Entwicklungsprojekte in Nordafghanistan
Der Teppichsektor war bis vor kurzem einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche im Norden von Afghanistan. Derzeit leidet er allerdings stark unter der Finanzkrise und einer sinkenden Nachfrage. Zudem werden laut der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) rund 90 % der in Afghanistan hergestellten Teppiche über Pakistan exportiert und als pakistanische Teppiche gehandelt. Um die Eigenständigkeit der dort ansässigen Menschen sowie die Qualität der dort produzierten Teppiche zu erhöhen, hat die GTZ das Projekt "Nachhaltige Wirtschaftsförderung im Norden Afghanistans" (kurz: NaWi-Nord) initiiert.
Durch gezielte Trainingsmaßnahmen werden Knüpfer und Knüpferinnen unterstützt, um die Wollqualität insbesondere bei der Wäsche zu verbessern. Zwei Kollektionen mit neuem, zeitgemäßem Design sollen die Nachfrage steigern und durch Schulungen von Teppichhändlern im Bereich der sozialen Verantwortung soll die Qualität der Arbeitsbedingungen, vor allem der weiblichen Knüpferinnen, erhöht werden. Zudem wurde durch Fortbildungsmaßnahmen beispielsweise 540 Frauen das Spinnen von Wolle mit dem Spinnrad beigebracht, was ihnen ein 6-mal höheres Einkommen als mit der Handspindel garantieren soll.
aus
Carpet Magazin 01/10
(Teppiche)