Nachhaltiges Weltkulturerbe
Ein immaterielles Weltkulturerbe der Unesco ist auf der Heimtextil 2011 Gegenstand einer Sonderschau im Foyer zwischen Halle 5.1 und 6.1: Dort zeigt das deutsch-afrikanische Unternehmen Bark Cloth Textilien und Verbundwerkstoffe aus Baumrinde - ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig hergestellt.
Rindenvliese gelten als Ur-Werkstoffe mit Jahrtausende alter Geschichte. Hierzu wird die Baumrinde des ostafrikanischen Feigenbaums geerntet. Sie wächst extrem schnell nach und kann jährlich genutzt werden - ohne dass dabei ein Baum gefällt wird. Der daraus gefertigte Vlies ist Basis für eine breite Palette von festen und flexiblen Halbzeugen, die durch energiearme, teils CO2-freie Verfahren gewonnen werden. Die Halbzeuge mit dem Markennamen Barktex eignen sich für vielfältige Anwendungen in Industrie und Handwerk, beispielsweise als Wandbekleidung und Lichtschutz, im Messe- und Innenausbau, ebenso wie für Schuhe, Bekleidung und andere Design orientierte Produkte.
Bark Cloth arbeitet mit ugandischen Bio-Bauern zusammen und gilt als Pionier der Rindenvliesentwicklung und -produktion. 2008 fand der handwerkliche Produktionsprozess Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco.
Das einstige Entwicklungshilfeprojekt, das 1999 begann, sichert heute hunderten kleinbäuerlichen Familien ein Einkommen. Designer schätzen die einzigartige Textur und Haptik sowie den ausdrucksstarken Charakter von Barktex. Es wirkt wie Leder, ist weich und robust zugleich. Jedes Tuch ist ein Unikat, das in traditioneller, aufwändiger Handarbeit gefertigt wurde.
Während der Heimtextil werden Näherinnen aus Uganda die Verarbeitung von Rindentuch demonstrieren. Unter anderem unterstützen die Hersteller Arte und Ann Idstein die Sonderschau als Sponsoren.
aus
BTH Heimtex 12/10
(Nachhaltigkeit)