Schwimmend oder fest: Wieviel Parkett wird heute noch geklebt?


Vorbei sind die Zeiten, in denen Stab- und Mosaikparkett den größten Teil des Parkettmarktes in Deutschland ausmachten. Dreischichtparkett mit Klickverbindung steht jetzt an erster Stelle - und damit könnte der Anteil der vollflächig geklebten Verlegung dramatisch gefallen sein. Dennoch sprechen führende Klebstoffproduzenten wie Uzin und Henkel Thomsit von einem Anteil geklebter Holzböden von 60 bis 70%. Die Unternehmensberatung Intermarket wiederum hält einen Anteil von 18 bis 20% für wahrscheinlich. Und wo liegt die Wahrheit?

Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie (VdP) mit Verweis auf das Statistische Bundesamt belief sich der Gesamtmarkt auf ca. 20,7 Mio. qm Parkett im Jahr 2007. Hiervon entfielen 15,7 Mio. qm und damit rund 75% auf Mehrschichtparkett.

Doch wie groß ist die Menge zweischichtigen Mehrschichtparketts, das in jedem Fall geklebt werden muss? Geht man davon aus, dass sich die Verbrauchsanteile des Dreischicht- und Zweischichtparketts ähnlich wie in der deutschen Parkettproduktion aufschlüsseln, dann werden laut VdP-Erhebung rund 4,7 Mio. qm Zweischichtparkett (30%) im Jahr verlegt und damit geklebt. Weiterhin sind etwas älteren VdP-Informationen zufolge "nur" rund 90% des Dreischichtparketts mit Klickverbindung ausgerüstet, während 10% über Nut und Feder verfügen. Geschätzt wird, dass rund die Hälfte der ca. 1 Mio. qm Nut-Feder-Dreischichtparkett geklebt werden. Zieht man noch einmal 0,5 Mio. qm Dreischichtparkett mit Klickverbindung ab, das aus Schallschutzgründen geklebt wird, dann bleibt eine Parkettmenge von ca. 10 Mio. qm (48,3%) im deutschen Markt, die schwimmend verlegt wird. Im Umkehrschluss schätzt das ParkettMagazin den Anteil des geklebten Parketts auf 10,7 Mio. qm entsprechend 51,7% - und damit ist man gar nicht weit entfernt von den auf den ersten Blick unwahrscheinlichen Angaben der Klebstoffindustrie.
aus Parkett Magazin 04/08 (Bodenbeläge)