Bodenbelagsfachhandel setzt auf Laminat

Teppich-Hof erwartet Wachstum bei Parkett und Laminat

Nachdem in den letzten Jahren die Nachfrage nach Teppichböden kontinuierlich gesunken ist, weiten auch klassische Teppichhäuser wie der Büdelsdorfer Bodenbelags-Fachhandel Teppich-Hof ihr Produktportfolio in Richtung harter Bodenbeläge aus. So sieht Teppich-Hof auch in den nächsten Jahren ein weiteres Wachstum für sein Laminatgeschäft, außerdem will man sich mehr noch als bisher mit dem Parkettbereich beschäftigen. Interessante Parkettarten wie hochwertige Parkettstäbe von Jaso oder neue, dem Holz noch ähnlichere Dekore im Laminatbereich sowie bestimmte Marketing-Aktionen wie die "Laminatabende" sollen für Bewegung sorgen.

Mit sechs Filialen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat der Teppich-Hof bereits eine relativ gute Marktdurchdringung. Rechnet man noch die Knutzen-Gruppe und den Fachmarkt Christiansen mit ihren zusammen 24 Filialen hinzu, mit denen Teppich-Hof über eine Einkaufsgemeinschaft verknüpft ist, dann sind nur noch "wenige weiße Flecken" auf der Landkarte der nördlichen Bundesländern zu finden, stellt Holger Hofmann fest, Geschäftsführer vom Teppich-Hof.

Der Teppich-Hof selbst beschäftigt in seinen sechs Filialen rund 180 Mitarbeiter. Alleine am Stammsitz in Büdelsdorf sind 55 Mitarbeiter tätig, da dort ein eigener Verlegebetrieb mit 16 Bodenlegern dem Wunsch der Kunden nach Verlegeservice nachkommt. Ursprünglich als reiner Teppichhändler angetreten, sind seit der Gründung 1967 zusätzliche Bereiche der Raumausstattung hinzugekommen.

Neben Tapeten, Gardinen, Betten und Lampen sind vor allem auch Laminat und Fertigparkett zu nennen. Nach wie vor liegt allerdings das Hauptaugenmerk auf Teppichen und CV-Belägen, die weiterhin rund 70 % des Umsatzes des Büdelsdorfer Unternehmens ausmachen. Laminat und Parkett halten ihrerseits einen Anteil von 5 - 10 % am Gesamtgeschäft. Hier liegt der deutliche Fokus (ca. 90 Prozent) auf Laminatböden, obwohl man eigentlich erst recht spät auf den "Laminat-Zug" aufgesprungen ist, wie Holger Hofmann einräumte. Und dieser Zug soll, wenn es nach dem Willen der Geschäftsleitung geht, auch in nächster Zeit weiter Fahrt aufnehmen, sowohl im Bereich Laminat als auch im Parkettsektor. Immerhin hat die Nachfrage nach Teppichböden in Deutschland kontinuierlich nachgelassen - insbesondere Ende der 90er Jahre, aber auch im vergangenen Jahr noch einmal. Davon haben vor allem Laminatböden profitiert.

Besonderheiten sind gefragt

Auch wenn der Laminatmarkt heutzutage nicht mehr die großen Wachstumsraten zeigt wie noch zu Beginn der Ära der leimfreien Verlegung, so sieht Marcus Steen, Mitglied der Geschäftsleitung, für den Teppich-Hof in diesem Bereich durchaus ein interessantes Potenzial, bedingt durch die stetige Weiterentwicklung der Dekore. Je mehr die Hersteller von Laminatböden es schaffen, dass Oberflächen wie Holz aussehen, desto größer dürfte auch die Nachfrage werden. Im Sektor Fertigparkett wiederum will der Teppich-Hof seine Ziele erreichen, in dem in Zukunft vor allem auch hochwertige Produkte mit ins Sortiment genommen werden wie der zweischichtige Parkettstab von Jaso.

Überhaupt gilt nach Einschätzungen des Händlers momentan den herausragenden Produkten das Augenmerk der Kunden. Die Endverbraucher würden immer mehr das Spezielle und Individuelle suchen - nicht nur bei Parkett sondern auch bei Laminat, wo beispielsweise Einzelstäbe zur Musterverlegung durchaus von Interesse seien. Eine Entwicklung in diesem Sinne ist auch die Nachfrage nach dunklen Hölzern bzw. dunklen Motiven, die auch bereits in den Absatzzahlen zu beobachten sei. Zwar könnten diese Dekore dem beinahe "klassischen" Laminat mit Buche- und Ahorndekoren sicherlich nicht den Rang ablaufen, würden aber zunehmend mehr nachgefragt.

Schnelle Lieferung wird vorausgesetzt

Grundsätzlich gilt, dass es gerade auch im Laminatbereich "rundgehen" muss, betonte die Geschäftsleitung. Die Paletten, die im Eingangsbereich der Ausstellungsfläche platziert sind, liegen teilweise nur 14 Tagen dort, so dass auch eine hohe Flexibilität in der Gestaltung der Fläche beim Teppich-Hof üblich ist. Diese Schnelligkeit überträgt sich auch auf die Lieferung an den Kunden: Da insbesondere bei Laminat die ausgestellten Produkte auch im Lager vorhanden sind, kann in der Regel direkt abverkauft werden. Nur selten seien Bestellungen nötig, wodurch sich eine Lieferzeit von ungefähr einer Woche ergebe.

Bei Teppich-Hof ist im Bereich der Laminat- und Fertigparkettbeläge die Ware relativ unstrukturiert präsentiert, anders als in allen anderen Abteilungen. Diese Art der Präsentation ist aber ganz bewusst gewählt worden, betonte Steen: "Wir haben eine Zeit lang eine aufgeräumtere und edlere Präsentation gehabt, die dem Abverkauf aber eher geschadet als genützt habe. Anscheinend lieben die Kunden den Paletten-Stil, weil er ihnen suggeriert, dass die Ware vergleichsweise günstig zu bekommen ist." Das Teppichhaus hat Laminat zu Preisen von 6,99 EUR bis 30 EUR im Angebot, wobei das meiste Geschäft zwischen 10-15 EUR läuft.

An Marketingmaßnahmen wie die von einigen Herstellern neuerdings angebotenen Shop-in-Shop-Konzepten hingegen zeigten die Verantwortlichen beim Teppich-Hof kein Interesse, "mit unserem jetzigen Konzept fahren wir gut."

"Laminatabende" als Marketing

Zur Verkaufsunterstützung hat der Teppich-Hof verschiedene Sonderaktionen ins Leben gerufen. Zwei Mal im Jahr gibt es bei jeder Filiale einen Schautag mit einem kleinen Fest rund um das Einrichtungshaus. Daneben wurden so genannte "Laminatabende" eingeführt, an denen einem interessierten Publikum die Verlegung von Laminat gezeigt wird. Angefangen hat das Teppichhaus mit diesen Vorführungen in der Filiale in Mecklenburg-Vorpommern und war damals mehr als überrascht über die gute Resonanz. 200 Personen drängten sich seiner Zeit um die Präsentationsfläche. Mittlerweile würden alle Filialen solche "Laminatabende" zwei Mal im Jahr anbieten und jedes Mal rund 40 bis 50 Leute erreichen, erklärte Steen.

Der Teppich-Hof führt eine Reihe von bekannten Marken, ohne aber sämtliche großen Anbieter abzudecken. Derzeit arbeitet man in Büdelsdorf mit Terhürne, Tilo, Tarkett, Gründorf, Balta, Jaso, Wiparquet, Weston und Amorim zusammen. Im Hintergrund steht eine Listung der Einkaufsgesellschaft Haase-Christiansen-Knutzen.

Einmal im Jahr wird im Rahmen der Einkaufsgemeinschaft festgelegt, unter welchen Herstellern die einzelnen Häuser der Gruppe wählen können. Dem zu Grunde liegen Gespäche mit verschiedenen Lieferanten und die jährlichen Domotex-Besuche. Außerdem findet bei der Einkaufsgesellschaft einmal im Jahr, im Anschluss an die Domotex, eine Hausmesse statt, auf der alle Lieferanten der Gruppe ihre neuen Produkte vorstellen.

"Doch um ehrlich zu sein, kommen selten neue Lieferanten zu den bereits gelistetet hinzu. Eher werden es durch Zusammenschlüsse und Insolvenzen regelmäßig weniger", räumte Hofmann ein. Welche Produkte später tatsächlich beim Teppich-Hof in der Ausstellung landen, entscheidet die Geschäftsführung des Unternehmens selbst. Dann geht es zum einen darum, was gut nachgefragt wird. Zum anderen wird geschaut, welche Produkte bei den anderen Unternehmen der Einkaufsgemeinschaft den Kunden angeboten werden.


Teppich-Hof - Das Unternehmen

Teppich-Hof
Neue Dorfstraße 68
24782 Büdelsdorf

Inhaber: Egon Haase
Geschäftsführer: Holger Hofmann
Filialen: Sechs
Mitarbeiter: 180
Gründung: 1. November 1967

- Zusammen mit Knutzen-Gruppe und Fachmarkt Christiansen in der Haase - Christiansen - Knutzen EinkaufsGmbH organisiert.
- Eigener Verlegebetrieb mit 16 Bodenlegern in Büdelsdorf und durchschnittlich zwei bis vier Verlegern in den Filialen

Ausstellungsfläche:
Büdelsdorf 6.000 qm
Schleswig 5.000 qm
Hennstedt-Ulzburg 3.000 qm
Eckernförde 2.400 qm
Lübeck 3.200 qm
Karow 4.800 qm

Lagerfläche in Büdelsdorf: 800-1.000 qm
aus BTH Heimtex 01/05 (Handel)