ISP: Schweizer Parkettverbrauch und -produktion 2007 gewachsen
Parkettmarkt entwickelt sich proportional zum Neubauvolumen
Die Schweiz ist traditionell ein Parkettland - kaum ein anderes Land hat einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch. Im vergangenen Jahr haben die Schweizer 5,2 Mio. qm Parkett und Holzdielen gekauft. Damit stieg der Parkettverbrauch - proportional zum Neubauvolumen - im Vergleich zum Vorjahr um 4,6%, berichtete die Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkett-Industrie (ISP) auf ihrer Mitgliederversammlung. Auch die Produktion ist gestiegen: Die Schweizer Parketthersteller produzierten 1,78 Mio. qm und damit 4% mehr Parkett als 2006.
Im vergangenen Jahr erreichte der Wohnungsbau in der Schweiz mit ca. 43.000 neu gebauten Wohnungen (+5%) in etwa das Niveau der 90er Jahre, berichtete der wiedergewählte ISP-Präsident Bruno Durrer. Proportional hierzu stieg der Parkettverbrauch der Schweizer auf 5,2 Mio. qm Parkett. Mit ca. 80% hat Mehrschichtparkett den größten Marktanteil, Stabparkett und Massivdielen kommen auf 3% und Mosaikparkett auf 17%. Der Marktanteil von Mosaikparkett ist im europäischen Vergleich zwar noch immer hoch, ist aber gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte reduziert.
Die Inlandsproduktion ist 2007 um 4% auf 1,78 Mio. qm gestiegen. Der Export der Schweizer Parkettbranche ging leicht zurück von 1,43 auf 1,38 Mio. qm. Parkettimporte in die Schweiz haben in der Menge um ungefähr 2%, im Wert um 15% zugenommen. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem die höheren Einfuhren aus Österreich bei.
Unbefriedigende Ertragslage
Von der günstigen Entwicklung des Parkettmarktes konnten die Verleger und Händler nicht profitieren. Die Erträge sind "wohl kaum als voll befriedigend zu bezeichnen", beschrieb der ISP-Präsident die wirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahres. "Dies erstaunt um so mehr, da erstens im vergangenen Jahr genügend Arbeit vorhanden war und zweitens die Verkaufspreise von Parkett, vor allem von Eicheparkett, fast flächendeckend von der gesamten schweizerischen als auch europäischen Parkettindustrie und dem Parketthandel zweimal erhöht werden mussten."
Eiche war aus Sicht des Verbandes das absolute Trendholz 2007. Rustikale, künstlich gealterte und stark strukturierte Parkette bzw. Holzböden mit deutlichen Farbunterschieden wie Esche mit Braunkern sind nach wie vor gefragt, stellte ISP-Geschäftsführer Bernhard Lysser fest. Dazu gesellen sich weiße und graue Oberflächen. Weiter im Trend liegen großformatige Dielenelemente, kleingliedrige Strukturen wie Hochkantlamellen und Furnierböden.
Parkett und Laminatböden mit gleichem Marktanteil
In dem klassischen Holzland Schweiz haben Parkett und Holzböden einen hohen Stellenwert. Sie stehen mit Laminatböden bei ungefähr gleich großen Marktanteilen an 3. Stelle in Bodenbelagsverbrauch der Schweiz, berichtet Lysser, mit großem Abstand zu textilen Bodenbelägen und knapp hinter keramischen Bodenbelägen.
Obwohl Wohnungsbauprognosen für die Schweiz eine "nachlassende Wachstumsdynamik" erwarten lassen, wird die Marktentwicklung weiterhin vorsichtig optimistisch beurteilt. Bruno Durrer schätzt, dass der wegen der starken Neubautätigkeit in den letzten zwei Jahren aus Kapazitätsgründen vernachlässigte Renovierungssektor wieder anzieht und für Ausgleich sorgen wird.
aus
Parkett Magazin 04/08
(Bodenbeläge)