Outdoorbeläge: Parkettindustrie und -importeure mit dabei

Gute Absatzchancen mit Terrassendielen

Hölzerne Outdoorbeläge sind weiter im Kommen. So erwartet B+L Marktdaten für das Jahr 2008 eine erneute Steigerung des Terrassendielen-Umsatzes in Deutschland um 9% auf dann rund 285 Mio. EUR.

War das Produktfeld bisher vor allem den Gartenspezialisten vorbehalten, beschäftigen sich jetzt auch Parkettindustrie und -importeure mit Terrassendecks. Deren Markenbekanntheit im Holzhandel, auf der Großfläche und bei den Parkettlegern könnte zusätzlichen Schwung bringen. Schließlich sehen auch Parkettleger im Terrassenmarkt Nischenpotenzial. Verlegeschulungen des Schweizer Verbandes, Handwerkerseminare der Anbieter und ein Vortrag im Rahmen einer Zentralverbandsveranstaltung stießen auf reges Interesse.

Homing, Cocooning und Wellness heißen die aktuellen Schlagwörter der Trendforscher. Soll heißen: Die Mitteleuropäer haben ein immer größeres Interesse an der Gestaltung des eigenen Zuhauses. Erholung und Entspannung stehen dabei im Vordergrund. Zu diesem Megatrend passt auch das wieder erwachte Bedürfnis nach stilvoll gestalteten Gärten, großzügigen Balkonen und Dachterrassen als Wohlfühl-Oasen im städtischen Raum. Holz spielt dabei eine zunehmend wichtigere Rolle.

Der deutsche Holzhandel hat im vergangenen Jahr knapp 10% seines Gesamtumsatzes mit "Holz im Garten"-Produkten gemacht. Gleichzeitig war dieses Geschäftsfeld mit einem Umsatzplus von 13% einer der wenigen Lichtblicke im für den Holzeinzelhandel schwierigen Jahr 2007. Und auch in diesem Jahr blickt der Fachbereich Holzeinzelhandel im Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) gespannt auf Gartenholz: "Der weitere Verlauf der Umsatzentwicklung im Einzelhandel hängt von der Konsumlaune des Verbrauchers und damit vom Start in die Gartensaison ab. Terrassendielen werden auch 2008 gute Absatzchancen eingeräumt." Die auf den Bau-Markt spezialisierten Marktbeobachter von B+L Marktdaten prognostizieren über alle Vertriebskanäle eine erneute Steigerung des Terrassendeck-Marktes von 261,7 Mio. EUR im Jahr 2007 auf 285,2 Mio. EUR im aktuellen Geschäftsjahr.

Parkettindustrie sieht Absatzpotenzial im Outdoorbereich

Zudem gibt es in jüngster Zeit immer mehr Indizien dafür, dass sich auch klassische Parketthersteller verstärkt mit Outdoorbelägen beschäftigen. Wie etwa der österreichische Parkett-, Paneel- und Leistenproduzent Tilo, der Ende vergangenen Jahres den Markt mit seinen Xterior-Terrassendielen auf sich aufmerksam gemacht hat.

Was auf den ersten Blick wie ein Ausflug in fremde Gefilde wirkt, könnte durchaus von Erfolg gekrönt sein. Schließlich bedient Osmo - bedingt durch die Historie des Unternehmens - genauso wie viele Importeure schon lange beide Märkte. Über das nötige Wissen über Holz, Oberflächenbehandlung von Holz und Veredlungsverfahren verfügen die Parketthersteller, darüber hinaus bestehen die Kontakte im Einkauf. Zudem bedient die Industrie mit Terrassendecks und Holzböden für den Innenraum die gleichen Vertriebskanäle - den Holzhandel, die Baustoffhändler und die Großfläche.

Interessante Nische für Parkettleger

Sollte die Parkettindustrie zunehmend das Geschäft mit Terrassenböden für sich entdecken, dann wären die Produkte auch für das Parkettlegerhandwerk präsenter. Terrassen-Verlegeschulungen der Interessengemeinschaft der Schweizer Parkettindustrie ISP sind derzeit sehr gefragt, ebenso wie Osmo Terrassen-Seminare für das Handwerk. Und auch der Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik hat mit einem entsprechenden Vortrag im Rahmen einer Tagung im Herbst die Verleger auf das Thema aufmerksam gemacht.

Große Produktvielfalt im Markt

Über alle Vertriebskanäle verzeichnet der Terrassendielen-Markt seit ungefähr fünf Jahren kontinuierliche Zuwächse. Alleine im Jahr 2007 ist der Absatz in Deutschland um 17% gestiegen, berichtet B+L Marktdaten.

Dem B+L Trendbook "Holz im Garten Deutschland" zufolge machten Exotenhölzer im Jahr 2006 mit 54% den Löwenanteil am deutschen Markt aus. Douglasien- und Lärchendecks brachten einen Umsatz von 51,5 Mio. EUR (Marktanteil: 23%). Kesseldruckimprägnierte Kiefer bzw. Fichte/Tanne stehen für 15% des Marktes. Terrassendielen aus Wood-Plastic-Composites (WPC) hatten 2006 einen Anteil von 6% und Thermoholz-Decks von 2%.

Auf Sortimentsebene werden Douglasien- und Lärchendielen nach Einschätzungen von B+L Marktdaten zu den eindeutigen Gewinnern zählen, während kesseldruckimprägnierte Terrassendecks weiter an Bedeutung verlieren werden. Für Erstere erwarten die Marktforscher im Jahr 2008 eine Erhöhung des Absatzes um ca. 26%, der Absatz von Letzteren könnte um ca. 17% geringer ausfallen. Für den bedeutenden Anteil der Tropenhölzer sieht B+L Marktdaten ein erneutes Wachstum um 7%. Für Thermoholz rechnet man mit + 39% und für WPC mit + 4,0%.
aus Parkett Magazin 03/08 (Bodenbeläge)