Hevea-Holz - eine kleine Materialkunde
Sumatra ist neben Malaysia und Thailand wichtigstes Anbaugebiet für Latex, dem Rohstoff für die Gummiproduktion. Latex ist der Saft der Baumspezies Hevea Brasiliensis. Wie der Name schon sagt, stammt diese Pflanze ursprünglich aus Brasilien. Lange Zeit war es den Brasilianern gelungen, ein Weltmonopol für Latex aufrecht zu erhalten. Es war noch im 19. Jahrhundert unter Androhung der Todesstrafe verboten, Setzlinge aus Brasilien auszuführen. Die meisten Monopole fallen allerdings irgendwann. So gelang es zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Setzlinge von Hevea Brasiliensis nach Südostasien auszuführen. Die klimatischen Bedingungen in Südostasien sind nahezu identisch mit denen in Brasilien.
Auf riesigen Plantagen wird der Latex-Baum angebaut. Man ritzt die Rinde mit einem schrägen Schnitt an und fängt in kleinen Töpfen, die am Baum befestigt werden, den Latexsaft auf. Die Hevea Bäume haben allerdings nur eine Lebensdauer von 25- 30 Jahren. Bevor man den Nutzen des Holzes erkannt hat, wurden unglücklicherweise die Plantagen nach Abschluss der wirtschaftlich sinnvollen Latex-Produktion einfach abgebrannt. Seit ungefähr 20 Jahren ist diesem Umweltfrevel ein Ende bereitet worden und die Plantagen werden gefällt, um das Holz wirtschaftlich zu nutzen. Gefällte Plantagen werden anschließend entweder erneut mit Hevea oder mit Palmen für die Öl-Produktion bepflanzt.
Das Hevea-Holz ist sehr hart und überaus dimensionsstabil. Es findet heute Verwendung in der Herstellung vieler Holzprodukte. Samawood nutzt Hevea guter Qualität für die Laufschicht und schlechterer Qualität für die Mittellage des Mehrschichtparketts.
aus
Parkett Magazin 05/08
(Holz)