Merkblatt "Werkseitige Oberflächenausrüstungen von elastischen Bodenbelägen"


Viele Begrife und Aussagen zum Thema PUR-Oberflächenausrüstungen verunsichern den Markt. Der FEB-(Fachverband elastische Beläge) Arbeitskreis Technik hat deshalb unter Mitwirkung von Sachverständigen sowie dem Bundesverband Estrich und Belag und dem Bundesverband der vereidigten Sachverständigen für Raum und Ausstattung ein Merkblatt entwickelt, das zur Aufklärung und Information dient. Dabei beschränkt man sich bewusst auf Systeme, die von den FEB-Mitgliedern angeboten werden.

Der interessierte Leser erfährt auf acht Seiten alles über Begriffe, Definitionen und Funktionen. Auch die verschiedenen Beschichtungsverfahren werden erklärt.

Die Broschüre kann unter www.feb-ev.com kostenlos heruntergeladen werden oder wird als Print-Version gegen Einsendung eines ausreichend frankierten DIN A 4-Rückumschlag vom FEB, Postfach 130364, 42030 Wuppertal verschickt.


FEB: Alles über PUR-Oberflächenausrüstungen


Definition

Oberflächenausrüstungen sind alle werkseitig auf elastische Beläge aufgebrachten Beschichtungen - und kein Bestandteil der Nutzschicht. Sie können aus mehreren Basisrohstoffen bestehen und in verschiedenen Verfahren appliziert werden. Begriffe wie Oberflächenvergütung, -beschichtung oder -lackierung sind ebenfalls gebräuchlich.

Unter Oberflächenversiegelung werden hingegen nach EN 12466 dünne durchsichtige Schichten verstanden, die nach dem Verlegen vor Ort aufgebracht werden. Oberflächenfinish bezeichnet nach dieser Norm eine werksseitig aufgebrachte Schicht von weniger als 50 m.

PU und PUR sind gebräuchliche Abkürzungen für Oberflächenausrüstungen, die teilweise oder überwiegend auf dem Kunststoff Polyurethan basieren.

Funktion

Eine werksseitige Oberflächenausrüstung schützt den Bodenbelag bereits vor, während und nach der Verlegung, verbessert seine Gebrauchseigenschaften, verringert Aufwand und Kosten für Reinigung und Pflege und steigert insgesamt die Werterhaltung.

Dabei wird die Qualität von Belägen mit einer solchen Ausrüstung nicht nur durch die Eigenschaften derselben bestimmt, sondern auch durch das Zusammenwirken von Bodenbelag und Ausrüstung.

Die Lebensdauer einer Oberflächenausrüstung kann mit der des Belages korrespondieren. Sie ist abhängig von der Art des aufgebrachten Materials, der Schichtdicke und den im Laufe der Zeit durchgeführten Maßnahmen zum Werterhalt.

Verfahren

Im Wesentlichen werden vier Verfahren bei der werksseitigen Oberflächenausrüstung unterschieden:

1. Thermisch trocknende wässrige Dispersionen (nicht vernetzt)
- Physikalische Trocknung durch Wärme in Trockenkanälen und/oder Infrarotstrahlung
- Verwendung meist als temporäre Beschichtung
- Typische Trockenschichtdicke 5-12 m

2. Thermisch vernetzende wässrige Dispersionen
- Chemische Vernetzung durch Wärme in Trockenkanälen und/oder Infrarotstrahlung
- Typische Trockenschichtdicke 8-12 m

3. UV-vernetzende wässrige Dispersionen
- Physikalische Trocknung durch Wärme in Trockenkanälen und/oder Infrarotstrahlung
- Chemische Vernetzung durch ultraviolette (UV-) Strahlung
- Typische Trockenschichtdicke 8-15 m

4. UV-vernetzende 100 %-Systeme
- Chemische Vernetzung durch ultraviolette (UV-) Strahlung
- Keine Trocknung erforderlich
- Typische Trockenschichtdicke 10-25 m

Relevante Normen

DIN EN 685: Elastische Bodenbeläge - Klassifizierung, November 2007; DIN EN 12466 Elastische Bodenbeläge - Begriffe, Juni 1998
DIN EN 14041 Elastische-, textile und Laminatbodenbeläge - Wesentliche Eigenschaften, Mai 2008
DIN EN ISO 1043-1 2009-01, Kunststoffe - Kennbuchstaben und Kurzzeichen - Teil 1: Basis-Polymere und ihre besonderen Eigenschaften
aus BTH Heimtex 11/10 (Bodenbeläge)