Marktstudie: Parkett und Laminat in Großbritannien

Laminat zurück auf dem Boden der Tatsachen

Das Marktforschungsunternehmen AMA Research hat eine Studie zum britischen Markt für Parkett/Holzböden und Laminatbeläge veröffentlicht. Das Ergebnis: Beide Produktgruppen leiden unter den Folgen der Wirtschaftskrise.

Der gemeinsame Anteil von Parkett und Laminatböden am britischen Bodenbelagsmarkt ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken - seit 2007 um immerhin 20%. Aktuell machen die gut 300 Mio. GBP etwa 16% des mit 2 Mrd. GPB bezifferten Gesamtvolumens aus. Vor allem im unteren und mittleren Segment habe es Einbrüche gegeben. Der Preisdruck sei hier besonders groß. Im Gegenzug hätten Premiumprodukte die Verluste zumindest eingedämmt.

Besonders hart hat es die Laminatbodenindustrie getroffen. 2004 hatte sie noch Waren im Rekordwert von 267 Mio. GBP absetzen können. 2009 sind es nur noch 184 Mio. GBP, ein Umsatzminus von gut 30%. Auch gegenüber den Holzböden hat der Laminatbereich Marktanteile verloren: 2003 entfielen noch 75% des gemeinsamen Marktvolumens auf die Schichtstoff-Produkte, zuletzt waren es lediglich 63%.

Die Zukunftsaussichten sind daher auch uneinheitlich: Laut AMA Research wird sich die negative Entwicklung bei den Laminatböden noch bis 2011 fortsetzen, allerdings verlangsamt. Erst ab 2012 prognostiziert die Studie leichte Zuwächse.

Besser sieht es für Holzböden aus. Schon für 2010 stellen die Marktforscher 1% plus in Aussicht. In den kommenden Jahren soll das Marktvolumen weiter wachsen.

Abseits von den reinen Umsatzzahlen hat AMA Research aktuell folgende Trends ausgemacht:

Anbieter: Die Zahl der Anbieter von Parkett- und Laminatböden hat sich in den letzten Jahren erhöht. Kleinere, unabhängige Lieferanten haben den etablierten Anbietern Marktanteile abgenommen. Diese Entwicklung war auch mitverantwortlich für den gestiegenen Preisdruck.
Absatzwege: Die Zahl der Vertriebskanäle nimmt zu, wobei vor allem das Internet an Bedeutung gewinnt.

Importe: Die Einfuhren aus Asien haben sich zwischen 2004 und 2008 verdreifacht. Damit machen sie 67% der Importe nach Großbritannien aus. Aus der EU stammen 27% der eingeführten Produkte.

Herkunft: Auch in Großbritannien fragen immer mehr Verbraucher nach der Herkunft der Rohstoffe ihrer Bodenbeläge. Nachhaltigkeit in all ihren Facetten wird immer wichtiger.

Preise: Preisgünstige Importe aus Fernost und Osteuropa haben bis 2008 dafür gesorgt, dass Holzböden im Vergleich zu Laminatbelägen immer billiger wurden. Die Schwäche der britischen Währung hat dies zuletzt teilweise wieder ausgeglichen. Trotzdem bleibt der Preisdruck vor allem am im unteren und mittleren Segment bestehen.

Oberflächen: Natürliche Dekore spielen in der britischen Inneneinrichtung weiterhin eine große Rolle. Das kommt den Parkett- und Laminatanbietern entgegen. Der Trend zu dunklen Hölzern hält an. Allerdings hat im Vereinigten Königreich die Weißeiche bei Holzbelägen nach wie vor einen Marktanteil von über 80%.
aus Parkett Magazin 02/10 (Bodenbeläge)