Der deutsche Laminatmarkt im Juni von Günther Kelm
Schwaches Erstes Halbjahr
Der Laminatmarkt
Die Absatzsituation im deutschen Laminatmarkt hat sich im Juni gegenüber dem Vormonat nur unwesentlich verbessert. Erneut führten Niedrigpreis-Angebote zur Verunsicherung bei Kaufinteressenten.
Die Laminatindustrie
Die meisten Laminatbodenhersteller hatten im Juni Probleme, ihre Produktionskapazitäten auszulasten. Verschärft wurde die Situation durch erneute Aktionsangebote einiger bedeutender Produzenten zu Niedrigstpreisen, die eine Kostendeckung in Frage stellen.
Auch die Zulieferindustrie beklagt einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Laminat im Großhandel
Im Bodenbelagsgroßhandel hat sich die Umsatzsituation im Juni gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres nur marginal erholt. Festzustellen ist, dass bei einem Vergleich der Sortimentsanteile der befragten Unternehmen starke prozentuale Absatzunterschiede bestehen.
Die Deckungsbeiträge sind nach wie vor unbefriedigend.
Laminat im Handwerk
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat hat sich die Situation beim Bodenbelagshandwerk im Juni etwas verbessert. Die Auftragslage ist aber noch nicht stabil und konzentriert sich vorwiegend auf kurzfristige Reparatur- und Renovierungsarbeiten. Nach wie vor fehlt das kontinuierliche Objektgeschäft.
Laminat in den Fachmärkten und DIY
Die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte sehen ihre Erwartungen für das erste Halbjahr nicht erfüllt. Absatz und Umsatz hinken hinter den Planungen hinterher. Ob die Einbußen im zweiten Halbjahr aufgeholt werden können, scheint fraglich, zumal weitere Rabatt-und Sonderaktionen durchgeführt werden, dieUmsatz und Ertrag schmälern.
Bei den Holz- und Bodenbelagsfachmärkten ist die Lage ähnlich. Per 30. Juni lagen die Erlöse im Schnitt zwischen 3 und 5% unter denen des Berichtszeitraums des Vorjahres.
Die anhaltende Krise am Bau macht auch Baumarktbetreiber und Baustoff-Fachhändler Hagebau zu schaffen. Der Umsatz lag mit ihrem deutschen Einzelhandel in den ersten fünf Monaten 2005 um 4,2% unter Vorjahr, was auf die extreme Konsumzurückhaltung und das stark preisorientierte Kaufverhalten der Verbraucher zurückgeführt wird.
Die Hagebau sieht sich als Marktführer im Holzeinzelhandel; sie nimmt für sich in Anspruch, mehr als die Hälfte der führenden Holzfachmärkte in Deutschland zu betreuen. Die Verkaufsfläche der Hagebau-Holzfachmärkte beträgt mehr als 200.000 qm. Derzeit zählen 68 große Holzfachmärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 1000 qm und 96 weitere im Endverbrauchergeschäft tätige kleinere Fachhändler zu der Kooperation. Außerdem sind ihr 53 Holzgroßhändler angeschlossen.
Auf der diesjährigen Gesellschafterversammlung von Holzland gab Geschäftsführer Thomas Baur bekannt, dass der zentralregulierte Umsatz der Kooperation 2004 um mehr als 20% auf 269 Mio. EUR gesteigert werden konnte. Die positive Entwicklung resultiere vor allem auf der Einführung einer "Anschlusspartnerschaft", die eine Mitgliedschaft ohne Gesellschafterstatus ermöglicht.
Günter Voss, langjähriges Aufsichtratmitglied bei der I&M und beim Nachfolgeunternehmen I&M-Interbaustoff, hat aus persönlichen Gründen auf der Gesellschafterversammlung der Kooperation in Hamburg sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt.
aus
BTH Heimtex 07/05
(Bodenbeläge)