Textilfachhandel 2009

Mit stabilem Umsatz


Köln - Das letzte Jahr ist für den Mode- und Textilfachhandel überraschend gut gelaufen. Zwar gab es - wie immer in den letzten Jahren - eine ganze Reihe von Fachgeschäften, die größere Umsatzeinbußen verkraften mussten. Doch insgesamt hat der Modefachhandel nach ersten BTE-Berechnungen das Jahr 2009 mit einem Umsatzpari abgeschlossen. Dabei glänzte vor allem das zweite Halbjahr, das viele Modehäuser mit einem Umsatzplus beendet haben.

Die Datenlage über die Umsatzentwicklung der Branche in 2009 ist dabei - im Gegensatz zu 2008 - vergleichsweise einheitlich. Die dem BTE vorliegenden Umsatzmeldungen einzelner Berichtskreise reichen von einem durchschnittlichen Plus in Höhe von zwei Prozent bis zu einem Umsatzminus von 1,5 Prozent. Letzteres ist der vorläufige Wert der amtlichen Statistik für den "Einzelhandel mit vorwiegend Bekleidung", der auf einer repräsentativen 5-Prozent-Stichprobe beruht.

Die Ursachen für die leicht divergierenden Umsatzmeldungen liegen in den unterschiedlich zusammengesetzten Erhebungen. Überdurchschnittliche Ergebnisse vermeldeten danach vor allem Berichtskreise mit starken Mittelständlern. Diese haben es 2009 dank professionellem Warenmanagement oftmals geschafft, ihre Umsätze merklich zu steigern. Kleine und mittlere Fachgeschäfte taten sich im Vergleich dazu meist schwerer, da ihnen oftmals die Möglichkeit fehlt, mit Flächenverschiebungen auf Marktveränderungen reagieren zu können. Aber auch manche Großfilialisten mussten in 2009 zum Teil empfindliche Rückschläge hinnehmen oder haben allein aufgrund von Flächenexpansion leichte Zuwächse erzielt.

Hinzu kommt die möglicherweise unterschiedliche Durchschnittsberechnung. Wird jedes Geschäft gleich gezählt, drückt die große Zahl der kleinen und mittleren Geschäfte mit schwächeren Ergebnissen automatisch den Mittelwert. Wird dagegen - wie z.B. bei der amtlichen Statistik - eine marktgerechte Umsatzgewichtung vorgenommen, fließen die großen (und expansiven) Geschäfte stärker in die Berechnung ein und verändern damit den Durchschnittswert unter Umständen erheblich.

Die benachbarten Branchen waren im Jahr 2009 noch etwas erfolgreicher als der Bekleidungsfachhandel. So weist die amtliche Statistik für den Schuhfachhandel ein vorläufiges Umsatzplus in Höhe von 3,1 Prozent und für den Lederwarenfachhandel sogar von 4,3 Prozent aus. Der Handel mit (Haus)Textilien verzeichnete mit einem Minus von 1,6 Prozent eine ähnliche Entwicklung wie der Modefachhandel. Interessant: Der Versand- und Internethandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren konnte im letzten Jahr seinen Umsatz um 4,2 Prozent steigern.
aus Haustex 04/10 (Handel)