Objektmarkt Sonnenschutz


Sonnenschutz- und Dekotechnik-Produkte werden in den unterschiedlichsten Objekten installiert, darunter sind nicht nur die klassischen Einsatzorte, wie Büros, Hotels, Läden, Krankenhäuser und Messehallen, sondern zum Beispiel auch Flugzeuge, Yachten, Stadien oder Theatergebäude. Im Zuge verstärkter Renovierungsmaßnahmen und Investitionen in Neubauten haben innen- und außenliegende Sonnenschutzsysteme Konjunktur, denn die moderne Glasarchitektur erfordert spezielle Lösungen, was Hitzeschutz, Energiemanagement und Lichtsteuerung betrifft, auch im Hinblick auf die blendfreie Beschattung von Bildschirmarbeitsplätzen.

So beurteilen Branchenkenner den Objektmarkt durchaus "positiv", wobei insbesondere Industrieunternehmen und Gewerbebetriebe eine hohe Investitionsbereitschaft zeigten, während die öffentliche Hand noch äußerst zurückhaltend agiere. Auch ein stärkeres Qualitätsbewusstsein mit einem Trend zu hochwertigen Artikeln wird beobachtet. Die Geschäftsleitung von Sonnenschutz-Hersteller MHZ kann diese Tendenz bestätigen. "Das Objektgeschäft läuft richtig gut und liegt weit über unseren Erwartungen", erklärt Wilhelm Hachtel, geschäftsführender Gesellschafter von MHZ. Das schwäbische Unternehmen ist mit seiner Objektgesellschaft Clauss Markisen aktiv im Markt tätig. "Unser Zuwachs im Objektgeschäft ist derzeit stärker als im normalen Handelsbereich" stellt Hachtel fest.

Auch Systemgeber Bautex in Langen-Sievern, dessen innenliegendes Sonnenschutz-Programm der Marke Sundrape hauptsächlich auf den Objektmarkt ausgerichtet ist, bescheinigt der Branche "positive Aussichten, obwohl neue Marktteilnehmer hinzugekommen sind. Private Investoren und die öffentliche Hand halten sich bei uns nahezu die Waage", ist die Einschätzung von Geschäftsführer Ingo Meier. Das norddeutsche Traditionsunternehmen bedient Objektkunden nicht direkt, sondern vertreibt seine Produkte über Objekteure.

Ein weiteres Indiz dafür, dass der Objektmarkt boomt, waren die zahlreichen Kollektionen mit objektgeeigneten Stoffen, die auf der diesjährigen Frankfurter Heimtextil in größerem Umfang vorgestellt wurden. Die Textilproduzenten Junkers + Müllers, Bamberger Kaliko und Almedahl Kinna erweiterten ihr Angebotsspektrum um Objekt-Qualitäten, bei der Marke Almedahls sogar in Gestalt eines kompletten, produktübergreifenden Objekt-Konzepts, mit Sonnenschutz, Gardinen, Möbelstoffen und Teppichen. Auch Systemlieferant Coulisse will mit neuen Stoffentwicklungen, zum Beispiel Screens, gezielt den Objektbereich ausbauen.

Welche Performance zeigen die einzelnen Produktgruppen im Objektgeschäft

Rollos mit transparenten Screenbehängen bewähren sich als Blendschutz am PC-Arbeitsplatz, ohne die Sicht nach draußen einzuschränken. So wird dem Rollo im Objektbereich ein "starkes Wachstum" bestätigt, zumal das System in der Regel preisgünstiger zu erwerben ist als eine Lamellenanlage.

Die Produktgruppe Vertikallamellen hat in den letzten Jahren wieder an Fahrt gewonnen, dank neuer Materialoptiken und Ausführungen. Behänge mit überbreiten Stoffstreifen in neuer 250-Millimeter Breite, die eine Mittelposition einnehmen zwischen Lamellen- und Flächenvorhang, werden ebenfalls an Bedeutung zulegen.

Der Flächenvorhang setzt seinen Erfolgskurs anhaltend fort, wird aber aus Expertensicht das Rollo und die Vertikallamelle als Objekt-Bestseller nicht verdrängen.

Jalousien, auch solche mit unterschiedlich verstellbaren Behangzonen sowie Lichtleittechnik-Modelle, haben unvermindert einen hohen Stellenwert in der Büro-Beschattung.

Plissees spielen keine große Rolle im Objektmarkt. Allerdings gibt es eine neue Faltstore-Variante, mit breiteren Falten für großflächige Glasfenster, die auf das Objektgeschäft zielt.

Außenjalousien und die robusten Raffstoren, die auch vermehrt in gläserne Fassadenzwischenräume eingebaut werden, sind unangefochten das dominierende Objektprodukt beim außenliegenden Sonnenschutz.

Für die Installation vor der Fensterfläche im Kommen sind transparente, rollbare Metallbehänge aus Aluminium und Edelstahl. Textile Beschattungen, wie Markisoletten, Senkrecht- und Fallarmmarkisen spielen in der Objektanwendung eine eher untergeordnete Rolle.

Als Sonderlösungen werden Großverschattungen jeglicher Art eingesetzt, zum Beispiel Gegenzuganlagen, Plafond- und Pyramidenverschattungen, wobei das nur wenige Teilbereiche betrifft. Der Großteil des Sonnenschutzes, der in den Bauausschreibungen vorgesehen ist, sind Standardprodukte.
aus BTH Heimtex 06/08 (Deko, Gardinen, Sonnenschutz)