Persien - das Land der Teppichkultur
NDR und Arte auf den Spuren der echten Orientteppiche im Iran
Es scheint, als erlebe der echte Orientteppich derzeit eine heimliche Renaissance. Aus diesem Grund beauftragten der Norddeutsche Rundfunk und der Sender Arte den Kulturfilm-Regisseur Enrico Demurray, eine "Reise in die Welt der persischen Knüpfkunst" zu unternehmen.
Ein Ziel des Dokumentarfilms war, den Unterschied zwischen den überwiegend in Manufakturen geknüpften Orientteppichen im Iran zu den originalen Dorf- und Nomadenteppichen aufzuzeigen. Der frühere Vorsitzende des Bundesverbands für Orientteppich-Sachverständige (BSOT), Siawosch Ulrich Azadi aus Hamburg, empfahl die Zusammenarbeit mit dem Schramberger Teppich-Experten Peter Renz. Dieser arbeitet seit über 30 Jahren beharrlich mit seinem Partner Razi Miri in Teheran und Schiraz als Fürsprecher des unverfälschten Perserteppichs und hat dadurch zahlreiche Kontakte und Verbindungen, auch zu einigen Nomadenstämmen Südpersiens. Er fungierte für den Film gleichzeitig als Reiseführer und Türöffner. Für die Visabeschaffung, die Reiseplanung und die erforderlichen Drehgenehmigungen setzte sich in Hamburg Mohammad Nobari ein, der ebenfalls das Filmteam begleitete.
Durch die perfekte Organisation aller Beteiligten konnte sich das Filmteam voll auf seine Arbeit konzentrieren. Die einzige Verzögerung war eine zeitraubende Polizeikontrolle am Eingang des Teheraner Bazars beim ersten Drehtermin. Danach verlief die Reise planmäßig von Teheran nach Schiraz und später nach Shasavan.
Der Film zeigt sehr eindrucksvoll ein Land und eine Tradition, die in der letzten Zeit oft verkannt wurde. Er rückt vieles wieder ins rechte Licht und macht den Zuschauer objektiver mit dem Land Iran vertraut, das bei allen Wirren der letzten Jahre trotzdem ein faszinierendes, orientalisches und gastfreundliches Land mit einem einmaligen Kunsthandwerk geblieben ist.
Ausgestrahlt wird der Film voraussichtlich im Herbst 2008.
aus
Carpet Magazin 02/08
(Teppiche)