Parkettmarkt USA

Konsolidierung bei Herstellern und Händlern


Nach jüngsten Veröffentlichungen der amerikanischen Marktforschungsgesellschaft Catalina Research steigen die Absatzzahlen für Parkettböden nach vier Jahren tiefer Rezession wieder leicht an. Motor sei hierbei ausschließlich der Renovierungsmarkt im privaten Wohnbereich. Für die kommenden fünf Jahre wird weiterhin mit einem jährlichen Mengenwachstum von knapp 3% gerechnet.

In der Spitze hatten die Amerikaner 2005 rund 107,5 Mio. qm Parkettböden konsumiert. Für das laufende Jahr wird mit einem Absatz von knapp 70 Mio. qm gerechnet. Dies entspricht einem mengenmäßigen Anteil am gesamten Bodenbelagsmarkt von 4,2%, etwa gleich viel wie in den Jahren zuvor.

Auffällig ist eine erhebliche Verschiebung zwischen heimischer Produktion und Importen. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Importquote von knapp 3% auf etwa 27% (Wert) und 30% (Menge) gesteigert. Bezogen auf die Fläche legten die Importe von unter 2 auf ungefähr 21 Mio. qm zu. Das Marktforschungsinstitut rechnet jedoch mit keiner weiteren Steigerung, sondern erwartet eine konstante Importquote.

Der Konsolidierungsprozess ist sowohl bei der Industrie als auch im Handel wesentlich deutlicher ausgefallen, als dies in Europa registriert wurde. Anders als in Europa fassen die Amerikaner Hersteller und Importeure zu einer einheitlichen Anbietergruppe zusammen. Als die drei größten Anbieter sind hier die Hersteller Armstrong, Shaw und Mohawk zu nennen, die jedoch inzwischen ebenfalls über eine erhebliche Importquote verfügen. Hinzu kommt als Hecht im Karpfenteich der Großimporteur und Einzelhändler Lumber Liquidators, der allein über einen Marktanteil von ungefähr 10% verfügt. Diese Vierergruppe repräsentiert inzwischen einen Marktanteil von über 60%. Im Einzelhandel ist der Anteil der spezialisierten Bodenbelags- und Parkettfachgeschäfte von 80% auf nur noch 50% gesunken. Große Einzelhandelsketten wie Home Depot, Lowes und eben Lumber Liquidators konnten ihren Marktanteil auf etwas über einem Drittel ausbauen.

Hinsichtlich der vermarkteten Parkettarten hat es im Laufe der letzten Jahre erhebliche Verschiebungen gegeben. Unbehandeltes Massivparkett und Mehrschichtparkett halten sich inzwischen mehr oder weniger die Waage. Vor zehn Jahren hatte der Marktanteil des Massivparketts noch über 66% betragen.

Tropenhölzer, insbesondere die brasilianische Holzart Jatoba, haben noch immer einen relativ hohen Stellenwert in den USA. Dennoch dominiert die heimische Roteiche noch immer den Markt. In der Konsumentenpräferenz liegen rustikale Oberflächen mit Farbunterschieden, Ästen, Wurmlöchern und Rissen sowie künstlich gealterte und handgehobelte Dielen im Trend. Auffällig ist weiterhin der auf 5% geschätzte, hohe Marktanteil von Bambusböden. Bodenbeläge aus Kork spielen hingegen bisher in der amerikanischen Statistik keine Rolle, obwohl die führenden portugiesischen Hersteller von kontinuierlichem Wachstum berichten.
aus Parkett Magazin 05/10 (Bodenbeläge)