Familienexterne Nachfolge - wo suchen?


Pro Jahr steht in Deutschland bei 71.000 Familienunternehmen die Regelung der Nachfolge an. Familienexterne Lösungen haben in den letzten Jahren zugenommen, berichtet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn in seiner Studie "Familienexterne Nachfolge - Das Zusammenfinden von Übergebern und Übernehmern". Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist dabei oftmals die schwierigste Hürde, ergab die Umfrage unter rund 1.300 Unternehmen und knapp 300 übernahmeinteressierten Unternehmen. Schließlich bilden unternehmensexterne Personen, die bisher nicht selbstständig waren, die größte Gruppe potenzieller Nachfolger.

Für die Suche nach einem Nachfolger gibt es eine Reihe von Anlaufstellen: Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern bzw. Berufsverbände sind für viele Unternehmer der erste Schritt und bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen von Hilfe bei der Nachfolgersuche bis zu Coachings für zukünftige Nachfolger. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat zudem vor einiger Zeit die "Nexxt - Initiative Unternehmensnachfolge" ins Leben gerufen, die von den Industrie- und Handelskammern, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, Banken etc. unterstützt wird. Im Januar 2009 hat das BMWi in diesem Zusammenhang beispielsweise eine neue 100 Seiten starke Broschüre "Unternehmensnachfolge. Die optimale Planung" veröffentlicht. Für Übergabeinteressierte und Übernahmeinteressierte gleichermaßen ist vor allem auf das dazugehörige Internetportal www.nexxt-change.org interessant. Mit weit über einer Million Besuchern pro Monat ist dies die größte von rund 20 Online-Unternehmensbörsen. Danach folgen mit großem Abstand www.advisorgate.com und www.firmenzukaufen.de. Darüber hinaus gibt es im Internet laut IfM-Studie rund 35 Beratungsplattformen mit Kontaktdaten zu spezialisierten Beratern, Checklisten etc., die allerdings meist regional oder auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Ein weiterer Weg ist die Suche über eine Anzeige in Tages- und Wochenzeitungen sowie in Branchenmagazinen.

Zusätzlich könnte für potenzielle Nachfolger auch ein Gang zu Wirtschaftsförderungszentralen interessant sein. Diese Anlaufstellen für spezielle Förderprogramme gibt es nicht nur auf Landesebene, sondern auch in größeren Städten und Kreisen sowie kleineren Gemeinden. Kreditinstitute bietet durch ihre hauseigenen Unternehmensberater ebenfalls weitreichende Unterstützung - weit über die Vergabe von Krediten hinaus.
aus FussbodenTechnik 03/09 (Handwerk)