ZVR: Aufschwung, aber keine "fetten Jahre"
Nach mehreren mageren Jahren geht es dem Raumausstatter-Handwerk wieder besser. Dies belegt die aktuelle Konjunkturumfrage des Zentralverbands Raum und Ausstattung (ZVR) unter seinen rund 4.000 Mitgliedsbetrieben: Die Mehrheit der befragten Betriebe konnten 2007 ihre Umsätze steigern. Dabei sind in der Umsatzgrößenklasse ab 1 Mio. EUR mit plus 2,8% die höchsten Zuwächse zu verzeichnen; der Umsatzschwerpunkt lag nach wie vor zwischen 200.000 und 500.000 EUR. Insgesamt ist das abgelaufene Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Die Produktgruppe Deko/Gardine konnte gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen und bleibt mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 28,03% stärkster Umsatzträger. (Vorjahr: 27,5%). Für 2008 zeigen sich die befragten Raumausstatter wenig optimistisch: 21,7 % rechnen hier mit sinkenden Umsätzen, nur 15% erwarten steigende Zahlen.
Nach wie vor positiv: die Umsatzentwicklung beim Sonnenschutz, der mit 15,5% Marktanteil (Vorjahr: 14%) eine weitere Steigerung erfahren hat. Die Bereiche Polstermöbel (23,8%) und Bodenbeläge (23,02%) haben gegenüber dem Vorjahr leicht verloren. Ähnliches gilt für die Bereiche Wand- und Deckenbekleidung (3,86%) und die sonstigen Umsatzfelder wie Accessoires und Reinigungsdienstleistungen mit 5,77%. Auf Objektgeschäfte entfiel knapp ein Fünftel der Umsätze in den Raumausstatter-Betrieben, davon wiederum ein Drittel auf öffentliche Auftraggeber und zwei Drittel auf Privatobjekte wie Hotels und Banken.
Auffällig: Der Konjunkturumfrage zufolge haben die Raumausstatter sämtliche Werbeaktivitäten verstärkt - von Verkaufsaktionen bis hin zur Anzeigenschaltung in regionalen Tageszeitungen. Vor allem aber bei Internetauftritten und Firmenprospekten habe man sich ins Zeug gelegt. ZVR-Präsident Norbert Berndt wertet dies als logische Folge der anziehenden Konjunktur im Raumausstatter-Handwerk. "Wenn mehr erwirtschaftet wird, kann man auch wieder mehr investieren. Wir hoffen, dass sich das in diesem Jahr fortsetzt. Erste Anzeichen hierfür sind jedenfalls bereits sichtbar", so Berndt.
aus
BTH Heimtex 04/08
(Handwerk)