Aktuelle GfK-Studie zu Renovierungsverhalten und Wandgestaltung

Verbraucher und Wandbeläge


Erfurt hat im vergangenen Herbst bei der GfK eine Studie zum Tapezier- und Renovierungsverhalten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Rauhfaser ist noch immer gefragt und Vliestapeten bieten ein vielversprechendes Potenzial. Außerdem gibt die Untersuchung Aufschluss über Auswahlkriterien beim Kauf von Wandbelägen, wichtige Eigenschaften sowie Markenimage und -bewusstsein von Erfurt.

Methodik und Zielgruppen

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat im Herbst bei einer repräsentativen Befragung Verhalten und Einstellungen von deutschen Verbrauchern erkundet, die bei Tapezier- und Renovierungsarbeiten maßgeblich an der Entscheidung und an der Auswahl von Tapeten und Wandbekleidungen beteiligt sind. Die Probanden waren zwischen 18 und 70 Jahren alt, insgesamt waren es 1.005 Testpersonen.

Davon waren knapp über 80 % sogenannte Do-it-Yourselfer. Renovierer, die einen Profi beauftragen, lagen entsprechend unter 20%. Während die Heimwerker durchschnittlich zuletzt vor 2,2 Jahren selbst Hand angelegt haben, liegt die Renovierung bei der handwerkerorientierten Gruppe im Schnitt 3,2 Jahre zurück.

Welcher Wandbelag ist wie weit verbreitet?

Mit 66,3% ist Rauhfaser bei den 1.005 befragten Haushalten der am meisten verbreitete Wandbelag. Mit deutlichem Abstand folgen Putz (32,8%), weiße Papierprägetapeten (26,4%) und gemusterte Papierprägetapeten (22,6%).

Auswahlkriterien für Wandbeläge

Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl eines Wandbelages ist mit 38,3% der Nennungen die Optik. Auf die Farbgestaltung achten 19,7% zuerst, die einfache Verarbeitung steht für 18,6% obenan. Erst an vierter Stelle wird mit 12,4% der Preis genannt, dicht darauf die - mehrfache - Überstreichbarkeit. Auf die Qualität legen 11,5 % am meisten Wert, die Haltbarkeit spielt für 10,6% die größte Rolle. Als weitere ausschlaggebende Faktoren wurden unter anderem Pflegemöglichkeit und Unempfindlichkeit genannt.

Gegen die Auswahl eines bestimmten Wandbelags sprechen für 21,2% der befragten Verbraucher große Muster. 15,3% würden bei schlechter Farbgestaltung, 10% bei Umwelt- bzw. Gesundheitsschädlichkeit auf einen Kauf verzichten. Schlechtes Design - wie auch immer das aussehen mag - würde 8,1% abschrecken, hohe Preise nur 5,9%.

Auf die Frage nach der Wichtigkeit verschiedener Produkteigenschaften räumten 66,8% der Befragten der Umweltfreundlichkeit von Wandbelägen einen hohen Bedeutungsgrad ein.

Ablösbarkeit und Unempfindlichkeit fanden jeweils 56,1 % sehr wichtig bis wichtig. Einfache Verarbeitung zählte bei 50,6 % zu den bevorzugten Eigenschaften.
Rund ein Drittel der Befragten kennt bereits Vliesfaser-Tapeten. Als positive Eigenschaften wurden unter anderem einfache Verarbeitung (20 %), Ablösbarkeit sowie Optik/ Design (10,6 %) genannt. Von 58% der Befragten wurde sie als die konkrete Alternative zu ihrem herkömmlichen Wandbelag gesehen und bietet damit ein enormes Produktentwicklungspotenzial für die Hersteller von Wandbekleidungen

Markenbewusstsein bei Wandbelägen

Das Markenbewusstsein der Verbraucher in Bezug auf Wandbeläge und Tapeten scheint generell nicht sehr ausgeprägt, wie die ungestützte Frage nach Herstellernamen ergab. 18,5% kamen hier auf Erfurt, 3,3% auf Rasch, 0,6% auf A.S. Création und 0,5% auf Mohr.

Gestützt ist das Bild besser: Hier kannten 52,8% die Marke Erfurt, 20,2% die Marke Rasch, überraschenderweise 7,3% Coswig, die gleiche Anzahl Mohr, 6,3% Erismann und 5,5% Living Walls.
aus BTH Heimtex 02/03 (Tapeten, Wandbeschichtungen)