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Sind Sie ein Orientteppich-Kenner?
Soumakh
Einseitig verwendbarer flachgewebter Teppich - Neben dem technisch anders aufgebauten Kelim, gehört der Soumakh zu den bekanntesten flachgewebten Orientteppichen. Seine Muster werden primär durch die Schussfäden gebildet. Die dabei angewandte Webform nennt man auch Wickeltechnik. Da bei dieser besonderen Webtechnik die überstehenden Schussenden nicht zurückgeführt werden, hängen sie an der Rückseite locker und wirr heraus. Der Soumakh ist an dieser webtypischen Eigenart leicht zu erkennen. Auch ist er deshalb nur von einer Seite zu verwenden - im Gegensatz zum Kelim. Sind auf der Rückseite des Teppich keine überstehenden Schussfäden zu sehen, kann es sich aber auch um einen alten, sehr stark benutzten Soumakh handeln, bei dem die Fadenenden bereits abgewetzt sind.
Der Name soll auf die ostkaukasische Stadt Schemacha zurückgehen, aus der der Legende nach einst auch die graziösesten Tänzerinnen des Kaukasus stammten. In Persien wird diese Webtechnik auch peech baff oder kayegh genannt. Die ersten historisch nachgewiesenen Stücke wurden im 7.Jahrhundert vor Christus hergestellt.
Tekke
Turkmenischer Volksstamm - Die Tekke sind er Hauptstamm der Turkmenen. Sie siedeln in der Republik Turkmenistan und in Afghanistan. Früher lebten die Tekke nomadisch und waren sehr dem Raub zugetan. Heute sind die meisten von ihnen sesshaft und siedeln als friedliche Bauern. Nach der Auflösung des Sowjetreiches sind einige jedoch wieder zum Nomadentum zurückgekehrt. Die Tekke bewohnen mehrheitlich die jetzt selbstständige Republik Turkmenistan, wo sie in den Städten Aschghabad und Mari und deren Umgebung Teppiche knüpfen.
Während der kommunistischen Revolution wanderten zahlreiche Tekke-Sippen in die angrenzenden Staaten Afghanistan und Iran ab. Weitere siedeln in Usbekistan und Tadjikistan. Ihre Teppiche sind die berühmten Bucharas, deren Dessins auch in Pakistan nachgeknüpft werden. Der turkmenische Buchara ist der Vorläufer aller heutigen Bucharatypen und im oberen Qualitätsbereich anzusiedeln. Anhand der unterschiedlichen Primärmuster, der Gülls, kann man sie den verschiedenen Stämmen zuordnen. Das Güll der Tekke ist eins der Bekanntesten.
Indigo
Farbstoff für Blau - Indigo ist ein intensiver, blauer Naturfarbstoff, der aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen wird. Er wird bereits seit 5000 Jahren in einem Gärungsverfahren aus der Indigopflanze extrahiert. Indigo gehört zu den sogenannten Küpenfarbstoffen. Von Natur aus ist Indigo wasserunlöslich, zum Färben muss der blaue Farbstoff mit einem Reduktionsmittel wasserlöslich gemacht werden. In der Küpe, dem Färbebad erscheint Indigo gelb - erst an der Luft in Verbindung mit Sauerstoff erhält es seine blaue Farbe zurück.
Indigoblau ist sehr lichtecht, aber nicht abriebfest, und gilt als einer der ältesten Farbstoffe der Welt. Heute wird Indigo in großen Mengen synthetisch hergestellt und wird vor allem zum Färben von Jeans-Stoffen verwendet.
Atlas
Gebirgszug in Marokko - Das Atlasgebirge ist ein seit dem Altertum bekannter Gebirgszug im Norden Marokkos. So benannt wurde es nach dem mythologischen Titanen Atlas der antiken Griechen. Sie hatten die Vorstellung, dass dieser die Weltkugel hier am Ausgang des Mittelmeers auf seinen Schultern trägt.
Es werden schon seit langer Zeit Teppiche im Atlasgebirge produziert. Die traditionellen, meist Orange-Roten Berber-Teppiche kommen aus dem Mittleren oder Hohen Atlas. Diese Teppiche haben kaum etwas gemein mit den heute bekannten, meist rein wollweißen Berber-Teppichen, die in der Gegend um die Hauptstadt Rabat produziert werden. aus Carpet Magazin 01/08 (Teppiche)
Eine kleine Warenkunde
Es ist zwar schön, wenn man auf die Frage "Sind Sie ein Orientteppich-Kenner" mit "Ja" antworten kann. Doch alles kann niemand wissen. Vieles muss auch der versierte Fachmann nachschlagen. Mit unserem Ratespiel in diesem Heft möchten wir Ihnen Fachwissen auf eine unterhaltsame Weise vermitteln: Die ausführliche Auflösung der Fragen folgt gleich in der nächsten Ausgabe. Sie finden daher jetzt auch die Auflösung der Fragen aus der letzen Ausgabe.Soumakh
Einseitig verwendbarer flachgewebter Teppich - Neben dem technisch anders aufgebauten Kelim, gehört der Soumakh zu den bekanntesten flachgewebten Orientteppichen. Seine Muster werden primär durch die Schussfäden gebildet. Die dabei angewandte Webform nennt man auch Wickeltechnik. Da bei dieser besonderen Webtechnik die überstehenden Schussenden nicht zurückgeführt werden, hängen sie an der Rückseite locker und wirr heraus. Der Soumakh ist an dieser webtypischen Eigenart leicht zu erkennen. Auch ist er deshalb nur von einer Seite zu verwenden - im Gegensatz zum Kelim. Sind auf der Rückseite des Teppich keine überstehenden Schussfäden zu sehen, kann es sich aber auch um einen alten, sehr stark benutzten Soumakh handeln, bei dem die Fadenenden bereits abgewetzt sind.
Der Name soll auf die ostkaukasische Stadt Schemacha zurückgehen, aus der der Legende nach einst auch die graziösesten Tänzerinnen des Kaukasus stammten. In Persien wird diese Webtechnik auch peech baff oder kayegh genannt. Die ersten historisch nachgewiesenen Stücke wurden im 7.Jahrhundert vor Christus hergestellt.
Tekke
Turkmenischer Volksstamm - Die Tekke sind er Hauptstamm der Turkmenen. Sie siedeln in der Republik Turkmenistan und in Afghanistan. Früher lebten die Tekke nomadisch und waren sehr dem Raub zugetan. Heute sind die meisten von ihnen sesshaft und siedeln als friedliche Bauern. Nach der Auflösung des Sowjetreiches sind einige jedoch wieder zum Nomadentum zurückgekehrt. Die Tekke bewohnen mehrheitlich die jetzt selbstständige Republik Turkmenistan, wo sie in den Städten Aschghabad und Mari und deren Umgebung Teppiche knüpfen.
Während der kommunistischen Revolution wanderten zahlreiche Tekke-Sippen in die angrenzenden Staaten Afghanistan und Iran ab. Weitere siedeln in Usbekistan und Tadjikistan. Ihre Teppiche sind die berühmten Bucharas, deren Dessins auch in Pakistan nachgeknüpft werden. Der turkmenische Buchara ist der Vorläufer aller heutigen Bucharatypen und im oberen Qualitätsbereich anzusiedeln. Anhand der unterschiedlichen Primärmuster, der Gülls, kann man sie den verschiedenen Stämmen zuordnen. Das Güll der Tekke ist eins der Bekanntesten.
Indigo
Farbstoff für Blau - Indigo ist ein intensiver, blauer Naturfarbstoff, der aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen wird. Er wird bereits seit 5000 Jahren in einem Gärungsverfahren aus der Indigopflanze extrahiert. Indigo gehört zu den sogenannten Küpenfarbstoffen. Von Natur aus ist Indigo wasserunlöslich, zum Färben muss der blaue Farbstoff mit einem Reduktionsmittel wasserlöslich gemacht werden. In der Küpe, dem Färbebad erscheint Indigo gelb - erst an der Luft in Verbindung mit Sauerstoff erhält es seine blaue Farbe zurück.
Indigoblau ist sehr lichtecht, aber nicht abriebfest, und gilt als einer der ältesten Farbstoffe der Welt. Heute wird Indigo in großen Mengen synthetisch hergestellt und wird vor allem zum Färben von Jeans-Stoffen verwendet.
Atlas
Gebirgszug in Marokko - Das Atlasgebirge ist ein seit dem Altertum bekannter Gebirgszug im Norden Marokkos. So benannt wurde es nach dem mythologischen Titanen Atlas der antiken Griechen. Sie hatten die Vorstellung, dass dieser die Weltkugel hier am Ausgang des Mittelmeers auf seinen Schultern trägt.
Es werden schon seit langer Zeit Teppiche im Atlasgebirge produziert. Die traditionellen, meist Orange-Roten Berber-Teppiche kommen aus dem Mittleren oder Hohen Atlas. Diese Teppiche haben kaum etwas gemein mit den heute bekannten, meist rein wollweißen Berber-Teppichen, die in der Gegend um die Hauptstadt Rabat produziert werden. aus Carpet Magazin 01/08 (Teppiche)