Auch draußen sehen Teppiche gut aus
Teppiche für draußen? Für Balkon, Terrasse, Campingplatz oder gar den Poolbereich? Was in der Branche bis vor einigen Jahren noch für Stirnrunzeln gesorgt hat, setzt sich immer weiter durch. Der Grund liegt unter anderem in der stetig steigenden Beliebtheit der Verbraucher, ihre Freizeit im eigenen Außenbereich zu verbringen. Und wenn sie das tun, möchten sie dort ebenso ansprechende Möbel und Dekorationsartikel nutzen, wie auch im Innenbereich. Gerade Outdoor-Möbel sind über die Jahre optisch deutlich ansprechender und luxuriöser geworden und überstehen mittlerweile so manchen Winter unter freiem Himmel.
Da ist es nur logisch, dass im Zusammenspiel von Outdoor-Tischen- und Sitzgelegenheiten, auch der Teppich nicht fehlen darf - schließlich sorgt er für das gewisse Etwas, für Gemütlichkeit. Nebenbei schützt er das unter ihm befindliche Material und sorgt für ein angenehmes Gefühl an nackten Füßen. Auch wenn Outdoor-Teppiche im Gesamtmarkt noch immer ein Nischendasein führen, sind sie für den Handel durchaus interessant, sorgen sie doch im umsatzschwachen Sommer für Zusatzeinnahmen. Denn dann denken die Endkunden eher an ihren Garten und den Balkon, als an ein neu eingerichtetes Wohnzimmer.
Kommen in Indoor-Teppichen meist natürliche Fasern wie Wolle, Flachs, Jute, Sisal, Hanf, etc. zum Einsatz, sind es im Outdoorbereich überwiegend Synthetikfasern aus Polypropylen (PP), Polyester oder PVC. Gegenüber den Naturfasern haben sie den Vorteil, besonders Wetterfest zu sein, Temperaturschwankungen machen ihnen ebenso wenig aus wie Feuchtigkeit. Im Gegenteil: Verschmutzte Outdoor-Teppiche können einfach abgewaschen beziehungsweise abgespritzt werden, getrocknet sind sie in kurzer Zeit. Diese Eigenschaften machen sie übrigens auch zu einem beliebten Bodenbelag in Küchen.
Produkte, die dauerhaft im Außenbereich liegen, werden durch die UV-Strahlung meist porös und brüchig. Bei PP-Fasern hingegen können während der Herstellung, ein Schutz gegen UV-Strahlung und Schimmelbefall eingearbeitet werden - die Faser wird nicht gesponnen, sondern aufgeschmolzen und mit den Zusatzstoffen vermengt und dann in Form gebracht. Ein wichtiges Thema ist auch die Lichtechtheit, denn durch die stetige Sonneneinstrahlung verblassen die Farben; PVC liegt hier vor PP und Polyester.
Mittlerweile gibt es Produkte, bei denen natürliche und künstliche Fasern zusammen verarbeitet werden, zum Beispiel Hanf und PP. So kann wenigstens ein Teil der Materialien recycelt werden - was sonst nicht der Fall ist. Hier liegt denn auch für viele Verbraucher die Hürde, sich einen synthetischen Teppich für draußen zuzulegen: Der Ruf dieser Materialien ist in Zeiten von Nachhaltigkeit und ökologischem Denken nicht sonderlich gut. Auch wenn Naturfasern eher positive Gedanken auslösen und eben auch natürlich aussehen, haben sie doch den deutlich Nachteil, schneller ausgetauscht werden zu müssen.
Beim Design sind die meisten Hersteller eher zurückhaltend. "Es überwiegen schlichte, unifarbene Designs in Grau, Schwarz und Braun, wodurch sie überall perfekt ins Bild passen", erläutert Mark van Koningsveld, Sales- und Marketingmanager beim niederländischen Teppich- und Faserhersteller Robusta. "Mittlerweile kommen auch in Europa andere Farben und mutigere Desings auf den Markt. In den USA gibt es solche Produkte bereits seit einigen Jahren", weiß van Koningsveld. Der Trend werde wohl zu speziell entwickelten Produkten wie Outdoor-Bordürenteppichen gehen.
aus
Carpet Magazin 02/10
(Teppiche)