Textilbranche

Deutliche Preissteigerungen in 2009


Köln - Vor kurzem hat das Statistische Bundesamt die Preissteigerungsraten für das Jahr 2009 veröffentlicht. Danach sind die Preise im Textil- und Modeeinzelhandel zum ersten Mal seit langen Jahren durchweg stärker gestiegen als die Gesamtindizes - und zwar sowohl hinsichtlich des Jahresdurchschnitts als auch hinsichtlich des Dezember-Abschlusses. Dabei profitierte die allgemeine Preisentwicklung vor allem von den sinkenden Energiepreisen. In der Schuh- und Lederwarenbranche war die Entwicklung vergleichbar mit der in der Modebranche.

Beispiel 1: Im Index der Einzelhandelspreise stieg der Wert für den Handel mit Bekleidung von Dezember 2008 bis Dezember 2009 von 102,7 auf 105,3 und im Handel mit Textilien sogar von 104,4 auf 107,3. Zum Vergleich: Die gesamten Einzelhandelspreise erhöhten sich im gleichen Zeitraum vergleichsweise gering von 105,0 auf 105,9. Beispiel 2: Im Preisindex für Lebenshaltung (Verbraucherpreise) ist der Wert für Bekleidung von Dezember 2008 bis Dezember 2009 von 102,7 auf 105,2 und bei Haus- und Heimtextilien von 100,8 auf 102,4 (Basis 2005 = 100) gestiegen. Zum Vergleich: Die gesamte Lebenshaltung hat sich im gleichen Zeitraum von 106,8 auf 107,8 verteuert.

Fazit: Die Textil- und Modebranche hat 2009 im Preisniveau - nach zuvor langjährigen unterdurchschnittlichen Preissteigerungen - im Vergleich der Wirtschaftsbranchen langsam aufgeholt. Diese Entwicklung ist ein Indiz für einen erfolgreichen Trading-up-Prozess, mit dem die langjährige Stagnation der Preise in der Textil- und Modebranche endlich überwunden werden könnte. Betrachtet man die absolute Höhe der Indizes, hinken die Preise in der Mode- und Textilbranche ohnehin noch hinter der anderer Branchen hinterher.
aus Haustex 04/10 (Handel)