Alles über Tapeten

Bordüren - Teil 1

Bordüren sind die Aufsteiger in der Wandgestaltung. In den letzten Jahren verzeichnen sie stetige Zuwächse, weil sich mit ihnen ohne großen Aufwand effektvolle dekorative Akzente setzen lassen. Das verspricht Handel und Handwerk interessante Zusatzumsätze. Die Verarbeitung ist unkompliziert. Unsere Tapeten-Serie sagt genau, worauf es ankommt. Im ersten Teil geht es um Bordüren auf glatten Papiertapeten, Glattvinyl und Strukturtapeten sowie das Einsetzen von Bordüren.

Bordüren sind sehr vielseitig: Mit ihnen können Raumproportionen geschickt gegliedert und optisch korrigiert werden. Sie lassen sich als Sockel oder Fries einsetzen, betonten Fenster, Türen und Kamine, schaffen harmonische Übergänge oder unterstreichen Kontraste. Gern und häufig werden sie in Kinderzimmern eingesetzt.

Das Designspektrum ist weit gefächert: Grafik, florale Themen, Ornamente und figurative Motive gibt es in den unterschiedlichsten Stilrichtungen und Ausführungen. Bordüren werden in unterschiedlichen Breiten von 5 bis 53 cm in sämtlichen Produktqualitäten in Rollenlängen von 5 oder 10 m angeboten. An Bedeutung gewinnen selbstklebende Borten.

Die Verarbeitung - abhängig vom Untergrund

Die Verarbeitung von Bordüren ist davon abhängig, auf welchem Untergrund, bzw. auf welcher Tapete sie tapeziert werden sollen. Auf glatten Papiertapeten können Bordüren einfach aufgeklebt werden. In Kombination mit Strukturtapeten, Spezial-, Textil- und Metallictapeten sollten sie vor der Tapezierung der Wände verklebt werden. Bei allen spaltbaren Wandbekleidungen garantiert das Einlegen der Bordüre in die Tapetenbahn einen perfekten Sitz.

Wichtig: Bordüren blasen- und faltenfrei mit Spezialkleber verarbeiten und nicht auf Bauwerksteilen wie Tür- und Fensterrahmen anbringen.

Bordüren auf glatten Papiertapeten

Auf glatten Papiertapeten ist das Tapezieren von Borten kein Problem - sofern fachgerechte Werkzeuge, wie Tapezierwasserwaage, Cutterkantschiene, Schlagschnur, Andrück- und Beschneidewerkzeug zur Hand sind.

Zunächst mit Bleistift, Lineal, Wasserwaage oder Schlagschnur den vorgesehenen Sitz der Borte markieren. Die Bordürenbahn zuschneiden und den Kleber auftragen, zum Beispiel Ovalit B von Henkel.

Achtung: Mit den üblichen Tapeziergeräten können Bordüren nicht fachgerecht beschichtet werden. Das neue Bortenfix- Tapeziergerät von Tapo-Fix hat sich dagegen in der Praxis bewährt. Das handliche Gerät - Abmessungen 36 x 28 x 10 cm - kann mit zwei Handgriffen am Tapeziertisch befestigt werden und ist sofort einsatzbereit. Der Kleisterauftrag ist sauber und gleichmäßig, die Bortenvorderseite wird nicht verschmutzt. Gegenüber dem manuellen Einkleistern beträgt die Zeitersparnis 30 bis 40 %. Nach dem maschinellen oder manuellen Einkleistern und einer entsprechenden Weichzeit können die Bordüren entlang der markierten Linie angesetzt und mit einer Andrückrolle fixiert werden. Die Bortenkanten wenn nötig mit einer konischen Nahtrolle nachbehandeln.

Bordüren auf Glattvinyltapeten

Mit dem Henkel-Kleber Ovalit B wird auch die Verklebung der Bordüren auf Glattvinyltapeten möglich. Zunächst den Sitz der Bordüre auf der Wand markieren, einkleistem und zusammenlegen. Anschließend muss die Bordüre noch einmal aufgerollt werden, um ein Hochstellen der Kanten zu verhindern. Anschließend die Bordüre entlang der markierten Linie ansetzen und mit einer Andruckrolle fixieren. Die Kanten sicherheitshalber nachrollen.

Bordüren auf Strukturtapeten

Durch die dreidimensionale Oberfläche bekommen Bordüren auf Strukturtapeten schlecht Halt. Sie sollten deshalb möglichst vor dem Tapezieren der
Wandtapete verklebt werden.

Den Sitz der Bordüre auf der Wand markieren, zugeschnittene Bordüre mit dem Dispersionskleber Ovalit B einkleistern und nach einer Weichzeit von ca. 8 bis 12 Minuten verkleben. Anschließend mit einer Tapezierwalze blasenfrei andrücken.

Die Tapete an den Bortenkanten mit einem Cutterkant-Beschneidelineal zuschneiden. Das hat den Vorteil, dass der Untergrund nicht angeschnitten und verletzt wird und kein Kleister auf die Bortenvorderseite gerät. Außerdem passt der Anschnitt an der Borte exakt und sauber. Die Tapetenkanten zur Sicherheit mit einem konischen Nahtroller fixieren.

Einsetzen von Bordüren

Bei allen spaltbaren Tapeten kann ein perfekter Sitz auch durch das Einlegen der Bordüre in die bereits verklebte Tapete garantiert werden. Bisher war es üblich, die Bortenbreite mit dem Cuttermesser aus der Tapetenbahn zu schneiden. Das war sehr zeitaufwendig und die Ergebnisse ließen häufig zu wünschen übrig.

Mit dem neuen Bortenschneider von Tap-Schnitt ist das Einlegen von Bordüren in die Tapetenbahn wesentlich leichter geworden: Obere Ansatzlinie der Bordüre markieren, die eingekleisterte Bordüre nach der Weichzeit in der Breite abmessen und den Klingenabstand des Bortenschneiders auf die geweichte Bortenbreite einstellen. Bortenschneider anlegen und durch die Führungsnut der angelegten Schiene ziehen. Anschließend kann der Tapetenstreifen abgezogen und die Bordüre eingelegt werden.
aus BTH Heimtex 04/03 (Handwerk)