Textilfachhandel
Plus im ersten Halbjahr
Köln - Das erste Halbjahr ist für den Mode- und Textilfachhandel überraschend gut gelaufen. Es gab zwar viele Umsatzschwankungen und große Unterschiede zwischen den Geschäften - auch regional. Im Durchschnitt hat der Modefachhandel aber ein einstelliges Umsatzplus erzielen können. Der BTE geht aktuell davon aus, dass der Textileinzelhandel in den ersten sechs Monaten ein Umsatzplus in Höhe von drei Prozent erzielen konnte. Herren- und Damenbekleidung liegen dabei leicht über dem Schnitt, Kindermode und Haustextilien etwas darunter.
Diese Daten werden auch von verschiedenen anderen Berichtskreisen bestätigt. So hat z.B. das Statistische Bundesamt in seiner aktuellen amtlichen 5-Prozent-Stichprobe für den Bekleidungsfachhandel ein vorläufiges Umsatzplus in Höhe von 2,5 Prozent ausgeworfen. Für den Handel mit (Haus)Textilien wurde ein Umsatzzuwachs in Höhe von 2,2 Prozent errechnet. Noch besser lief der Umsatz im Fachhandel mit Schuhen und Lederwaren, für die das Statistische Bundesamt Zuwachsraten von 3,0 Prozent bzw. 7,9 Prozent veröffentlicht hat.
Dabei erwächst dem stationären Fachhandel mit dem Internet- und Versandhandel ein immer stärkerer Mitbewerber. Laut Statistischem Bundesamt konnten die auf Textilien und Bekleidung spezialisierten (Internet)Versender im ersten Halbjahr ihren Umsatz um 11,7 Prozent steigern. Allerdings ging dies oft zu Lasten der Universalversender, die ein fast gleich großes Umsatzminus in Höhe von 11,4 Prozent hinnehmen mussten. Per Saldo und über alle Sortimente betrachtet fiel der gesamte Internet- und Versandhandel damit sogar im Umsatz um 2,9 Prozent.
Trotz der guten Durchschnittswerte gibt es aber auch im Textilfachhandel zahlreiche Unternehmen, die per Ende Juni den Vorjahresumsatz nicht erreicht haben. Der BTE schätzt, dass rund ein Drittel der Modegeschäfte ein Umsatzminus verbuchen mussten. Bereits in den letzten Jahren erhöhte sich die Zahl der "Ausreißer", die deutlich von der Branchenentwicklung abwichen. Wegen des oft vorsichtigeren Einkaufs für die Saison Frühjahr/Sommer 2010 muss dies aber nicht unbedingt auch eine entsprechende Renditeschmälerung nach sich gezogen haben. Es dürfte eine ganze Reihe von Unternehmen geben, die trotz stagnierendem oder sogar rückläufigem Umsatz im ersten Halbjahr 2010 ihren Ertrag steigern konnten. Und das ist ja letztendlich Ziel allen wirtschaftlichen Handelns.
aus
Haustex 10/10
(Handel)