Bodenbeläge
Bis 2012 weltweites Marktvolumen von über 106 Mrd. EUR
Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen Freedonia hat in einer aktuellen Studie die weltweite Entwicklung des Bodenbelagsmarktes untersucht und eine Prognose bis zum Jahr 2012 gewagt.
Aufgrund des Wachstums auf dem öffentlichen Bausektor und der fortschreitenden Industrialisierung bislang wenig entwickelter Regionen werde die Nachfrage um jährlich 2,5 % auf insgesamt 14,6 Mrd. qm steigen. Dies entspräche einem Wert von mehr als 150 Mrd. USD, umgerechnet über 106 Mrd. EUR. China werde an dieser Entwicklung den größten Anteil haben und zukünftig der größte Bodenbelagsmarkt der Welt sein. Weitere deutlich Impulse erwartet Freedonia von Indien, Indonesien, der Türkei, Iran, der Tschechischen Republik und Saudi Arabien.
Für die Nachfrage in den westlichen Industrieländern trifft die Studie uneinheitliche Voraussagen: Während für Westeuropa eine nahezu konstante Absatzmenge bis 2012 erwartet wird, prognostiziert man für den US-Markt deutliche Steigerungsraten. Allerdings gehen die Marktforscher hier sowohl von einer Zunahme der öffentlichen Bautätigkeit als auch einer Steigerung der Automobilproduktion aus. Letzteres dürfte aufgrund der jüngsten Entwicklungen zumindest mit einem Fragezeichen zu versehen sein.
In Japan sollte sich der Bodenbelagsmarkt laut Freedonia nach einer längeren Schrumpfungsphase bis 2012 wieder langsam erholen. Bezogen auf die einzelnen Produktgruppen geben die Konsumenten in den nächsten drei Jahren voraussichtlich Belägen aus Holz, Laminat und kermaischen Fliesen den Vorzug vor elastischen und textilen Belägen sowie abgepassten Teppichen. Die Gründe dafür sehen die Marktforscher in der Langlebigkeit und der einfachen Pflege dieser Produkte. Zudem gelten sie als Statussymbol und Zeichen für steigenden Wohlstand.
Aber auch die Anbieter von textilen Belägen profitieren laut Freedonia von weltweit zunehmender Bautätigkeit und, in geringerem Umfang, von dem prognostizierten Anstieg in der Autoproduktion. Elastische Beläge könnten sich aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Anschaffungskosten und produktspezifischer Eigenschaften ebenfalls weiter am Markt behaupten. Insgesamt geht die Marktforschungsstudie davon aus, dass der private Bausektor weiterhin für den größten Teil der Nachfrage nach Bodenbelägen verantwortlich sein wird. Allerdings seien die dort zu erzielenden Gewinne aufgrund der zurückgehenden Bautätigkeit in vielen Ländern der Erde rückläufig. Der ansteigende öffentliche und Wirtschaftsbau in Westeuropa, Nord- und Südamerika sowie Afrika, dem Mittleren Osten und Japan fülle die entstehende Lücke allerdings mehr als aus.
aus
BTH Heimtex 04/09
(Bodenbeläge)