Laminatböden - professionell eingestuft


Mit Laminatböden unterschiedlicher technischer Einstufungen hat sich Peter Mayer von der britischen Building Performance Group befasst. Das Unternehmen ist auf die Unterhaltungskosten-Analyse von Gebäuden und deren Ausstattungen spezialisiert. Mithilfe von Computerprogrammen wurden Lebensdauer und Leistung der Bodenbeläge bestimmt; auf der Basis von Größen wie Unterhaltungskosten und Kostenvorteilsanalyse wurden die günstigsten Kosten-Nutzen-Bedingungen erforscht.

"Für die technische Einstufung eines Laminatbodenbelags spielen nicht bloß Aussehen und Reinigungsverhalten eine Rolle", meint Peter Mayer. Ebenfalls bedeutsam seien die Anschaffungs- und Verlegungskosten sowie die Kosten für Ersatz. Im Gegensatz zu den Parkettböden bietet sich nämlich bei den Laminatbelägen keine Restaurierung an, wenn die Oberfläche abgenutzt ist - da müssen dann schon ganze Elemente ausgetauscht werden.

Bei Laminatbelägen handelt es sich um eine Bodenbelagslösung mit relativ geringen Investitionskosten einerseits, aber einer kurzen Lebensdauer andererseits. Diese Kombination ist genau dann ideal, wenn der Bodenbelag ohnehin nach 5 bis 15 Jahren wieder ausgetauscht werden soll.

Die Europäische Standardnorm für Laminatböden, BS EN 13329, legt für den Wohnbereich sowie gewerblich genutzte Flächen je drei unterschiedliche Nutzungsklassen fest: gering, mittel und intensiv. Sie legen die Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen die typischen Schadens- und Abnutzungsursachen fest, darunter Abrieb, Stoßfestigkeit, Schmutzunempfindlichkeit, Zigarettenglut, Abdrücke durch Möbelbeine und Stuhlrollen. Dabei entspricht die Nutzungsklasse 23 für den intensiv genutzten Wohnbereich in etwa der Klasse 31 für den mittelstark genutzten gewerblichen Bereich. Die Nutzungsklasse 32 für mittlere gewerbliche Nutzung (z.B. in Klassenzimmern oder kleinen Büros) verfügt über eine Abriebbeständigkeit, die mehr als dreimal so hoch ist wie die der mittleren Wohnraum-Nutzungsklasse 22 für Wohnzimmer oder Eingangsbereiche.

Bei der Laminatbodennutzung sind verschiedene Dinge zu beachten. Zum ist der Belag besonder empfindlich gegen Oberflächenabrieb durch Schmutz und Sand von draußen. Eine längere Sauberlaufstrecke (mindestens 3 m) im Eingangsbereich sorgt dafür, dass das meiste draußen bleibt. Bei regnerischem Wetter sollte man den Laminatboden zusätzlich reinigen, um zum einen den potenziell schädlichen Schmutz zu entfernen und zum anderen die Rutschgefahr einzudämmen. Reinigen sollte man den Boden mit einem feuchten Tuch und wenig Wasser; dabei sind ausschließlich schleifmittelfreie Substanzen zu verwenden.
aus BTH Heimtex 07/05 (Bodenbeläge)