Tönsmann
Berber-Teppichmuseum wiedereröffnet
Berberspezialist Tönsmann hat sein Teppichmuseum in Espelkamp erweitert und zeigt eine in Deutschland wohl einmaligen Ausstellung nordafrikanischer Knüpf- und Handwerkserzeugnisse. Wiedereröffnet wurde das Museum in Anwesenheit des marokkanischen Botschafters in Deutschland, Mohammed Rachad Bouhlal. Die Exponate stammen überwiegend aus der Privatsammlung der Familie Tönsmann, die seit gut 50 Jahren private und geschäftliche Kontakte nach Marokko unterhält. Zu sehen sind unter anderem verschiedene Knüpfrahmen inklusive einiger Nomadenknüpfrahmen, traditionelles Kunsthandwerk, Gebrauchsgegenstände der Berber, historische Handschriften und natürlich viele Berber-Teppiche. Der überwiegende Teil der Exponate stammt aus dem Raum Marokko und der Nordsahara. Der letzte größere Teil der Ausstellung wurde zur Zeit der Golfkrise erworben - ein Bestand, der zunächst für das Textilmuseum in Washington bestimmt war.
Schon lange bevor das Museum 1990 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, war Jürgen Tönsmanns Leidenschaft für Berber-Teppiche entfacht: In den 1960er Jahren reiste er durch die Sahara und war von der Handwerkskunst der Berber fasziniert, besonders von den hochflorigen, wolligen Teppichen des mittleren und hohen Atlas, die zu dieser Zeit nur wenigen Experten ein Begriff waren. Er war so überzeugt von diesen Produkten, dass er noch im gleichen Jahr die ersten Teppiche nach Deutschland importierte. "Als ich damals die ersten Berber-Teppiche mit nach Deutschland brachte, fanden sie großen Anklang und ich beschloss, die Teppiche professionell nach Deutschland zu importieren und damit einen eigenen Geschäftszweig aufzubauen. Und seit dem sammle ich auch Teppiche", erinnert sich Tönsmann.
Eine besondere Auszeichnung erhielt Tönsmann im Jahr 2002, als er mit dem Orden des Königreichs Marokko, dem "Chevalier du Ouizzam Alaouite" geehrt wurde. Diese Auszeichnung wurde ihm von König Hassan verliehen; sie ist nur ausländischen Partnern Marokkos vorbehalten, die sich um Wirtschaft, Kultur und Geschichte des Landes verdient gemacht haben.
aus
Carpet Magazin 03/09
(Teppiche)