So entsteht ein Shaggy
Seit einigen Jahren haben maschinengefertigte Teppiche einen Höhenflug. Ein Grund ist, dass Webteppiche preiswert sind und eine sehr konkurenzfähige Qualität und Optik haben. Einen besonders großen Beitrag am erstarken dieser Produktgruppe hat der Shaggy-Boom.
Der türkische Maschinenwebspezialist Merinos gab Carpet XL einen Einblick in die Produktion von Shaggies. Wir zeigen Ihnen hier, mit wie viel Aufwand die Herstellung eines Shaggys verbunden ist und welche entscheidenden Produktionsschritte es dabei gibt.
Wie handgefertigte Teppiche werden auch maschinengewebte Shaggies aus schon gefärbten Garnen hergestellt, sie werden also nicht erst nach dem Weben gefärbt. Zuerst müssen die Farbpigmente für die Garnherstellung gemischt werden. (Bild 1)
Im weiteren Verlauf der Garnherstellung wird Polypropylen-Granulat mit den Farbpigmenten und einem UV-Schutz gemischt und dann zu einem Endlosfaden gezogen, der zu einem Polypropylen-Garn versponnen wird. (Bild 2)
Theoretisch könnte mit dem so entstandenen Garn ein Teppich produziert werden. Um aber das für Shaggies typische überdrehte Garn mit seinem bauschigen Volumen zu erhalten, wird es mit dem Heatset-Verfahren thermofixiert. Durch diesen Vorgang erhält das Garn zusätzlich einen angenehmeren Griff. (Bild 3)
Die verschiedenen Kettfäden die verwoben werden, haben unterschiedliche Aufgaben. Einige - meist sind sie in neutralem Beige gehalten - dienen der Stabilität im Teppich, andere, die so genannten Chore, bilden später den Flor. Jeder Chor steht für eine Farbe, die Anzahl der Chore entspricht demnach die Anzahl an Farben im späteren Teppich. (Bild 4)
Shaggies werden meist im Doppelteppich-Verfahren gewebt. Das bedeutete, dass gleichzeitig zwei Teppiche in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Die Chore, also die Kettfäden, die den Flor bilden, verlaufen zwischen den beiden Rücken. Das entstandene Gewebe wird in der Mitte aufgetrennt, so dass zwei gleichartige Teppiche aus der Maschine kommen. (Bild 5)
Der beinah fertige Teppich wird jetzt noch umkettelt und einer finalen Qualitätskontrolle unterzogen. Jetzt muss der Shaggy nur noch etikettiert, gerollt und verpackt werden, bevor er eingelagert oder ausgeliefert wird. (Bild 6)
aus
Carpet Magazin 04/09
(Teppiche)