Betten-Friedrich
Anspruchsvoll in Qualität und Service
Bamberg - Betten-Friedrich strahlt jetzt in neuem Glanz. Kann man so sagen. Genau genommen ist es die frisch renovierte Fassade des Hauses, in dem das Bettenfachgeschäft seit 1958 untergebracht ist; die eigene Immobilie der geschäftsführenden Familie Leicht. 50 Jahre am Standort Luitpoldstraße 18: Das Ende der Restaurierungsarbeiten in Form der "Entrüstungsfeier" mit Gästen aus dem Kreis der Berater, Handwerker, Kollegen, Lieferanten, auch der Politik sowie der Familie und Freunde markierte Mitte November das Jubiläum auf besondere Weise.
Die Arbeiten seien gelungen, heißt es, ganz im Sinne der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäudekonzeption, der auch schon früher wieder eingearbeitete Bogenfenster entsprechen, die als Schaufenster dienen. Von der Fassaden-Neugestaltung profitiert das gesamte Umfeld am Luitpoldeck; Betten-Friedrich seinerseits von einem Bauvorhaben schräg gegenüber, das eine Tiefgarage einschließt. Nicht unbegründet ist die Hoffnung, damit die 1b-Lage zwischen Bahnhof und Innenstadt aufzuwerten. Soweit die Beschreibung der örtlichen Befindlichkeiten des Bamberger Bettenfachgeschäfts. Hinzuzufügen ist, dass sich keine zehn Meter vis à vis über die angrenzende Obere Königstraße ein Matratzen-Concord befindet. Wenn von Mitbewerbern die Rede ist: Den Discounter gibt es in Bamberg zweimal, ein Dänisches Bettenlager, MFO, den Filialisten Gebers und zwei Kaufhäuser. Dementsprechend ist die Firmenphilosophie von Betten-Friedrich ausgerichtet: Konsequent fachhandelsgerecht heute mehr denn je; ein Gutteil der Ware sind preisintensivere Qualitätserzeugnisse von Markenanbietern bis hinein ins Premiumsegment. Um es an Wäscheanbietern zu verdeutlichen: Bei Betten-Friedrich werden Bettwäschemarken wie Schlossberg, Fischbacher, Graser oder Elegante gehandelt, im Frottierbereich Cawö, bei Tischwäsche Pichler und Sanders, bei Wolldecken u. a. Steiner 1888, Glenn Saxon und Zoeppritz, im Nachtwäschebereich Calida und Rösch.
Reine Fachhandelsangebote und umfassender Service und "damit dem Kunden dienen", so lautet die Maxime der Geschäftsführung, die heute in dritter Generation in den Händen von Komplementärin Johanna Leicht (55) und ihrem Ehemann Karl Martin Leicht (58) liegt. Vor sieben Jahren hatten sie den inzwischen auf 700 qm Verkaufsfläche angewachsenen Laden von Kathrin und Karl Friedrich übernommen, der nebenher 21 Jahre im Vorstand des Einkaufsverbandes Bettenring mitgewirkt hatte. Chefin Johanna Leicht wurde 2001 ins Präsidium des Verbandes der Bettenfachgeschäfte (VDB) gewählt. Sie sieht in ihrer als Betriebswirtin IHK qualifizierten Tochter Margit Schütz (36) die designierte Nachfolgerin.
Seit 1963 ist Betten-Friedrich Mitglied im Bettenring; "dort fühlen wir uns gut aufgehoben, er ist geschäftlich sozusagen unsere zweite Heimat", wie es Johanna Leicht darstellt. Nur logisch sei, dass man sich als Vollsortimenter auf Lieferanten konzentriert, die beim Bettenring gelistet sind. Bezüglich Matratzen, Lattenrosten und Schlafsystemes werden Dormabell, Swissflex, Lattoflex, Tempur und Schramm favorisiert. Zur Aufzählung wird angemerkt: "Wir sind von der Qualität dieser Markenprodukte überzeugt; davon, dass sie Schlafprobleme zu lösen bzw. zu lindern in der Lage sind." Entsprechend ist Betten-Friedrich auch um Öffentlichkeit bemüht. Gut besucht war jüngst ein Meeting, bei dem ein Arzt des Bamberger Schlaflabors zu Vorgehensweise und Behandlungsmöglichkeiten des Institutes sprach. Zuvor war das Bettenfachgeschäft Gastgeber für eine Ausstellung, die alle in Bamberg möglichen Aktivitäten der Aktion gesunder Rücken (AGR) demonstrierte; von AGR-zertifizierter Matratze, Lattenrost und Schlafsofa aus eigenem Angebot über Fahrrad, Schuhe, Bürostühle und Gartengeräte bis hin zum Verkauf.
Betten und Kissen werden zu 80 Prozent selbst gefüllt und dabei 700 bis 800 kg Federn und Daunen pro Jahr verarbeitet. Etwa ein Fünftel der Bettwaren wird im Komfortmaß verlangt. Eigens dafür wurde deshalb ein Extra-Verkaufsbereich eingerichtet. Mancher Sonderwunsch - beispielsweise Daunensteppbetten mit gemustertem Bezugsstoff - wird in Kooperation mit Schlummerland/Crailsheim realisiert. Das Bettwarensortiment vervollständigen daunen-, naturhaar- und fasergefüllte Betten sowie Nackenstützkissen aus dem Bettenring-Angebot.
Der Ursprung von Betten-Friedrich geht auf eine 1923 gegründete Bettfedernreinigung zurück. Dieser gewissermaßen traditionelle Bereich bildet im Firmenkonzept auch heute noch eine tragende Säule. Zur Lorch-Reinigungsanlage, die hier schon Jahrzehnte treue Dienste leistet, sind Waschmaschine und Trockner für die Wäsche von Zudecken und Kissen hinzugekommen. Diese Dienstleistungen seien gut ausgelastet; " es werden Termine vergeben. Wir reinigen noch vieles im Beisein der Kunden."
"Unsere Kunden sind sehr treu", sagt Johanna Leicht; es sei wohl vor allem der Ehrlichkeit zu danken, die im Hause Betten-Friedrich seit jeher als oberstes Verkaufsprinzip gilt. Daraus erwachse Vertrauen und die letztlich für das Geschäft zuträgliche persönliche Kundenbindung; "Unsere Mitarbeiter (neben der Familie fünf Teilzeitkräfte und zwei Auszubildende) müssen sich Zeit nehmen für die Kunden." Insofern gebe es auch Beratung außer Haus. Flexibilität am Arbeitsplatz werde allen abverlangt, beispielsweise an verkaufsoffenen Sonntagen, wie sie derzeit anstehen. Da kämen einige Kunden aus alter Verbundenheit sogar einfach nur zum Kaffeetrinken. Die Bemühungen um zufriedene Kundschaft münden in eine seit 20 Jahren akribisch geführte Kundenkartei mit mehr als 10.500 Adressen. "Wir machen sehr viel über Direktwerbung", heißt es. Damit stand allein schon viel Arbeit neben der Verkaufstätigkeit an, als Ende November der Weihnachtsprospekt von Bettenring zu verschicken war. Die bei Betten-Friedrich vorausgesetzte Einsatzbereitschaft des Teams dürfte sich einmal mehr bewährt haben.
aus
Haustex 12/08
(Handel)