China: Dunkle Wolken am Horizont
Produktion von Parkett und Laminat stieg 2007 weniger als im Vorjahr
Nach Informationen des chinesischen Verbandes für Holzprodukte (CNFPIA) hat sich der Gesamtausstoß von Holzböden im Jahre 2007 um 9,4% auf insgesamt 361 Mio. qm erhöht. Es ist allerdings interessant, die Statistik im Detail zu betrachten.
In den vorherigen beiden Jahren lag die jährliche Steigerung noch leicht über 13%. Folglich hat sich das Wachstum drastisch verlangsamt. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die chinesische Volkswirtschaft während der letzten Jahre um jeweils 10% gewachsen ist, scheint es offensichtlich zu sein, dass der Gesamtexport nicht mehr schneller als der Inlandsverbrauch wächst. Sicherlich gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Exportmärkten. Europa setzt sein Wachstum fort und Amerika stagniert.
Dennoch lässt sich die Statistik als erstes Zeichen für einen nachlassenden Importdruck von chinesischer Ware interpretieren. Dieses Szenario gilt offensichtlich auch für die vergleichbare Sperrholz-Industrie. Der Europäische Verband der Sperrholz-Industrie hat im Dezember 2007 daher seinen Antrag an die Europäische Kommission auf Verschärfung von Strafzöllen für Okoumé-Sperrholz zurückgezogen. Folglich wird die EU diesbezüglich nicht aktiv werden.
Laminatböden dominieren eindeutig den Markt. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist allerdings im Vergleich zu vielen Ländern Europas noch sehr gering. Ein weiteres Wachstum ist hier zu erwarten.
Mehrschichtparkett wird nach wie vor für den europäischen Markt produziert
Bei der Analyse und im Vergleich von Massivparkett mit Mehrschichtparkett kann man eine Marktverschiebung zu Gunsten des Mehrschichtparketts feststellen. Darüber hinaus ist es eindeutig, dass sich Chinas Potential für Stabparkett und massive Dielen nicht wieder verbessern wird. Das lokale Rundholz-Angebot ist stark eingeschränkt. Riesige Mengen von Rundholz müssen aus Russland, Süd-Amerika, Afrika und anderen Teilen der Welt importiert werden. Hier besteht ein knappes Angebot, einhergehend mit Preissteigerungen.
Der Zuwachs von 15 Mio. qm Mehrschichtparkett im Jahre 2007 bedeutet eine Steigerung um 25% gegenüber dem Vorjahr. Diese liegt deutlich über dem Durchschnitt. Sicherlich ist der Inlandsverbrauch bedingt durch die Knappheit von Massivparkett schneller als zuvor gewachsen.
Allerdings sollte sich dieser Einfluss durch Rückgänge im US-Export kompensiert haben. Damit ist sicher, dass Mehrschichtparkett aus China seinen Marktanteil in Europa im vergangenen Jahr erhöht hat.
Es ist schwerlich zu glauben, dass sich die Produktion von Bambus-Böden im Jahre 2006 tatsächlich um 19 Mio. qm gegenüber 2005 gesteigert hat. Höchstwahrscheinlich hat es im Jahre 2005 Fehldeklarationen gegeben. Vermutlich sind teilweise Produktionen von Bambus als Massiv- oder Mehrschichtparkett deklariert worden.
aus
Parkett Magazin 03/08
(Bodenbeläge)