Chinas Fußbodenindustrie erwartet Drei-Jahres-Krise
Parallel zum Preisverfall anderer industrieller Güter erwarten chinesische Branchenexperten im laufenden Jahr eine Verringerung des Preises für Holzfußböden um bis zu 40%. Von der Krise besonders betroffen sind mittlere Unternehmen, exportorientierte Hersteller und ausländische Marken. Noch drei Jahre, so die Einschätzung, wird diese Situation andauern. Der Online-Kauf von Holzfußböden über das Internet, glaubt man in China, wird zunehmen. Daneben wachse beim chinesischen Konsumenten das Bewusstsein für Verbraucherschutz und Umwelt, auf das sich Hersteller qualitativ einstellen müssen.
Als Exportnation ist China ähnlich stark von der Rezession in seinen weltweiten Absatzmärkten getroffen wie Deutschland. Im Mai 2009 sank der Gesamtexport im Vergleich zum Vorjahr um rund 25%. Der Import verringerte sich im gleichen Maße. Für Bambusboden als ein typisch chinesisches Produkt wurde der höchste Verbrauch 2007 und 2008 mit je 30 Mio. qm notiert. Jetzt wird die Vermarktung von Bambus staatlich gestützt, indem die Erstattung bezahlter Abgaben von 5% auf 11% angehoben wurde. Auch die in China erhobene allgemeine Parkett-Verbrauchssteuer könnte, so hofft die Branche, gestrichen werden.
Nach Informationen von Hafenämtern, wie dem Dongning Inspection und Quarantäne Büro, ist der Import von russischem Rohholz wieder gestiegen. Als Gründe werden die Abwertung des Rubels, die Aussetzung einer Anhebung russischer Exportsteuern und verringerte Hafengebühren in China angeführt. Im Zuge dieser Entwicklung drängt die russische Holzindustrie verstärkt auf den chinesischen Markt. Als entsprechendes Signal wird ein Sino-Russian Timber Cooperation Treffen gewertet, das am 12. Mai in Kanton stattfand.
aus
Parkett Magazin 04/09
(Bodenbeläge)