Summit 2010 mit schwacher Beteiligung
Spitzentreffen der internationalen Parkett- und Laminatverbände in Shanghai
Bereits zum vierten Mal trafen sich im Rahmen der DomotexAsia/Chinafloor in Shanghai Vertreter der internationalen Parkett- und Laminatverbände zu einem Gedankenaustausch. Ursprünglich hatte die Messegesellschaft VNU Exhibitions Asia als Organisator und der Verband der Parkettindustrie für den Großraum Shanghai das Treffen ausschließlich zwischen den Verbänden der USA, Europas und Chinas initiiert. Auf Druck insbesondere des Verbandes der europäischen Parkettimporteure EFPI wurden auch die Verbände aus Südamerika und Südostasien eingeladen, was den Gedankenaustausch wesentlich belebt hätte. Zur diesjährigen Summit waren nur wenige Branchenrepräsentanten gekommen. Nicht nur die Vertreter aus Südamerika und Südostasien, auch die europäischen Herstellerverbände FEP und EPLF fehlten. Am erstaunlichsten war, dass auch die Chinesen trotz ihres Heimvorteils bis auf eine Ausnahme nicht erschienen waren. Somit beschränkte sich der Gedankenaustausch auf Beiträge des amerikanischen Parkettverbandes NWFA, des amerikanischen Laminatverbandes NALFA, des Shanghaier Parkettverbandes und des Verbandes der europäischen Parkettimporteure EFPI.
Im Rahmen der Sitzung berichteten Vertreter Chinas von einem steigenden Inlandsverbrauch und einer Umschichtung von Massivparkett zu einem deutlich steigenden Anteil von Mehrschichtparkett. Die nordamerikanischen Vertreter beklagten für das Jahr 2009 einen Markteinbruch in Höhe von 35 - 40% für Parkett und 15% für Laminat, erwarten hingegen für 2010 wieder ein leichtes Wachstum. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen des Lacey-Acts und der kalifornischen CARB-Normen auf das Importverhalten thematisiert. Die europäischen Parkettimporteure nutzten die Gelegenheit und informierten über die geplante europäische Gesetzgebung zum Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag und über die seit dem 1. März 2010 gültige Verordnung, dass Parkettimporte mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet werden müssen. Der dänische Parkettimporteur Timberman, vertreten durch seine geschäftsführenden Gesellschafter Keld Jensen und Bjarne Pedersen, stellte die Frage nach Legalitätsnachweisen russischer Lieferanten für sibirische Weißeiche, die in großer Menge von der nordchinesischen Parkettindustrie verarbeitet wird. Der chinesische Verbandsvertreter Woody Zheng erklärte hierzu, dass grundsätzlich Bestätigungen für die Legalität der eingeschlagenen Hölzer für den Import nach China gemäß gesetzlicher Vorschriften vorliegen müssen, also auch für Russland.
Über eine Summit im nächsten Jahr wird nachgedacht. "Eine Neuauflage dieses Spitzentreffens der internationalen Verbände für Parkett und Laminatböden hat nur einen Sinn, wenn eine wesentlich breitere Teilnahme sichergestellt ist. Grundsätzlich sollte man darüber nachdenken, ob Shanghai der optimale Austragungsort für ein derartiges Treffen ist. Trotz der unbestrittenen Bedeutung der Domotex Asia für Parkett und Laminat bietet möglicherweise die Domotex in Hannover den geeigneteren Rahmen für derartige Gespräche", meinte Jürgen Früchtenicht, derzeitiger Präsident des EFPI, zum Abschluss der Sitzung.
Warum so wenig Beteiligung?
Über die Ursachen der schwachen Beteiligung kann nur spekuliert werden. An der kurzfristigen Einladung kann es kaum gelegen haben; das war in den Vorjahren nicht anders gewesen. Viele der nicht erschienenen Spitzenvertreter waren wohl in Shanghai, aber auf der Messe unterwegs. Möglicherweise war Verwirrung durch das am Vortag durchgeführte World Flooring Forum entstanden? Oder lag es an der Tatsache, dass die Einladung nicht vom Shanghaier Verband und der Messegesellschaft VNU Exhibitions Asia ausgesprochen worden war, sondern von der amerikanischen Beratungsfirma The Floor Covering Institute, die von der Messegesellschaft mit der Organisation beauftragt worden war?
aus
Parkett Magazin 04/10
(Bodenbeläge)