Gerd Hausmann, stellvertretender Bundesinnungsmeister
"Kein Parkett in Krankenhäusern!"
Überall Parkett legen zu wollen, davon hält der stellvertretende Bundesinnungsmeister Gerd Hausmann nichts. Vor allem in Krankenhäusern und vergleichbaren Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. "Wenn sich ein Arzt mit alkoholhaltigen Lösungen die Hände sterilisiert, gelangen Spritzer auf den Holzfußboden. Lacke und Pflegeschichten können Alkohol nicht vertragen."
Verordnungen zur Keimfreiheit in Krankenhäusern schreiben eine Reinigung vor, bei der Böden bis zu 2 mm hoch minutenlang unter Desinfektionsmittel gesetzt werden. Hausmann: "Das soll in jede Fuge kriechen und tut es auch." Für Parkettböden bleibt so etwas nicht ohne Folgen, auch wenn sie mit 2K-PU-Lacken versiegelt sind und für die Nutzung freigegeben wurden.
Unterstützung erhält Hausmann vom Sachverständigen Norbert Strehle: "In Krankenhäuser gehört kein Parkett, der Ärger ist später riesengroß. Auch wenns weh tut, muss man den Mut zum Nein haben. Selbst in Altenheimen gibt es mit Holzböden Probleme, weil sie Säureangriffen ausgesetzt sind und Uringeruch annehmen."
Keinen Glauben schenken die beiden Experten erfolgreichen Referenzen von Parkett in Krankenhäusern. Hausmann: "Im UKE Hamburg sind viele der mit Parkett ausgelegten Zimmer noch gar nicht bezogen und in anderen Krankenhäusern liegt Holzfußboden höchstens in der Cafeteria."
aus
Parkett Magazin 04/09
(Handwerk)