Korkböden in China
Nischenprodukt mit Potenzial
Noch haben Bodenbeläge aus Kork am chinesischen Markt nur einen sehr geringen Anteil. Eine Reihe europäische Hersteller aus Portugal, Deutschland und der Schweiz wollen das ändern und zeigen im Reich der Mitte Flagge.Korkböden haben in China einen Anteil an Fußbodenbelägen von etwa 1 %. Das Land könnte durchaus ein Zukunftsmarkt für diese Produktgruppe sein, wenn ihre Vorteile der Bevölkerung entsprechend bekannt gemacht werden. Es gibt vor Ort sogar einen eigenen Bestand an Korkeichen, die Qualität der Rinde ist jedoch umstritten. Der chinesische Kork ist rötlicher und dunkler als der portugiesische. Seine Struktur ist dichter, weil er langsamer wächst.
Neben dem portugiesischen Weltmarktführer Amorim drängen Granorte aus Portugal und Lico aus der Schweiz in den chinesischen Markt.
Eine Sonderstellung nimmt das deutsche Unternehmen Korbena ein. Die Firma hat bereits 1998 mit dem Einkauf in China begonnen, sich später an einer chinesischen Fabrik beteiligt und im Joint-Venture einen chinesischen Vertrieb gegründet. Das erste Geschäft wurde 2002 in Shanghai eröffnet. Hier waren zunächst vor allem in China lebende Japaner die Kundschaft. "Japaner", sagt Geschäftsführer Gerhard Pröbster, "kennen Kork besser als die Chinesen."
Heute ist die Marke Korbena in 78 Geschäften landesweit vertreten. "Wir könnten schneller wachsen", bekennt Pröbster, "haben aber mit unseren Partnern recht strenge Verträge und schreiben auch die Shop-Systeme vor." Der Grund liegt auf der Hand: Schlecht ausgebildete Händler mit Ramschläden würden der Marke und dem Produkt schaden.
aus
Parkett Magazin 04/10
(Bodenbeläge)