Initiative PiK mit Vorreiterrolle

Einsatz für eine lösemittelfreie Parkettklebung

Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Werterhaltung sind wichtige Kriterien bei der Anschaffung eines Parkettbodens. Der Belag aus dem natürlichen Werkstoff Holz ist dauerhaft, ökologisch vorteilhaft und über die gesamte Lebensdauer betrachtet wirtschaftlich. Dementsprechend hat Parkett beim Endverbraucher nicht nur technisch, sondern auch emotional ein äußerst positives Image.

Die Entscheidung für die Verlegung eines Parkettbodens beinhaltet immer auch die Überlegung, wie dieser mit dem Untergrund verbunden werden soll. Gerade wenn es um Langlebigkeit und damit auch den wirtschaftlichen Gesamtnutzen geht, bringt eine vollflächige Parkettklebung klare Vorteile. Manchmal bestehen aber auch Vorbehalte gegen Klebstoffprodukte, etwa aus Angst vor Raumluftbelastungen.

Die Initiative "PiK Parkett im Klebeverbund", ein seit 2002 bestehender Zusammenschluss namhafter Hersteller der Parkett- und Verlegewerkstoff-Branche, steht für die Vorteile von geklebtem Parkett. Die Pik veröffentlicht dazu eine Vielzahl relevanter Informationen unter www.initiative-pik.de, etwa zu ökologischen und bautechnischen Aspekten, zur großen Gestaltungsfreiheit oder zum vergleichsweise geringen Raumschall bei geklebtem Parkett.

Für die Parkettverlegung liefert die Industrie heute hochwertige, umwelt-, verarbeiterfreundliche Klebstoffe, die sehr emissionsarm sind und dem Emicode EC1 entsprechen. Dennoch wird immer noch ein erheblicher Anteil des neu verlegten Parketts mit lösemittelhaltigen Kunstharzklebstoffen geklebt - ein Faktor, der die vollflächige Verklebung unverdient in einem weniger guten Licht erscheinen lässt. Dies erschwert auch das Bestreben der Initiative pik, eine Lanze für die nachhaltige Parkettklebung zu brechen.

Geklebtes Parkett und ein gesundes Wohnklima stehen nicht im Widerspruch zueinander. Im Gegenteil, der Einsatz von Emicode EC1-zertifizierten Produkten gewährleistet bestmöglichen Schutz vor Emissionen. Die Anwendungssicherheit ist dabei die gleiche, die viele Parkettleger von den lösemittelhaltigen Kunstharzklebstoffen her gewohnt sind.

Alternativen zu lösemittelhaltigen Klebstoffen

Bei der Charakterisierung lösemittelfreier Parkettklebstofftypen kommt es hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Eignung für die Klebung (Parkettart, Untergrund etc.) neben den technischen Eigenschaften vor allem auf das Gefährdungspotenzial für den Verarbeiter sowie die Auswirkungen auf Verbraucher und Umwelt an. Restemissionen haben nach bisherigem Kenntnisstand beim Einsatz von sehr emissionsarmen Emicode EC1-Produkten keine nennenswerte Relevanz mehr.

Wasserbasierte Dispersionsklebstoffe gelten in Bezug auf Verarbeiter- und Verbraucherschutz infolge ihrer Lösemittel- und Kennzeichnungsfreiheit als vorbildlich. Technisch begrenzt wird ihr Einsatz jedoch durch die mögliche Quellung des Parketts durch das im Klebstoff enthaltene Wasser. Sie werden daher für die Verklebung von maßstabilem Parkett empfohlen.

Hartelastische 1K- oder 2K-Polyurethanklebstoffe (PUR) sind technisch universell geeignet, in der Regel sehr emissionsarm und für Verbraucher und Umwelt nach der Aushärtung unkritisch. Wegen ihres Isocyanat-Gehalts sind nicht ausgehärtete PUR-Klebstoffe allerdings Gefahrstoffe und stellen daher keinen Ersatz für stark lösemittelhaltige Produkte nach der TRGS 610 dar. Entsprechende Schutzvorkehrungen für den Verarbeiter (beispielsweise das Tragen von Schutzhandschuhen) sind aber wesentlich einfacher zu handhaben als bei einer Klebung mit lösemittelhaltigen Produkten (z.B. Tragen einer Raumluft unabhängigen Atemschutzausrüstung, Explosionsgefahr). Für weich-elastische PUR-Klebstoffe gilt Ähnliches; auch sie fallen in den Geltungsbereich der Gefahrstoffverordnung.

Technisch sind silanmodifitierte (STP SMP- oder Hybrid-) Klebstoffe den weichelastischen PUR-Klebstoffen gleichzusetzen. Sie stellen allerdings praktisch keine Gefährdung mehr für den Verarbeiter dar und sind kennzeichnungsfrei. Anders als die PUR-Klebstoffe werden demzufolge diese Parkettklebstoffe von der Bauberufsgenossenschaft als Ersatzstoffe für stark lösemittelhaltige Klebstoffe benannt und sind im Giscode RS 10 eingestuft.

Keine technische Rechtfertigung für Lösemittelkleber

Insgesamt gibt es seit Jahren keine technische Rechtfertigung mehr, um Lösemittelklebstoffe zu verwenden. Auch mit Blick auf die Beschaffenheit der verschiedenen Untergründe besteht nach Überzeugung der Initiative PiK keine Notwendigkeit zur Verwendung lösemittelhaltiger Klebstoffe oder Grundierungen.

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Situation empfehlen die Klebstoff herstellenden PiK-Mitglieder (Bona, Bostik, Stauf, Uzin Utz) die Verwendung von lösemittelfreien Emicode EC1-Produkten zum Kleben von Parkett. Alle beteiligten Unternehmen unterstützen den Ausstieg aus den lösemittelhaltigen Systemen, kommunizieren dies aktiv an Verarbeiter und Endverbraucher und fördern dies durch geeignete Maßnahmen. Die Initiative sieht sich in der Vorreiterrolle zur Förderung der lösemittelfreien Parkettklebung. Die PiK stellt die objektiven Vorteile von vollflächig geklebten Parkettböden als insgesamt wirtschaftlich und ökologisch überlegene Alternative zu weniger haltbaren, schwimmend verlegten Parkettböden in den Vordergrund. Weitere Informationen: www.initiative-pik.com
aus Parkett Magazin 01/10 (Klebstoffe)