Trends 2005
Farben
Auch 2005 geht's beim textilen Wohnen nicht ohne Rot. Neben Signalrot, Tomate, Orange und Rost kommen dabei jetzt verstärkt kühlere, blaustichigere Nuancen zum Tragen. Sehr trendig: Himbeerrot und Fuchsia. Rosé wird aus der aktuellen DOB-Mode übernommen.
Türkis, bereits im letzten Jahr in einigen wegweisenden Kollektionen zu sehen, findet man in diesem Jahr häufiger, auch in Richtung Petrol tendierend. Zeitlos schick wirken diese Töne im Zusammenspiel mit Leim, Taupe, Nougat, Greige, noch eleganter mit Gold oder Silber. Überhaupt sind ungewöhnliche, gewagte Farbkombinationen ein wichtiger Trend: wie Pistazie mit Orange, Lime mit Rosa, Fuchsia mit Apfelgrün oder Himbeer mit Schokolade.
Ein Dauerbrenner sind natürliche Farben wie Schilf, Blattgrün und Sand, aber auch Apricot und Brombeer. Für das repräsentative Wohnen eignen sich distinguierte Natur-und Champagnerabstufungen mit Gold, Silber, Rot oder Blau.
Dessins
Die Zeit des Minimalismus und Purismus ist offensichtlich vorbei. Opulenz und Pracht, Glamour und Luxus halten wieder Einzug in deutsche Wohnräume, aber nicht mit Protz und Prunk, sondern eher leicht ironisierend und modern interpretiert in zeitgemäßer Farbigkeit. Typisch sind Ornamentik und prächtige Blumen für schwere Dekorationen, neu aufgefasste Stil-Motive alter Seidendamaste, Goldfäden und Metallgarne, ganz edel wird es mit Perlenstickereien oder gar Swarowski-Applikationen.
Unverändert in sind Streifen in allen Variationen von frech und fröhlich-bunt bis zum aufwendigen, dekorativen Jacquardausführung. Vielfach werden dazu passende Unis in neuen changierenden Farbwelten angeboten.
Nach dem Orient-Boom des vergangenen Jahres tauchen in diesem Jahr wieder vermehrt afrikanische Inspirationen und Kolonial-Stil-Anklänge auf. Auch die Südsee lässt mit Aloha, Hula-Hula und sommerlichen, simplen Blumenmotiven grüßen.
Strukturen und Oberflächen
Was bei den Dessins angesagt ist, gilt auch für die Strukturen und Oberflächen: Es darf gerne etwas üppiger, wertiger, aufwendiger sein: Rauschender Taft, changierende Seide, zarte Gewebe, durchwirkt mit Chenille oder Mohair und glitzernde Perlenstickerei bringen Glanz in jedes Ambiente.
Seide entwickelt sich immer mehr zum Trendstoff: als Doppelgewebe mit Moiré-Effekt, mit filigranen Stickereien, akzentuiert durch samtige Chenille oder Bouclégarne, speziell bei Dupion- und Shantungtypen. On Top: raffinierte Seidenjacquards, bedruckte Veloure und Pannesamt mit reliefartigem Metalldruck, erlesene Spitzen.
Die Taft-Welle klingt allmählich ab, noch ist er aber Bestandteil in vielen Kollektionen - vor allem mit Effekten durch Chenielle, Flockprint, Glasperlen oder Pailletten.
Die Oberfläche muss belebt sein: mit Plissees, Schrumpfoptiken, Crash- oder Cloqué; die Designer holen alles aus der Technik heraus, was geht.
Scherlis präsentieren sich 2005 edel mit Funkeln und Glitzer durch Swarowski-Kristalle, die als Tupfen oder Blätter geformt sind und mit Hitze appliziert werden.
Ein Comeback feiert Leinen. Der Materialklassiker zeigt sich in virtuosen Farbwelten und in der Mischung mit Seide - oder ganz neu: mit Bambus. Gerne auch hauchdünn und hochtransparent und dann mit schweren Stoffen kombiniert. Auf der Suche nach neuen Materialien wurde zudem die Bananenstaude entdeckt.
aus
BTH Heimtex 02/05
(Deko, Gardinen, Sonnenschutz)