Meisterbetrieb Schmudlach: Familienunternehmen mit 13 Mitarbeitern

Erfolg mit Individualität und Kundennähe

Sven Schmudlach hat klare Vorstellungen: Wer sich von dem 40jährigen Hamburger einen neuen Parkettboden verlegen lässt, soll das Optimum erhalten. Keine Ware von der Stange, sondern einen individuell geplanten Qualitätsboden. Zum Beratungskonzept des Betriebes zählen daher auch ein heller, freundlicher Ausstellungsraum und eine intensive Kundenbetreuung.

Tradition verpflichtet, und das trifft auf den Parkettlegebetrieb von Sven Schmudlach aus Hamburg ganz besonders zu. Denn Firmengründer Hans-Jürgen Schmudlach war 1965 der erste, der einen Meisterbrief des damals neuen Vollhandwerks erwarb. Heute führt Sohn Sven das Familienunternehmen mit 13 Mitarbeitern, das sich auf maßgeschneiderte Fußbodenlösungen spezialisiert hat. "Bei uns gibt es im Grunde nichts von der Stange, jeder Boden ist individuell angefertigt. Oftmals weiß der Kunde noch gar nicht genau, wie sein Boden aussehen soll, weil er ja auch meist nicht die Gestaltungsmöglichkeiten und die Vielfalt an Hölzern kennt", berichtet Sven Schmudlach aus Erfahrung. Daher sei es eine wichtige Aufgabe, den Kunden aufzuzeigen, was möglich ist. "Nur so kommt der Kunde zu seinem ganz persönlichen und maßgeschneiderten Wunschfußboden."

Schmudlach bietet das komplette Programm für den Fußboden an, vom Massivparkett über Laminat bis hin zum Tretford-Teppich und Linoleum. Der Anteil der drei letztgenannten Böden am Gesamtvolumen jedoch ist sehr gering, sagt Sven Schmudlach, "denn wir sind eher auf Vollholzböden spezialisiert und forcieren den Verkauf anderen Böden auch nicht". Im Rahmen einer kompletten Betreuung jedoch, und wenn es Ausschreibungen erfordern, bietet der Betrieb auch andere Materialien an.

Wie individuell Schmudlach auf Kundenwünsche eingehen kann, und wie hoch der Stellenwert der fachlichen Beratung ist, zeigt die Ausstellung im Firmengebäude in der Manshardtstraße im Hamburger Stadtteil Horn. Auf rund 100 Quadratmetern begehbarer Fläche sind verschiedene Parkettlösungen, aufgeteilt in Rechtecken, bei Tageslicht zu begutachten: Stabparkett, Mosaikparkett, Mehrschichtparkett oder auch Hochkantlamellen. Zum Angebot gehören auch breitere Massivholzdielen, ebenso wie Muster von Schmuckfriesen oder das in diesem Jahr sehr beliebte Bambusparkett. "Dazu zeigen wir in unserer Ausstellung das Angebot der Firma Bambeau, viele der anderen Parkettböden kommen von Boen." In den begehbaren Ausstellungsbereichen kann der Kunde den bereits fertig versiegelten Boden mit den eigenen Füßen erlaufen. Einen Eindruck der möglichen Farben vermittelt eine hängende Wandskala. Auch an die kleinsten Kunden ist mit einer Kinderecke gedacht.

Kundenstruktur und Kundenwünsche im Wandel

Zum Angebot des Betriebs gehört jedoch nicht nur Planung und Verlegung, sondern auch die Pflege, Instandhaltung und Reparatur. "Zugenommen hat auch die Nachfrage nach der reinen Dienstleistung des Verlegens", so Schmudlach. Hierbei kümmern sich die Kunden in Eigenregie um die Beschaffung des Fußbodens, und lassen ihn dann vom Fachbetrieb verlegen. "Keiner kann es sich heute noch erlauben, solche Aufträge abzulehnen", widerspricht Schmudlach der Praxis einiger Kollegen, die nur Ware aus dem eigenen Angebot verlegen wollen. Ohnehin habe sich die Kundschaft in den letzten Jahren, und ganz speziell 2008, verändert. "Die Schere ist weiter aufgegangen. Die gut bis sehr gut verdienenden Kunden haben wir nach wie vor, aber die gute Mittelschicht ist doch sehr zurückhaltend geworden. Um den typischen Einfamilienhaus-Bauherrn ist es sehr still geworden", weiß Sven Schmudlach. Der "Eigenheimler" stelle Investitionen derzeit eher zurück "oder er verbaut den Boden mit dem viel gerühmten Schwager. Das bedauern wir natürlich schon sehr, denn das waren uns mit die liebsten Kunden."

Gute Auslastung

Rund 10.000 Quadratmeter Parkettfußboden verlegt die Firma Schmudlach im Jahr, 13 Mitarbeiter beschäftigt der Betrieb. Aufgrund der Spezialisierung gehören häufig auch Reparaturen und Ergänzungen vorhandener Böden zu den Aufgaben der Gesellen und ihrer Lehrlinge. "Die Auslastung ist gut, wir haben keine Leerzeiten", freut sich Schmudlach, der als Perspektive noch die Möglichkeit in Betracht zieht einen weiteren Gesellen einzustellen. Die Qualität der Arbeit und Beratung hat sich in den derzeit schwierigen Zeiten einmal mehr als bestes Marketinginstrument erwiesen. "Wir haben kürzlich analysiert, wie und auf welchem Wege uns die meisten Kunden finden, und dabei war die Mund-zu-Mund-Propaganda ein ganz entscheidender Punkt." Auch die Beschriftung auf den Autos, die viele Kunden an einen Sherrifstern erinnert, sowie das Internet sorgen für den hohen Bekanntheitsgrad des Traditionsbetriebes. Die klassischen gelben Seiten hingegen sind kaum noch relevant.

Seit gut einem Jahr führt Sven Schmudlach den Betrieb als alleiniger Geschäftsführer, zuvor arbeitete das Familienunternehmen mit einer "Doppelspitze" aus Vater und Sohn. Inzwischen hat sich Schmudlach senior jedoch aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und ist nur noch als Gutachter aktiv.


Schmudlach in Kürze

Schmudlach GmbH
Manshardtstraße 135
22119 Hamburg
Tel. 040 73 10 77 10,
www.schmudlach-parkett.de

Mitarbeiter: 13
Jahresumsatz: ca. 800.000 EUR
Verlegte Fläche: ca. 10.000 qm


Sven Schmudlach persönlich

Herr Schmudlach, warum sind Sie Parkettleger geworden?

Das war tatsächlich kein Automatismus, denn als junger Mensch hatte ich zunächst eher eine Abneigung gegen den Beruf meines Vaters und wollte unbedingt etwas anderes machen. Ich absolvierte Praktika zum Beispiel bei der Commerzbank, oder auch beim Schornsteinfeger. Und als ich mich mit diesen Berufen näher befasst habe, auch mit den Verdienstmöglichkeiten und allem drum und dran, habe ich mir auch den Beruf meines Vaters mal genauer angeschaut und festgestellt, dass das eigentlich doch ein ganz schönes Handwerk ist. Also habe ich kurzentschlossen die Lehre absolviert - aber in einem anderen Betrieb und nicht bei meinem Vater.

Bei welchem Hobby entspannen Sie am besten?

Die sind etwas rar geworden - durch Job, Geschäft und Familie. Wir haben aber seit zwei Jahren einen Hund und mit dem rauszugehen, das ist schon auch eine sehr schöne "Verpflichtung".

Wie mögen Sie ihr Frühstücksei?

Gar nicht - darauf kann ich gut verzichten.

Haben Sie ein persönliches Ziel für die nächsten 5 Jahre?

Eine größere Reise mal mit der Familie, also zwei drei Wochen lang, das wäre sicherlich ein großes Ziel.
aus Parkett Magazin 04/09 (Handwerk)