Marktstudie zu Schlafraummöbeln

Wohnträume aus Nussbaum


Georgsmarienhütte - Betrachtet man die Schlafzimmer- Ausstellungen im deutschen Möbelhandel, ist ein Trend unverkennbar: Immer häufiger sind die Ruheräume in der Holzart Nussbaum möbliert, so ein Ergebnis der "Marktstudie Schlafraummöbel" von melisdata aus Georgsmarienhütte. Demnach stieg der Nussbaum-Anteil von 0,25 Prozent im Jahr 2004 rasant auf heute mehr als 20 Prozent. Dabei nimmt diese Holzart gemeinsam mit Ahorn und Buche im Handel inzwischen eine Spitzenstellung ein. Rund 52 Prozent der Schlafzimmer-Stellplätze sind handelsseitig mit einer dieser Oberflächen eingerichtet. Weitere 24 Holzarten verteilen sich auf die restlichen 48 Prozent der Boudoir-Ausstellungen. Grundlage der Studie sind regelmäßige Beobachtungen der Ausstellungen durch melisdata seit 1998. Für die aktuelle Erhebung wurden allein in Deutschland 260 Ausstellungen mit rund 20.000 Stellplätzen erfasst.

Ulrich Melis, Inhaber von melisdata, erklärt: "Es fällt auf, dass im Fachhandel der Anteil der Standardschlafzimmer in Holznachbildung von 14 Prozent im Jahr 1999 gegenüber 36 Prozent im Jahr 2008 deutlich zugenommen hat. Demgegenüber verringerte sich die Ausführung in Furnier im gleichen Zeitraum um 31 Prozent." Melisdata ermittelt in den Marktuntersuchungen auch die Aktualität der Ware in den Ausstellungen: "Über den gesamten deutschen Möbelhandel hinweg lässt sich feststellen, dass ein Drittel der Exponate ganz neue Modelle sind." Entsprechend führt der Handel in seinen Ausstellungen zu zwei Dritteln solche Modelle, die bereits seit einigen Jahren dort gezeigt werden. "Das ist aber nicht unbedingt ein Zeichen mangelnder Innovationskraft", so Melis weiter, "sondern unterstreicht den Erfolg einiger zeitlos gestalteter Modelle unter den Schlafraum-Möbeln, deren Design sich bewährt hat."

Ein "Aufsteiger" in den Schlafzimmern der Abteilung "Junges Wohnen" ist laut der melisdata Marktforschung der Schwebetürenschrank, vor allem in Holznachbildung. Dieses Segment entwickelte sich überdurchschnittlich stark von knapp elf Prozent im Jahr 2000 auf über rund 55 Prozent heute. Viele weitere klare Trends aus den vergangenen zehn Jahren lassen sich sowohl für Schlafzimmer als auch für andere Einrichtungen treffen. Die Studien von melisdata geben detailliert Auskunft unter anderem über die Ausstellungspräsenz der rund 100 Hersteller, ihrer Vertriebswege, die Zimmerarten, die jeweiligen Geschmacksrichtungen und das dazugehörige Inventar. Die bevorzugten Holzarten und -anmutungen sind hier ebenso erfasst wie die Materialgruppen - ob massiv, teilmassiv, als Dekor, in Furnier oder lackiert ausgeführt.

Für die individuelle Recherche steht den Kunden auf der Internet-Plattform www.melis-data.de eine umfangreiche Online-Datenbank zur Verfügung. Die Marktbeobachtungen konzentrieren sich nicht allein auf den deutschen Markt, sondern erstrecken sich auch über Österreich, die Schweiz, Belgien und die Niederlande. Auf alle Zimmerarten bezogen, gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Märkten, so auch bei Schlafraummöbeln: In den Niederlanden wurden zum Beispiel 84 Prozent derjenigen Stellplätze, die noch 1999 mit Buche bestückt waren, inzwischen mit anderen Holzarten versehen.

Wie unterschiedlich Europäer sich mitunter betten, zeigt auch das Beispiel der Platzierungsart "Bettüberbau": Diese Einrichtungsform ist in einigen deutschen Ausstellungen mit rund zehn Prozent vertreten. Dem Endverbraucher in der Schweiz hingegen wird sie mit 0,2 Prozent praktisch überhaupt nicht präsentiert.
aus Haustex 08/08 (Möbel)