Marktsituation Parkett

Dielen bleiben im Trend


Parkett besetzt auf dem Markt für Bodenbeläge in Europa nach wie vor eine Nische. Der Marktanteil von Echtholzböden in Westeuropa wie in Deutschland bewegt sich um 5 %. Deutsche Hersteller produzierten im Jahr 2007 insgesamt rund 12,9 Mio. qm Parkett. Damit liegt Deutschland nach Polen und Schweden an der Spitze in Europa. Beim Pro-Kopf-Verbrauch von Parkett rangieren die Deutschen dagegen nur im europäischen Mittelfeld.

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Parkettindustrie ist geprägt von der allgemeinen Konsumzurückhaltung in Deutschland. Neben den anhaltenden Preissteigerungen für Energie und Güter des täglichen Bedarfs ist es insbesondere die Erwartung einer schwächeren Konjunkturentwicklung, die für eine gedämpfte Konsumstimmung sorgt. Auch die für den Parkettmarkt relevanten Baugenehmigungszahlen - insbesondere bei privaten Eigenheimen - haben sich bisher nicht von dem dramatischen Einbruch des Jahres 2007 erholen können. Die Wohnungsneubauten waren im ersten Halbjahr 2008 um 3,0 % rückläufig, im Vorjahreszeitraum waren es sogar rund 34,0 %. Das hat heute entsprechend weniger Baufertigstellungen zur Folge.

Dies bekommen auch die deutschen Parketthersteller zu spüren, die ihre Produktion nach der starken Entwicklung des vergangenen Jahres im ersten Halbjahr 2008 entsprechend zurückgefahren haben. Von Januar bis Juni 2008 wurden rund 5,27 Mio. qm Parkett produziert, das sind 10,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem im ersten Quartal fiel der Rückgang mit 11,7 % besonders deutlich aus. Im 2. Quartal gab die Parkettproduktion um 9,6 % gegenüber dem Vorjahr nach.

In den Segmenten war im ersten Halbjahr ein besonders deutlicher Rückgang bei Stabparkett (-16,8 %) zu verzeichnen. Einzig positiv entwickelten sich Landhausdielen mit +0,4 % und Parkettdielen mit +3,4 %. Entlastend für die deutsche Parkettindustrie wirkt eine Stabilisierung der Rohstoffsituation. Die teilweise extremen Preissteigerungen um bis zu 50 %, die die Branche im vergangenen Jahr belastet haben, setzen sich aktuell weder bei Hart- noch bei Weichholz fort. Die Preisentwicklung dürfte sich der rückläufigen Nachfrage angleichen, was auch in anderen Bereichen der Holz verarbeitenden Industrie spürbar ist.

Ökologie und Umweltbewusstsein sind nach wie vor der Megatrend im Bauwesen - Echtholz als Naturprodukt hat hier grundsätzlich einen Vorteil. Daher spielt Parkett eine immer stärkere Rolle in der Innenarchitektur - als gehobenes Ausstattungsmerkmal im Objektbereich und auch in privaten Haushalten.

Immer mehr Wohnungs- und Hauseigentümer entdecken die Diele für sich. Die Parketthersteller produzieren zunehmend mehr Landhausdielen, im ersten Halbjahr 2008 waren es rund 1,03 Mio. qm. Hinzu kamen rund 116.000 qm Parkettdielen. Die Optik großformatiger Dielen aus echtem Holz passt zu den verschiedensten Einrichtungsstilen. Mehrschichtige Landhausdielen sind außerdem vergleichsweise leicht zu verlegen und deshalb auch für "Selbermacher" interessant. Holz bietet für Einrichter zunehmend mehr Möglichkeiten, die eigenen vier Wände individuell zu gestalten. Die Farbpalette der verwendeten Hölzer wird breiter; durch neue Öle und Lacke und auch durch das "Räuchern" können spektakuläre Farbeffekte erzielt werden. Nach wie vor sind weiße Möbel ein starker Trend der modernen Wohnungseinrichtung. Sie werden durch einen dunklen Holzboden besonders gut in Szene gesetzt. Dabei ist die typische Optik exotischer Hölzer auch mit heimischen Holzarten wie der Eiche machbar.

Insgesamt liegt die Eiche mit einem Anteil von rund 48 % an der Produktion klar auf dem ersten Platz der Parketthölzer. Tropische Hölzer spielen mit rund 8 % dagegen nur eine untergeordnete Rolle in der deutschen Parkettproduktion.

Verband der deutschen Parkettindustrie (VdP)
aus BTH Heimtex 01/09 (Bodenbeläge)