Wie läufts zur Zeit im Parkettlegerhandwerk?


Firmenkonjunktur schlägt Branchenkonjunktur - so lässt sich vielleicht die aktuelle Beschäftigungslage im Parkettlegerhandwerk zusammenfassen. Bei zahlreichen Gesprächen während der Estrich-Parkett-Messe wurde deutlich, dass es starke Schwankungen zwischen einzelnen Regionen und Handwerksbetrieben gibt. Grundsätzlich gilt: Die Unternehmen, die sich konsequent auf das gehobene Segment ausgerichtet haben, sind weitestgehend gut beschäftigt. Wenig Grund zum Klagen gibt es anscheinend auch bei den Objekteuren. Zum einen lässt die öffentliche Hand im Sommer gerne größere Renovierungsarbeiten beispielsweise in Schulen und Kindergärten durchführen. Zum anderen investierten institutionelle und private Bauherren nach wie vor überaus rege in Nicht-Wohngebäude. Insbesondere im Objektgeschäft bestehe wieder verstärktes Interesse an Massivparkett, meint ein Branchenkenner.

Im Mittelstand sitzt die Geldbörse dagegen nicht so locker. Die Sparquote steigt und viele Endverbraucher scheinen erneut verunsichert. Entsprechend ruhig laufe das Geschäft. Auch das Renovierungsgeschäft schließt nicht im erhofften Maße die durch die Ausfälle im Wohnungsneubau hervorgerufene Lücke. Die Hersteller von bauseitig aufzutragenden Parkettölen und -lacken berichten daher von einem schleppenden Geschäft in Deutschland. Daher wird der Export für diese Unternehmen immer wichtiger.

Insgesamt ist die aktuelle Beschäftigungslage im Parkettlegerhandwerk nicht rosig, aber: "Der gefühlte Verkauf ist oft schlechter als der tatsächliche Verkauf", heißt es aus der Parkettindustrie. Ein anderer Marktexperte beobachtet zudem, dass es immer weniger Heimwerker gebe. Zumindest in Regionen mit "Beinahe-Vollbeschäftigung" hätten viele Kunden neben der Erwerbstätigkeit keine Zeit mehr für DIY-Arbeiten.
aus Parkett Magazin 05/08 (Handwerk)