmer liegt seit Jahren unversehrt auf der elektrischen Heizmatte, ein jüngerer, preislich gleichwertiger Laminatboden im Flur dagegen ist, nach seiner Darstellung, bei nur knapp anderthalb Metern Breite um bis zu 2 cm schmaler geworden. Zwiespältig sehen auch die Laminatbodenhersteller das Thema.

Von Berry, Belgien, heißt es schlicht: "Alle Böden sind zur Verlegung auf elektrischer Fußbodenheizung geeignet."

Aus der Anwendungstechnik von Witex dagegen kommt die Information: "Für die schnellheizenden elektrischen Fußbodenheizungen, die von 0 auf 100 heiß werden, erteilen wir keine Freigabe. Anders ist es bei im Estrich verlegten Heizleitern: Hierauf lassen wir die Verlegung von Laminatböden und Parkett zu."

Auch dem Parador-Anwendungstechniker Andreas Schöning ist es bei einer elektrischen Fußbodenheizung wichtig, dass sie nicht zu schnell hoch heizt: "In der Regel kann ein Parkett oder Laminatboden pro Tag ca. 7C Temperaturunterschied aushalten." Laut Parador haben sich Böden aus dem Trendtime-Programm bewährt.

Trotz aller Skepsis in der Branche gibt es Laminatbodenproduzenten, die ihre eigenen Böden mit integrierter elektrischer Fußbodenheizung anbieten. Alloc ist ein Vorreiter auf diesem Gebiet, und auch Classen hat in Zusammenarbeit mit MoleTherm seit geraumer Zeit einen solchen Boden im Programm. Gespeist werden diese integrierten Heizungen mit ungefährlicher Niederspannung.

Der belgische Hersteller Unilin fährt eine klare Linie. Alle Quick-Step Laminatfußböden können auf Fußbodenheizungen mit niedriger Temperatur verwendet werden. Voraussetzung ist, dass Heizrohre bzw. Heizleitungen innerhalb des Estrichs positioniert sind. "Auf Heizmatten oder -filme, die schwimmend auf dem Unterboden verlegt werden, sind Quick-Step-Böden nicht zugelassen", betont Theo Smet, Leiter der Anwendungstechnik. Die maximal zugelassene Oberflächentemperatur reicht bei Quick-Step bis 28 Grad C. Wärmestaus wegen aufliegender Teppiche oder zu wenig Abstand zwischen Möbel und Fußboden müssen in jedem Fall vermieden werden. Innerhalb eines Tages darf die Temperatur nur um höchstens 5C verändert werden. Bei 18-22C muss eine minimale Luftfeuchte von 50% garantiert werden, notfalls mit einer Luftbefeuchtungsanlage. Trotzdem, bekennt Quick-Step, können sich während der Heizungsperiode leichte Fugen bilden.

Volker Kettler, bei den Meisterwerken Schulte Leiter der Produktentwicklung: "Im Gegensatz zu Warmwasser -Heizsystemen sind Elektro-Fußbodenheizungen sehr schnell reagierend und können problemlos Temperaturen oberhalb der 35C erreichen.

Ein schwimmend verlegter Oberboden wird von den Heizkabeln sehr direkt und schnell erwärmt, was bei Nichteinhaltung der Temperaturobergrenze von 26 Grad C zu Austrocknung und Fugenabzeichnung führen kann. Es fehlt eben das Ausgleichs- und Wärmespeichermedium Estrich. Allerdings gibt es Neuentwicklungen, bei denen die Heizleiter in ein Material eingehüllt sind, das auf steigende Temperaturen mit einer Reduzierung der elektrischen Leitfähigkeit reagiert.

Bei richtiger Einjustierung können derartige Systeme einen Boden nicht überheizen." Diese neuen Heizungen haben die Meisterwerke im Labor geprüft und können ihre Funktionsweise im Wesentlichen bestätigen. Skeptisch sieht Kettler jedoch die Temperaturregulierung im täglichen Einsatz.

Eine richtige Grundjustierung des Thermostats ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Teilflächen des Bodens mit Teppichen abgedeckt werden. Eine solche Teilflächenabdeckung führt dazu, dass der Raum entweder nicht richtig warm wird oder aber unterhalb der abgedeckten Flächen die Bodentemperatur um 4-5 Grad C oberhalb des Limits liegt - je nachdem wo die Temperaturfühler sitzen und ob sie auf die Boden- oder Raumtemperatur eingestellt sind.

Weil in der Praxis häufig Anwendungs- oder Ausführungsfehler gemacht werden, bezeichnet der Bodenbelaghersteller eine pauschale Freigabe seiner Produkte für derartige Heizsysteme als schwierig. Kettler: "Wir können die Temperatursteuerung nicht überprüfen oder kontrollieren. Reklamationsfälle sind dann immer unangenehm. Häufig wird die Schuld der Einfachheit halber zu dem Belaghersteller geschoben, was dazu führt, dass generell elektrische Heizsysteme abgelehnt werden."


Elektro-Fußbodenheizung - Hinweise zum Einbau und Betrieb

- Für Holz- und Laminatfußböden auf elektrisch beheizten Fußbodenkonstruktionen gibt es keine Normen oder detaillierte Vorschriften. Es sollten hilfsweise die Regelwerke zu Warmwasser-Fußbodenheizungen herangezogen werden.

- Beste Heizwirkung wird erzielt, wenn die Heizmatte in Spachtelmasse eingelegt ist und der Holz- bzw. Laminatfußboden vollflächig verklebt wird.

- Die Leistung einer Elektro-Fußbodenheizung sollte 100 W/qm nicht übersteigen.

- Die Heizleistung muss so begrenzt werden, dass 26C Oberflächentemperatur nicht überschritten werden.

- Die relative Luftfeuchtigkeit sollte ständig über 45% gehalten werden.

- Die Heizleiter sollten so angeordnet werden, dass sich möglichst gleichmäßige Wärmeverteilung ergibt.


Was der Endverbraucher wissen sollte

- Mehrschichtparkett ist aufgrund seiner Stabilität für die Verlegung auf elektrisch beheizten Fußbodenkonstruktionen geeignet. Einschränkungen gibt es bei bestimmten Holzarten.

- Eine vollflächige Verklebung sollte der schwimmende Verlegung vorgezogen werden.

- Die Oberflächentemperatur des Parkettbodens darf 26 Grad C nicht überschreiten

- Die Raumtemperatur sollte stets zwischen 18 - 20 Grad C und die relative Luftfeuchtigkeit bei ca. 50% liegen.

- Mit einer Fußbodenheizung lässt sich die Raumtemperatur nur langsam anheben.

- Eine Fußbodenheizung soll nicht ständig hoch und runter gefahren werden, sonst ist das Holz oder Laminat zu starken Belastungen ausgesetzt.

- Während der Heizperiode im Winter wird das Aufstellen eines Luftbefeuchters empfohlen.

- In den Sommermonaten sind Feuchtquellen zu vermeiden. Durch kurzes Schocklüften im Sommer kann ein optimales Wohnklima aufrecht erhalten werden.

- Mit Fugenbildung ist zu rechnen, da die Luftfeuchtigkeit auf einer beheizten Fußbodenoberfläche immer geringer ist als in der Raumluft.
aus Parkett Magazin 05/07 (Handwerk)