Alles über Tapeten

Borten in Dachschrägen, Bordürenecken und -gehrungen

Im dritten und letzten Teil zum Thema Borten tapezieren geht's um schwierige Einsatzbereiche wie Dachschrägen oder anspruchsvolle Verarbeitungslösungen wie Bordürenecken, die Sorgfalt und Know-How erfordern, aber mit dem richtigen Hintergrundwissen für den Profi keine Schwierigkeit darstellen.

Eine besondere Herausforderung ist die Verklebung von Bordüren in Räumen mit Dachschrägen, denn die Bordüren wirken in der Schräge visuell verkürzt, bedingt durch die Veränderung des Ansatzwinkels. Diesen Übergang von der Wand zur Schräge kann man ausgleichen. Am besten geht das mit Bordüren ohne figürliche Motive wie Blumenranken oder strenge Ornamente. Optimal sind marmorierte Muster oder nicht klar definierte grafische Dessins.

Zwei Bordürenbahnen in voller Länge an der Schräge so weit überlappend verkleben, dass die Breite in der schräg laufenden Ecke optisch der Wandbordüre angeglichen werden. Die Überlappung wird mit einem Cutter- oder Gleitfußmesser doppelt durchgeschnitten - schon stimmt die Optik.

Figürliche Muster, die an der oberen Bortenkante keine markante Begrenzung haben, können durch einen zusätzlichen Bortenstreifen, der auf entsprechende Breite geschnitten wird, verbreitert werden.

Aber auch bei figürlichen Motiven gibt es einen Trick, die Bordüre an den Wänden und an der Dachschräge so zu verkleben, dass die Musterfolge nicht gravierend gestört wird: Bordüre in der Ecke zwischen Wand und Dachschräge nicht passend schneiden, sondern etwa 20 cm in die Schräge hineintapezieren. Anschließend die Bordürenbahn in der Dachschräge, etwa 20 cm umlaufend in die anschließende Wand hineintapezieren. Ein Blick unter die Überlappung zeigt, an weicher Stelle die Musterfolge der beiden Bordürenbahnen weitgehendst übereinstimmt. Die Überlappung wird mit einem Spachtel fixiert und in der Überschneidung der Borte von Ecke zu Ecke doppelt durchgeschnitten. Ein kleiner Versatz bleibt in der Ecke sichtbar, dafür bleiben Musterübergang und Optik der Bortenbreite perfekt erhalten.

Bordürenecken- und gehrungen - Lösungen für Profis

Wer seiner Fantasie Raum lässt, kann sich bei der Gestaltung von Wand und Deckenflächen mit modischen Bordüren als Meister seines Fachs profilieren. Am einfachsten ist die Verarbeitung von Kleinmusterbordüren, marmorierten Dessins, Fisch-und Stupfeffekten etc., die problemlos mit einem Gehrungsschnitt an der Ecke tapeziert werden. Nicht ganz stimmige Übergänge werden durch die Musterung kaschiert.

Markante Dekore können so tapeziert werden, dass die Musterfolge weitgehend erhalten bleibt. Die senkrechte und waagerechte Bordürenbahn verkleben, den Winkel mit zwei Gehrungsschnitten so einpassen, dass die Musterfolge nicht gestört wird. Angepasste Edelholzformteile geben der Eckgestaltung ein besonders dekoratives Finish

Wichtig: Bortenecken oder Rahmendekore müssen nicht immer im rechten Winkel gestaltet und geschnitten werden. Eine interessante, spielerische Variante ist die Stufung der Ecke. Gehrungsschnitte beweisen, dass ein Profi am Werk ist. Die ausgesparte Ecke kann durch Goldglaskacheln, Edelstahl oder Gitterbleche individuell gestaltet werden.

Die Kombination von Zierprofilen und Borten wirkt als besonderer Blickfang; diese einfache Lösung bietet sich vor allem dann an, wenn dekorative Muster zerschnitten werden müssen. Das aufwendige Einpassen der Musterfolge entfällt dann. Borte winkelig abschneiden und so gegeneinander setzen, dass die Ecke ausgespart bleibt. Zierprofilleisten begrenzen die äußere Bortenkante. Die offenen Ecken lassen sich zusätzlich mit Zierelementen gestalten.

Bei dekorativen Mustern konzentriert sich das Auge auf das auffälligste Musterelement. Damit beim Zerschneiden der Bordüre das Gesamtbild nicht gestört wird, sollte durch das Ausschneiden und Einpassen der dominanten Musterelemente auf ein möglichst exaktes, fortlaufendes Muster geachtet werden. Auch hier geben Zierprofile der Borte den richtigen Rahmen.
aus BTH Heimtex 06/03 (Handwerk)