FEP: Europäischer Parkettmarkt zeigt anhaltendes Wachstum
Parkettabsatz steigern- Rohstoffversorgung sichern
Der europäische Parkettmarkt ist im vergangenen Jahr wieder leicht gewachsen, schätzt die Föderation der Europäischen Parkett-Industrie (FEP). Die Steigerung beruht in erster Linie auf einer positiven Entwicklung in den großen EU-Ländern - den teilweise dramatischen Einbrüchen im Wohnungsneubau zum Trotz. Auch für 2008 herrscht bei den FEP-Mitgliedern Optimismus. Allerdings müssen für einen anhaltenden Markterfolg die Themen "Rohstoffversorgung" und "Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Bodenbelägen" gemeinsam angegangen werden, fordert die FEP.
Der Absatz von Parkett ist in Europa weiter gestiegen: Nach vorläufigen Zahlen schätzt die FEP den europäischen Parkettumsatz 2007 auf ca. 120 Mio. EUR, was einem Zuwachs von 4% gleichkommt. Grundlage für die positive Entwicklung im vergangenen Jahr war laut der Föderation die grundsolide Entwicklung in den großen EU-Ländern.
In diesen Ländern sei eine steigende Zuversicht der Verbraucher zu spüren, gleichzeitig gebe es eine Renaissance hochwertiger Parkettböden im Vergleich zu anderen Bodenbelägen.
Im Detail hat sich insbesondere der Bereich Mehrschichtparkett sehr gut entwickelt und seinen überwältigenden Marktanteil gefestigt. Massiv- und Mosaikparkett kämpfen um ihre Bedeutung. Gleichwohl gibt es der FEP zufolge für diese Parkettarten positive Indikatoren, die auf eine bessere Zukunft hoffen lassen.
"Real Wood"-Kampagne läuft
Für die mittelfristige Steigerung des Parkettabsatzes setzt die FEP auf ihr "Living on Wood/Real Wood"-Projekt. Im Rahmen dieser Kampagne werden die Alleinstellungsmerkmale von Holzböden im Vergleich zu anderen Bodenbelägen herausgearbeitet. Die Zahl der lizenzierten teilnehmenden Unternehmen ist mittlerweile auf 45 gestiegen. Gleichzeitig wurde die Arbeit an der damit in Verbindung stehenden Website www.realwood.eu fortgesetzt. Sie kann nun in Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Polnisch und Niederländisch aufgerufen werden.
Parketthersteller erhöhen Kapazitäten
Viele europäische Parketthersteller arbeiten derzeit an einem Ausbau ihrer bestehenden Produktionskapazitäten innerhalb der EU und haben Pläne für Neuinvestitionen von beträchtlichem Umfang. Der Erfolg dieser Investitionen wird aus Sicht der FEP aber davon abhängen, dass die Parketthersteller ihren Marktanteil in vielen Bereichen eines hart umkämpften Marktes weiter ausbauen - unter anderem auch mit Hilfe der Real Wood-Kampagne.
Darüber hinaus müsse sich die Wirtschaft im Allgemeinen und die Baubranche im Besonderen gut entwickeln. Gerade im Hinblick auf die Baubranche war 2007 in einigen wichtigen Ländern Europas ein dramatischer Einbruch vor allem im Bereich Neubauten zu beobachten. Aber trotz des ungünstigen Umfelds ist die Parkettindustrie optimistisch und geht davon aus, dass u.a. ein wachsendes Volumen im Bereich der Renovierung ausgleichend wirken wird.
Steigende Energie- und Materialkosten als Gefahr
Die weitere Entwicklung der Parkettindustrie ist u.a. durch die noch immer steigenden Energie- und Materialkosten bedroht. Sehr besorgt zeigt man sich insbesondere hinsichtlich der Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Hölzer und der Kostensteigerungen beim Rohstoff Holz.
Im vergangenen Jahr habe es einen deutlichen Anstieg beim Export von Rundholz, insbesondere Laubhölzern, gegeben. Statistiken zeigen, dass die europäischen Holzstämme hauptsächlich für den asiatischen, vor allem für den chinesischen Markt bestimmt sind. Das Exportvolumen habe ein Ausmaß erreicht, das ganze Branchen der europäischen Holzindustrie direkt behindert und ihre zukünftigen Perspektiven gefährden könnte.
Gemeinsam mit den verwandten europäischen Holzverbänden wie der Europäischen Organisation der Sägewerke (EOS) hat die FEP ein Positionspapier ausgearbeitet, in dem die grundlegenden Bedenken der Industrie in dieser Angelegenheit zusammengefasst sind. Das Papier soll die europäischen Behörden in Bezug auf dieses immer ernster werdende Problem aufrütteln und sie zu angemessenen Gegenmaßnahmen auffordern. Das Dokument wurde den zuständigen EU-Instanzen in Brüssel Mitte Dezember 2007 übergeben.
aus
Parkett Magazin 02/08
(Bodenbeläge)