Zahlungsarten

Bargeld und electronic cash beliebt


Köln - Das elektronische Bezahlen erfreut sich im deutschen Textilfachhandel trotz eines erneut rückläufigen Nutzungsanteils nach wie vor großer Beliebtheit. Nach einer gemeinsamen Erhebung von BTE und dem EHI-EuroHandelsinstitut wurden im vergangenen Jahr 23,8 Prozent der Umsätze im Modehandel (inkl. Schuhfachgeschäfte) vom Kunden per elektronischem Lastschriftverfahren (ELV) beglichen. Weitere 16,6 Prozent entfielen auf electronic cash (EC mit PIN), das künftig den Namen Girocard tragen soll. Erst mit deutlichem Abstand folgt die Kreditkarte mit einem Anteil von 6,9 Prozent vor den Kundenkarten mit Zahlungsfunktion mit 0,4 Prozent sowie sonstigen Zahlungsarten mit 2,7 Prozent.

Überraschend ist die anhaltende Renaissance der Bargeld-Zahlung, die im Modehandel ihren Anteil um über zwei Prozentpunkte auf 49,6 Prozent steigern konnte. Deutlich gewonnen gegenüber 2007 hat darüber hinaus nur noch electronic cash (+6,7 Prozentpunkte), während sich der Anteil der Lastschriftverfahren um fast zehn Prozentpunkte verringert. Zurückgeführt wird diese Entwicklung einerseits darauf, dass Textildiskonter (zumindest im Teilnehmerkreis der Umfrage) an Umsatz zugelegt haben und dort wegen der niedrigen Bons überdurchschnittlich bar bezahlt wird. Andererseits wird bei unbekannten Kunden verstärkt auf electronic cash ausgewichen. Im mittelständischen Modefachhandel dürfte das Lastschriftverfahren dennoch auf überdurchschnittliche Quoten kommen.

Schließlich ist ELV unverändert die für den Handel preisgünstigste Zahlungsart. Denn in 2008 lag dessen absolute Ausfallquote (nach Mahnungen usw.) nur noch bei 0,057 Prozent vom Lastschriftumsatz (2007: 0,070 Prozent; 2006: 0,101 Prozent). Auch die vorläufigen Ausfälle (Rücklastschriften-Quote vor z.B. Mahnungen) sind mit 0,190 Prozent vom Lastschriftumsatz deutlich gesunken (2007: 0,2471 Prozent; 2006: 0,4 bis 0,5 Prozent). Ursache hierfür ist das verbesserte Risikomanagement mit fallweiser Umstellung auf electronic cash, aber wohl auch zunehmende Versicherungen gegen ELV-Zahlungsausfälle sowie die steigende Nutzung der KUNO-Sperrdatei.

Nach wie vor können also rund drei Viertel der Rücklastschriften nach nochmaliger Einreichung, Mahnung, Inkasso usw. wieder eingebracht werden, doch ist dies mit Zeit- und meist auch Kostenaufwand verbunden. So liegen die Bearbeitungskosten der Kundenbank für die Rücklastschriften bei der Hälfte der Teilnehmer über 3,75 Euro. Hinzu kommen meist noch gestiegene Gebühren für die Herausgabe der Kundenanschrift von durchschnittlich 15 Euro, in der Spitze sogar bis zu 60 Euro. Allerdings erhalten insbesondere mittelständische Fachhändler in ländlichen Gebieten die Adressen zum Teil von ihren Banken gebührenfrei.

BTE-Tipp: Verwenden Sie Zahlkarten-Terminals, die auf Knopfdruck vom preiswerten ELV auf das ausfallsichere (aber teurere) electronic-cash (mit PIN-Eingabe) umzustellen sind, um kundenbezogen flexibel reagieren zu können. Alternativ kann auch eine Versicherung gegen ELV-Ausfälle mit dem Dienstleister vereinbart werden. Dadurch können Zahlungskomfort für den Kunden (Unterschrift, keine PIN-Eingabe) und Zahlungssicherheit miteinander verbunden werden.
aus Haustex 06/09 (Handel)