Malerhandwerk lässt sich durch Finanzkrise nicht verunsichern

Die durch die Finanzkrise ausgelösten Rezessionsängste zeigen auch im Stimmungsbild der Betriebe des Maler- und Lackiererhandwerks erste Spuren. Trotzdem verfallen sie nicht in Pessimismus, wie die Ergebnisse der jüngsten Herbstumfrage zeigen.

Zwar befürchten 35,8 % der Befragten eine Verschlechterung der Geschäftslage, während es im Vorjahr lediglich 28,6 % gewesen waren, doch hat auch der Wert derjenigen, die eine bessere Geschäftslage erwarten, mit 8,6 % leicht zugenommen (Vorjahr: 8 %). Auch bei der Frage nach dem derzeitigen Auftragsbestand zeigen sich nur geringe Veränderungen gegenüber den Vorjahreszeitraum. Der längerfristige Auftragsbestand von über zwei bis vier Monaten ist von 17,1 auf 15,9 % gefallen. 2,5 % der Teilnehmer berichten von einem Auftragsbestand der über vier Monate hinaus die Beschäftigung sichert. Im Vorjahr waren es noch 3 %.

Getragen wird dieses Stimmungsbild auch von der Wirtschaftslage des vergangenen Sommers. Immerhin 86 % beurteilten die zurückliegende Geschäftsentwicklung ihres Unternehmens als gut oder befriedigend. Die gegenüber den Vorjahren nicht mehr so rosige Wirtschaftssituation spiegelt sich in den 13,6 % der Befragten wider, die ein schlechteres Geschäft verzeichnen - gegenüber 10,9 % im Jahr zuvor.

Werner Loch, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz zu der Umfrage: "Die Betriebe des Maler- und Lackiererhandwerks lassen sich von den allgemeinen Krisenszenarien nicht anstecken und reagieren besonnen, wenngleich das Konjunkturklima schwieriger wird." Die wesentlichen Marktfelder der Sanierung und Renovierung von Gebäuden erwiesen sich als beständig. Die Nachfrage zur werthaltigen Immobilie, mit guten Energiewerten in der Wärmedämmung und einer modernen, farbigen Raumgestaltung, werde bleiben - und "der höhere Steuerabzug bei Handwerkerleistungen und das CO2 Gebäudesanierungsprogramm kommt besonders dem Maler- und Lackiererhandwerk zu Gute."

Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einer Stagnation in der Wirtschaftsentwicklung der Branche. Umsatz und Beschäftigung werden sich nahezu auf dem Vorjahresniveau einpendeln. Starke Materialpreiserhöhungen, die am Markt von den Betrieben nicht an die Kunden weitergegeben wurden, werden die Betriebsergebnisse zusätzlich belasten.
aus BTH Heimtex 11/08 (Handwerk)